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Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 20:23

Moin Markus,

jetzt hast Du mich wieder ins Grübeln gebracht. Gut so, danke für Deine klaren Worte!

Ich habe den Plan für die Drahtrahmen noch, das werde ich nochmal angehen. Am WE schaffe ich es hoffentlich mal, mit den Brands bei einem Glas Wein Dieses und Jenes zu besprechen.
So oder so, ich habe nur auf einer Seite Weg d.h. ein Kleintraktor kann nicht wirklich wenden.
Sachkunde habe ich, leider „nur“ §5 ChemVerbotsV und nicht §9 PflanzenSchutzG.
Und danke für die Literaturtipps!
Apropos Unterlage: SO4 ist es geworden. Ich benötige hier eine gewisse Kalktoleranz. Zudem ist der Selektion massale Chardonnay von sich aus im Ertrag limitiert im Vergleich zu vielen Klonen. Dementsprechend habe ich eher keine hohe Stockbelastung. Setzen sechs?!? ;)

P.S. Den Bauer habe ich schon, 7. Auflage, damals in Dijon gekauft als ich nach ein paar Vorlesungen zu dem Thema erstmals Blut geleckt hatte.

Viele Grüße,
Björn

Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 20:30

Herr S. hat geschrieben:Ihr müsst also alle mal in die Pfalz kommen :D .
Wann? Wohin? :ugeek: :lol:

Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 20:33

Ich komm auch :mrgreen: Chardonnay mag ich eh ;)

Das liest sich unheimlich interessant und spannend ,,,, wieviele Jahre wird es denn dauern bis zum ersten Wein ? Und wieviel Wein soll denn in etwa aus den 200 Rebstöcken rauskommen ?

Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 20:42

Ich denke, wenn er allen Wein selber trinkt (und das muss er ja im Wesentlichen), braucht er nicht mehr viel zukaufen.

Gruß
Oswald

Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 21:18

OsCor hat geschrieben:Ich denke, wenn er allen Wein selber trinkt (und das muss er ja im Wesentlichen), braucht er nicht mehr viel zukaufen.

Immer der gleiche Wein, das wird doch auf die Dauer langweilig. Oder?

Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 21:29

Moin,

Bis die Reben mal soviel tragen, dass sich das Keltern lohnt, wird einige Zeit vergehen. Der Weg ist das Ziel.
Am Ende rechne ich mit ca. 100-150 Litern.

Viele Grüße,
Björn

Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 22:09

EThC hat geschrieben:Immer der gleiche Wein, das wird doch auf die Dauer langweilig. Oder?
Sicher. Aber selbst die projektierten 100 Liter sind eine Menge Wein. Das mit dem „in Verkehr bringen” war mir nicht bekannt. Mein Vater hat seine überschüssigen Mengen an Trauben an ein Weingut in der Verwandtschaft verkauft. Ich vermute mal, dass Björn das auch dürfte, wenn er wollte - nur Wein darf er nicht verkaufen, denke ich.
Es ist ja ein Projekt und Björn wird uns hoffentlich auf dem Laufenden halten. Zumindest ich bin sehr interessiert am Fortgang. Ich könnte mir vorstellen, dass es trotz der Kleinheit des Grundstückes viel Arbeit macht und ordentlich Durchhaltevermögen erfordert. Wir hatten auf dem elterlichen Bauernhof ca 15 a Reben in teilweise steilem Gelände und da war viel zu tun. Mondscheinbauern.

Gruß
Oswald

Re: Der eigene Weinberg

Di 19. Mär 2019, 22:12

Herr S. hat geschrieben:Moin Markus,

jetzt hast Du mich wieder ins Grübeln gebracht. Gut so, danke für Deine klaren Worte!

Ich habe den Plan für die Drahtrahmen noch, das werde ich nochmal angehen. Am WE schaffe ich es hoffentlich mal, mit den Brands bei einem Glas Wein Dieses und Jenes zu besprechen.
So oder so, ich habe nur auf einer Seite Weg d.h. ein Kleintraktor kann nicht wirklich wenden.
Sachkunde habe ich, leider „nur“ §5 ChemVerbotsV und nicht §9 PflanzenSchutzG.
Und danke für die Literaturtipps!
Apropos Unterlage: SO4 ist es geworden. Ich benötige hier eine gewisse Kalktoleranz. Zudem ist der Selektion massale Chardonnay von sich aus im Ertrag limitiert im Vergleich zu vielen Klonen. Dementsprechend habe ich eher keine hohe Stockbelastung. Setzen sechs?!? ;)

P.S. Den Bauer habe ich schon, 7. Auflage, damals in Dijon gekauft als ich nach ein paar Vorlesungen zu dem Thema erstmals Blut geleckt hatte.

Viele Grüße,
Björn



Hallo Björn,

Nix zu danken, gerne geschehen.

Mit der SO4 als Unterlage machst Du prinzipiell nichts falsch. Das einzige Problem, aber das musst Du selbst bewerten, ist, dass diese Unterlage für trockene Standorte nicht so gut geeignet ist. Mir scheint es zumindest auf dem Bild so zu sein, dass die Parzelle trockenheitsgefährdet ist. Das schließe ich zumindest aus der nicht durchgehend vorhandenen Pflanzendecke. Das wird Dir die Menge etwas reduzieren und erhöht gleichzeitig das Risiko für UTA (kann man durch diverse geeignete Maßnahmen reduzieren) und auch mögliche Nährstoffarmut der Trauben bzw. des Mostes. Wenn die erste Ernte ansteht, was in 2021 der Fall sein wird, wenn Du dieses Jahr im Mai pflanzt, dann solltest Du auf jeden Fall eine Probe in einem Weinlabor abgeben und einen Grapescan machen lassen. Das sollte man prinzipiell sowieso Jahr für Jahr tun, um geeignete önologische Maßnahmen ergreifen zu können. Denn ich glaube eher nicht, dass Du auf restsüße und eventuell zusätzlich böcksrige Chardonnays stehst. Aber gut, bis dahin ist's eh noch ein Stück. Und die Rebenbestellung hast Du ja eh schon getätigt. "Setzen, sechs!" ist also nicht notwendig!

Die angestrebten 100 bis 150 Liter für die 400m² (oder grob 150 bis 200 kg, je nach Saftausbeute) sind ein vernünftiger Wert, um möglichst hohe Qualität erzielen zu können. Mehrmenge wäre zwar bei 400m² prinzipiell drin. Aber ich gehe davon aus, dass Du lieber 100 Liter hochwertigen Wein haben möchtest als 300 Liter dünnes Zeugs.

Nochmal zur Drahtrahmenanlage: ich kann Dir das nur empfehlen und jeder Profiwinzer wird das auch tun! Und wenn Du das so machst, dann nimm auf jeden Fall Pfähle mit Magnelis-Beschichtung. Die haben einen um Faktor 10 geringeren Zinkeintrag in den Boden als normale zinkbeschichtete Pfähle. Oder noch besser, und zugleich mein Favorit: Pfähle aus Corten-Stahl. Sieht zwar für das Laienauge etwas seltsam aus, ist aber das "Nonplusultra" (wenn man mal von "unbezahlbaren" Eigenkreationen aus Edelstählen absieht) in Bezug auf Bodengesundheit. Zink ist übrigens in seiner Schadwirkung deutlich verheerender als Kupfer.

Viele Grüße
Markus

PS: Schau', dass Du schnellstmöglich einen SKN für PSM erwirbst. Dann kaufst Du Dir ein (gebrauchtes) Motorrückensprühgerät und legst los. Ansonsten hast Du bereits mittelfristig ein Riesenproblem! Und bequatsche die Brands so lange, dass sie Dir den Rebschutz dieses Jahr vollständig machen. Wenn sie mit dem Traktor nicht wenden können, dann ist das völlig egal. Bei der kleinen Parzelle können sie auch rückwärts hinaus fahren. Vielleicht haben sie sogar ein Rückensprühgerät.

Re: Der eigene Weinberg

Mi 20. Mär 2019, 20:33

Hallo Markus,

verzinkt war von vornherein ausgeschlossen, Zink oder Kupfer, viel tun sie sich nicht in ihrer biologischen Wirksamkeit. Corten-Stahl kenne ich von Thomas Pfaffmann, allerdings nehmen die dort die dicken Doppel-T-Träger als Endpfosten.
Was potentiellen Trockenstress angeht: die Fläche ist trocken aber m.E. nicht zu trocken. Der Ertrag wird sowieso eher niedrig sein ( ein Halbbogen mit eher geringer Augenzahl ist geplant bei geringem Pflanzabstand). UTA aufgrund von Trockenstress kann natürlich ein Thema werden, gerade in einem Jahr wie 2018. Da haben selbst die Kalktrockenrasen auf der Kuppe arg gelitten.
Wenn Dir noch etwas einfällt: immer her damit!

P.S. Wo ist 120 km entfernt von Bockenheim genau?

Viele Grüße,
Björn

Re: Der eigene Weinberg

Mi 20. Mär 2019, 21:40

Hallo Björn,

Nun, da gibt es schon noch einiges, was Du von Anfang an beachten solltest (bspw. Raubmilbenansiedlung). Aber das Thema ist generell sehr vielfältig, wie Dir ja eh bewusst ist. Viel hängt von Deiner prinzipiellen Zielsetzung ab. Ich finde, dass Du Dir vorab schon viele Gedanken gemacht hast und auf einem sehr guten Weg bist.

Hat die Rebschule das Rebmaterial bereits fertig gestellt? Oder kannst Du die Unterlage noch ändern?

Viele Grüße
Markus

PS: hast eine PN...
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