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Das Wesen der Rebe

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Gerald

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Re: Das Wesen der Rebe

BeitragDi 24. Jul 2012, 18:27

Hallo Ulli,

Auch so ein Argument. Iss doch mal einen Knollenblätterpilz - eigentlich sollte da gar nichts Schlimmes passieren können; ist zu 100% Natur


damit meinte ich, dass es dafür "etablierte" Abbauwege gibt, was bei vielen Bioziden (besonders ältere wie die Organochlorpestizide) nicht selbstverständlich ist.

ist das Verwenden von Wachstumsregulatoren biologischen Ursprungs im biologischen oder biodynamischen Weinbau erlaubt? In Analogie zu ähnlich gelagerten Fällen (Pyrethrum) müsste die Antwort eigentlich "ja" lauten.


Schwierige Frage. Ganz ehrlich gesagt habe ich mit der Logik besonders im biodynamischen Weinbau recht erhebliche Verständnisschwierigkeiten, z.B. mit den "kosmischen Kräften" oder dem Kreislauf, wozu die Kuhhörner ja benötigt werden. Nachdem der Mensch ja im Mittelpunkt steht, hätte ich da eher Totenköpfe erwartet ;)

Grüße,
Gerald
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UlliB

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Re: Das Wesen der Rebe

BeitragDi 24. Jul 2012, 22:10

Gerald hat geschrieben:Schwierige Frage. Ganz ehrlich gesagt habe ich mit der Logik besonders im biodynamischen Weinbau recht erhebliche Verständnisschwierigkeiten,


Mit der Logik ist es auch im "normalen" biologischen Weinbau nicht sonderlich weit her: vollständig abbaubare synthetische Fungizide sind nicht ok, langzeitremanentes und durchaus toxisches Kupfer ist aber ok; ok ist auch das für Wasserorganismen sehr toxische Pyrethrum (weil eben natürlich), synthetische und wesentlich umweltverträglichere Substanzen mit vergleichbarer Wirkung aber nicht.

Die Einstellung der Bioverbände zur Verwendung von Phytohormonen würde mich deswegen schon mal interessieren. Gefunden habe ich dazu auf die Schnelle aber nichts.

Gruß
Ulli
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Gerald

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Re: Das Wesen der Rebe

BeitragDo 26. Jul 2012, 09:38

Was mir noch in der Diskussion aufgefallen ist: nach Meinung des Winzers liefert die Rebe die beste Traubenqualität, wenn sie quasi ihrem Wesen gemäß gehalten wird (man könnte es vielleicht salopp als "artgerecht" bezeichnen), bei gezüchteten Reben gehört seiner Ansicht nach der Rebschnitt zu ihrem Wesen dazu.

Nach meinem Verständnis aus der guten alten Evolutionstheorie hätte ich hingegen gedacht, dass es keinesfalls das Ziel der Rebe ist, möglichst hohe Traubenqualität - aus Sicht des Weinkonsumenten - zu liefern, sondern einfach die Erhaltung bzw. Ausbreitung der Art. Also vielleicht eher viele Beeren, die gerade so gut schmecken müssen, dass von Tieren gerne gefressen und die Samen damit weiterverbreitet werden.

Frage an die Kenner der Biodynamik bzw. der Anthroposophie: steht sie eigentlich im Widerspruch zur Evolutionstheorie (man denke an die "Kreationisten")? Geht sie davon aus, dass die Natur dazu bestimmt ist, dem Menschen möglichst gut zu dienen?

Grüße,
Gerald
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Gerald

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Re: Das Wesen der Rebe

BeitragDo 26. Jul 2012, 10:56

Frage an die Kenner der Biodynamik bzw. der Antroposophie: steht sie eigentlich im Widerspruch zur Evolutionstheorie


hmmm, zumindest wenn man Blogs in dem Bereich glauben mag, scheint das tatsächlich der Fall zu sein. So gesehen kommt mir der Trend zu biodynamischem Weinbau doch äußerst merkwürdig vor. Zumindest wenn die Winzer es mit dem "Background" ernst meinen und es nicht nur pragmatisch als eine andere, umweltschonende Variante des Weinbaus sehen.

Grüße,
Gerald
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Alas

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Re: Das Wesen der Rebe

BeitragDo 26. Jul 2012, 16:06

Tach!

Es ist immer schwierig, wenn eine Glaubensrichtung auf eine andere trifft, vor allem wenn es um Dogmen und Alleinvertretungsansprüche geht. :shock: :lol:

Was die Evolution betrifft könnte man mal bei sich selbst anfangen und im Spiegel nachschauen ob alles gemäß der Theorie ist. :idea:

Guten Tach noch

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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