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Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 18:56
von Herr S.
Moin moin,

Weintrinken an sich ist ja ganz nett, aber vielen hier im Forum dürfte es auch schon mal in den Fingern gejuckt haben, selber aktiv zu werden, sei es als Lesehelfer oder sogar mit eigenem Weinberg. Das Jucken kenne ich. Nun wohne ich ja in einer weinaffinen Gegend. Undwie es so spielt ergab sich die Chance, eine kleines Stück wunderbaren Brachlands im Bockenheimer Sonnenberg zu pachten. Naja, um ehrlich zu sein zieht sich das Pachten noch etwas aber ich bin optimistisch, dass der Verpächter (die Gemeinde Bockenheim) und ich zeitnah zusammenkommen. Der meiste Aufwand kam bereits im Vorfeld auf mich zu bezüglich der Klärung der Pflanzgenehmigung. Und wie es in Deutschland usus ist, ist natürlich auch der Weinbau kräftig und nicht immer wirklich transparent reguliert. Wenn man aber wie ich an einen fähigen Staatsdiener gerät, in diesem Fall in Neustadt, dann kann einem auch recht zügig und v.a. pragmatisch geholfen werden. Soweit der formale Teil. Spannender ist natürlich die Frage, was man auf der Scholle anzustellen gedenkt. Ich startete mit der fixen Idee, Chardonnay anzupflanzen. Dann kam ich auf Riesling-Klone der neuen Geisenheimer Serie aus alten Rebanlagen z.B. Der Mosel selektiert. Dann war ich bei den PiWi-Sorten, um es am Anfang leichter zu haben. Und dann traf ich Sonntags beim Spaziergang Andreas Durst auf dem Weg zu seinem Spätburgunder-Weinberg, der nur einen Steinwurf von meinem zukünftigen Weinberg entfernt liegt. Und er meinte unumwunden, dass er Chardonnay oder Spätburgunder auf den stark kalkhaltigen, steinigen Lössböden pflanzen würde. Und so war ich wieder am Anfang. Und bevor ich mich versah, hatte ich eine Bestellung über 200 burgundische Chardonnay Reben aus selection massale getätigt. Nägel mit Köpfen halt. Da ich kein Drahtramensystem auf dem kleinen Stück anelegen möchte, werde ich auf Einzelpfahlerziehung setzen. Maschinelle Bearbeitung per Kleintraktor habe ich sowieo nicht geplant, von daher kann ich den Reihenabstand etwas kleiner wählen. Das ist zwar vom Arbeitsaufwand deutlich höher, aber so ist das manchmal mit Hobbies. Jetzt heißt es erstmal, den Pachtvertrag zu finalisieren, dann kann ich losgehen und Pflanzlöcher ausheben und Anfang Mai können dan hoffentlich die Reben in selbige gesetzt werden um zu sprießen und zu gedeihen. Anbei noch eine Bild von der Fläche. Im nächsten Beitrag kann ich dann hoffentlich Fortschritte an allen Fronten berichten!

Viele Grüße,
Björn

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Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 19:45
von weingeist
Gratuliere!

Ich persönlich habe diese Option, als mir 1997 ein Keller mit Weinberg angeboten wurde, dankend abgelehnt.

Wobei, Du bist mutig. Reben bestellen und den Pachtvertrag noch nicht in Händen... ;) Aber egal, wird schon gut gehen.

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 19:54
von Michl
Björn, da freue ich mich sehr für dich, wünsche dir viel Erfolg und bin schon auf weitere Berichte gespannt. Tatsächlich bin ich nicht wenig neidisch... ;)

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 19:58
von Herr S.
Hallo Weingeist,

dann wären wir ja fast Winzernachbarn geworden!

Du hast natürlich Recht, ich gehe ein Risiko mit der Rebbestellung aber wenn ich jetzt nicht im Burgund ordere, wird es dieses Jahr nichts mehr. Und unsere Gemeine selbst hat ein Interesse daran, die Fläche wieder zu verpachten. Die Flächenabgrenzung ist klar, es geht nur noch um eine letzte Bestätigung seitens des Katasteramtes. Drück mir die Daumen!

Viele Grüße,
Björn

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 20:06
von EThC
Cool! 8-)
Und was passiert, wenn die ersten Trauben gelesen werden?

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 20:40
von weingeist
Herr S. hat geschrieben:Hallo Weingeist, dann wären wir ja fast Winzernachbarn geworden!
Kollegen, lieber Björn, Kollegen... :lol: Für eine Nachbarschaft liegt der "Bockenheimer Sonnenberg" (auch Luftlinie gerechnet) doch etwas weit vom Weinviertel (wo das Angebot damals war) entfernt... :mrgreen:
EThC hat geschrieben:Cool! 8-) Und was passiert, wenn die ersten Trauben gelesen werden?
Na ja, man könnte sie z. B. essen (schlechte Entscheidung), oder vielleicht gar einen Wein daraus machen (gute Entscheidung)... 8-) ;) :lol:

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 20:46
von Herr S.
weingeist hat geschrieben:
Herr S. hat geschrieben:Hallo Weingeist, dann wären wir ja fast Winzernachbarn geworden!
Kollegen, lieber Björn, Kollegen... :lol: Für eine Nachbarschaft liegt der "Bockenheimer Sonnenberg" (auch Luftlinie gerechnet) doch etwas weit vom Weinviertel (wo das Angebot damals war) entfernt... :mrgreen:
EThC hat geschrieben:Cool! 8-) Und was passiert, wenn die ersten Trauben gelesen werden?
Na ja, man könnte sie z. B. essen (schlechte Entscheidung), oder vielleicht gar einen Wein daraus machen (gute Entscheidung)... 8-) ;) :lol:


Wer lesen kann ist klar im Vorteil: ich habe verstanden der „Keller“ (Klaus-Peter Keller) hätte Dir einen Weinberg angeboten! Das Weinviertel ist natürlich eine Spur weiter.

Viele Grüße,
Björn

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 20:51
von Herr S.
EThC hat geschrieben:Cool! 8-)
Und was passiert, wenn die ersten Trauben gelesen werden?


Dann wird Wein gemacht (Hauswein) :idea: ! Aber das ist noch etwas hin. Mit den Brands habe ich tolle Unterstützung zwei Häuser weiter. Dafür helfe ich bei der Einrichtung eines Wildkräutergartens am Weinsteig und ggf. ziehen unsere Bienen auch dahin um. Ich habe aber schon den Anspruch, möglichst viel selber zu machen.

Viele Grüße,
Björn

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 21:01
von EThC
Herr S. hat geschrieben:Dann wird Wein gemacht (Hauswein) :idea: ! Aber das ist noch etwas hin. Mit den Brands habe ich tolle Unterstützung zwei Häuser weiter. Dafür helfe ich bei der Einrichtung eines Wildkräutergartens am Weinsteig und ggf. ziehen unsere Bienen auch dahin um. Ich habe aber schon den Anspruch, möglichst viel selber zu machen.


Also eine Hand wäscht die andere. Find' ich gut :!:

Re: Der eigene Weinberg

BeitragVerfasst: So 17. Mär 2019, 21:01
von Herr S.
Michl hat geschrieben:Björn, da freue ich mich sehr für dich, wünsche dir viel Erfolg und bin schon auf weitere Berichte gespannt. Tatsächlich bin ich nicht wenig neidisch... ;)


Danke Michl! Lass uns über Neid reden, wenn ich die 200 Pflanzlöchern ausgehoben habe :? .

Viele Grüße,
Björn