Das ist natürlich schon einmal ein guter Anfang. Allerdings muss man ja auch berücksichtigen, dass die im Weinbau verwendeten Pestizide teilweise ziemlich hohe Grenzwerte haben, so dass man schon einiges "anstellen" muss, um sie zu überschreiten.Diese Traubenproben werden dann auf PSM Rückstände untersucht. Sollte hier schon ein Grenzwert überschritten sein wird es hart. Denn dann weiß ich nicht ob der Wein aus der Sorte überhaupt verkehrsfähig wäre, da ja schon zum Zeitpunkt der Verabeitung Grenzwerte überschritten wären. Das dient der Weinkontrlle auch um verbotene Substanzen nachweisen zu können. Letzlich auch uns als Schutz für uns, weil wir nachweisen können das alles ok ist.
Die EU-Grenzwerte kann man sehr schön auf folgender Seite abrufen: http://ec.europa.eu/sanco_pesticides/
Wenn man sich diese für unser Fenhexamid sowie zwei weitere häufig verwendete Fungizide ansieht, dann fällt auf, dass die Grenzwerte bei Weintrauben sehr viel höher liegen als bei Produkten, wo sie typischerweise nicht verwendet werden. Da scheint also auch einiges an "Pragmatismus" mitzuspielen, also ein Entgegenkommen den Herstellern bzw. den Anwendern gegenüber.
Dazu gibt es meines Wissens auch noch *) keine Summenwerte wie bei anderen potenziell schädlichen Substanzgruppen (z.B. polyzyklische Kohlenwasserstoffe), es darf also von jedem verwendeten Pestizid der Grenzwert ausgeschöpft werden. Je mehr verschiedene Pestizide der Winzer verwendet, desto höher darf auch die Summe sein ...
Grüße,
Gerald
*) eine oft geäußerte Forderung diverser Umwelt- bzw. Verbraucherschutzverbände