Sa 6. Jun 2020, 17:37
Moin,
seit meinem letzten Beitrag sind bereits einige Wochen vergangen. Und es hat sich einiges getan. April und Mai waren extrem trocken. Der nasse Februar hat gute Reserven gelegt, aber nachdem es am 10. Mai letztmalig geregnet hat, gab es fast 4 Wochen nichts. Dafür viel Sonne und Wind was den Boden zusätzlich austrocknet. Bevor nun der Regen kam merkte man vielen Reben auch wieder eine gewisse Wuchsdepression an. Mit dem Regen der letzten Tage hoffe ich jetzt wieder auf einen Wachstumsschub. Traubenanlagen habe ich ausgebrochen, damit die Reben Ihre Kraft nicht dorthin stecken sondern in Sproßzuwachs. Das ist auch nötig denn viele Reben schwächelnden noch ein wenig und ich würde dieses Jahr gerne überall soviel Wachstum haben, dass ich die Stockhöhe vernünftig erreiche.
Regen bedeutet aber auch ein erhöhtes Risiko für falschen Mehltau. Mein Pflanzenschutz ist gelinde gesagt „experimentell“. Tonerde, milchsauer vergorenerer Sauerkrautsaft, Kalkseife, Schachtelhalm, Braunalgenextrakt ... bisher funktioniert es. Trotzdem werde ich den Sachkundenachweis jetzt machen, obwohl das Wissen von Großspritzen etc. bei mir (noch) nicht vorhanden ist und auch nicht sinnvoll: ich habe eine kleine Rückenspritze! Aber wenn ich Schwefel, Backpulver und ggf. Kaliumphosphonat legal nutzen möchte, dann brauche ich den Sachkundenachweis.
Das Gemüse im Weinberg habe ich ansonsten ganz gut im Griff. Mit einer halbwegs vernünftigen E-Sense kann ich recht selektiv kürzen, v.a. bei den Disteln. Momentan blüht der Natternkopf, die Biester können echt groß werden und müssen ggf. gekappt werden, um den Reben nicht die Sonne zu nehmen. Dafür ist dort 3ct was los, massenhaft Hummeln und unsere Bienchen, die 200m weiter stehen, freuen sich auch. Biene glücklich, Winzer zufrieden, was will man mehr
?!?
In diesem Sinn,
Björn