Di 1. Mär 2011, 14:21
Liebe Forianer!
Die aktuelle Beschreibung eines
Collio Bianco durch octopussy hat mich veranlasst, einen neuen Thread zu eröffnen. Ich bin slebst regelmäßig im Friaul unterwegs, wobei mir seit einiger Zeit auffiel, dass vor allem bei den Weissen die Alkoholgradationen steigen. Vor 10 Jahren waren 13,5% typisch für friulaner Weißweine, die Roten hatte in der Regeln 13,0%. Heute beginnen die meisten Weissen erst bei 14,0% und 15,0% sind keine Ausnahme. Zur Ausnahme gehören Weißweine mit 12,5%.
Auch in Österreich stelle ich einen Trend zu alkohol
lastigen Weinen, vor allem bei den Weissen, fest; so hat zB - um nur einen zu nennen - FX Pichler einen Riesling mit 15,0% auf den Markt gebracht. Ein cool-climate-Wein ist das doch nicht mehr?
Ab und an zu kräftigen Speisen oder als
vino de meditazione genossen, finde ich diese durchaus interessant. Häufig ist der Alkohol aber nicht gut eingebunden, sodass die Weine brandig schmecken. Manche - vornehmlich Weißweine - reissen am Gaumen ab; es bleibt dann nur noch dieser schnapsige Eindruck.
Glaubt ihr, dass es eine Tendenz im Weinbau ist? Glaubt der Winzer, mit solchen Alko-Bomben dem Wein etwas Gutes zu tun? Oder handelt es sich (nur) um eine (noch) nicht bewältigte Auswirkung des Klimawandels? Gibt es weinbautechnische Möglichkeiten physiologisch reifes Traubengut so zu verarbeiten (inclusiver additiver Önologie
), dass die Alkoholgrade nicht in den Himmel schießen?