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Vinocamp Deutschland

Messen, öffentliche Verkostungen, Events, Feiern etc.
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Birte

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Vinocamp Deutschland

BeitragSa 21. Mai 2011, 12:37

Für mich leider zu zeitaufwändig. Aber vielleicht für andere interessant. Man muss sich schnell anmelden. Die Teilnehmer Anzahl ist auf 100 beschränkt.

http://vinocamp-deutschland.mixxt.eu/networks/events/show_event.40437
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thvins

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragMi 15. Jun 2011, 09:09

Hallo Birte,

dank deiner Initiative, hier auf dieses Event hin zu weisen, werde ich mich am Wochenende auf den Weg machen, natürlich auch, um unser junges Weinforum würdig zu vertreten. Wer von den aktiven hier ist denn noch dort dabei - zum Kennenlernen oder Wiederfinden?
Beste Grüße

Torsten

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kristof

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragMi 15. Jun 2011, 09:38

Hallo Torsten,

ich bin zwar nicht dabei, aber wenn man dem von Birte gesetzten Link folgt, kommt man zu sämtlichen Teilnehmern. Dir viel Spaß und Erfolg, berichte mal.
Viele Grüße,

Christoph
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Birte

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragMi 15. Jun 2011, 10:43

Hallo Torsten,
schön, dass Du hinfährst. Bin sehr neugierig auf Deine Berichte, die Themen klingen vielversprechend.
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thvins

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragMo 20. Jun 2011, 21:40

Hallo Birte, Kristof und alle Interessierten,

am Freitag Nachmittag habe ich mich also nach Geisenheim aufgemacht, bin auch gut durchgekommen, aber man fährt eben doch eine ganze Weile, um aus dem Osten bis an den Rhein zu kommen. Auf Höhe Frankfurt begann es dann zu regnen und ehe ich vor Ort war, war es auch dunkel.

Also im Dunklen das Zelt zu drei anderen bereits aufgestellten Zelten auf eine schöne Wiese gestellt und fix den Trangia angeworfen, um noch einen Happen zu essen. Auf die nächtliche Suche des Partygeländes der After-Work-Party hatte ich verzichtet, da diese offiziell bis 23.00 Uhr gehen sollte und ich da grade mal mit Zelt aufbauen, einräumen und Kochen fertig war.

Dafür war ich Sonnabend einer der ersten, die die frisch geöffnete Pforte betraten, nachdem ich mit dem Trangia Kaffee gekocht und gefrühstückt hatte. Dass sogar für die Zeltenden früh extra Kaffee gekocht worden war, hatte ich nicht erhofft, aber so gab es noch einen zweiten Kaffee gleich hinterher.

Auch für das Duschen war in einer nahe gelegenen Turnhalle gesorgt worden.

Frisch geduscht und rasiert konnte ich mich also gut im Plan liegend anmelden und dann erste Kontakte bereits vor der offiziellen Eröffnung knüpfen. Der Kessel war schon am Brodeln, mehr als 110 Teilnehmer füllten den großen Hörsaal für die Begrüßung und Teilnehmervorstellung. Jeder hatte sich vorn zeigen müssen, um sich kurz vorzustellen, die Webadressen und drei kurze Stichworte zur Person sollte reichen. Interessant, so vielen Internetnamen endlich Gesichter zuordnen zu können.

Dann wurden Themen für die Sessions vorgeschlagen, die jeweils eine Stunde dauern sollten. Nichts war vorgegeben, jeder war hier zur aktiven Mitgestaltung aufgerufen. Und so hatten wir in Kürze eine Vielzahl interessanter Themen auf der Tafel, jeweils vier Sessions waren parallel laufend.

Mein erstes Thema, wo ich hinging lautete: BDX :shock: :oops:

Nein, im Ernst, warum sollte ich mich nicht einmal eine Stunde lang mit Bordeaux auseinander setzen, zumal mir die jungen Damen vom CIVB --> http://www.bordeauxwein.de/ schon vorher den Mund wäßrig gemacht haben. Das allerdings hatte auch Peer F. Holm mit dem Thema Portugal fast geschafft, aber man kann eben bei vier parallelen Themen nie alles machen.

Wir diskutierten hier über neue Trends und das aktuellen Geschehen der Marktentwicklung in Bordeaux ebenso, wie wir vier interessante Weine in weiß, rosé, rot und süß in die Probiergläser bekamen. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass es sich um bislang bei uns unbekannte und auch um bezahlbare Weine handelte. Die großen Namen, die eh Selbstläufer sind und / oder sich mehr und mehr vom Normalmarkt der Normalbordeauxliebhaber in Europa abkoppeln, müssen von der CIVB nichtmehr groß unterstützt werden, aber Bordeaux ist halt weit mehr als 100 oder auch 300 Top - Namen, die jeder vom Hörensagen kennt und von denen die älteren Weinfreunde noch was aus guter alter Zeit im Keller haben, auch ich im Übrigen...

Vielleicht war der Vortrag selbst etwas auf mögliche Bordeaux - Novizen zugeschnitten, aber die eingeschenkten Weine waren interessant und von sehr guter Qualität bei zugleich sehr gutem PGV und die Diskussion war spannend.

Im Anschluss landete ich bei einer Session, in der es um Suchmaschinenoptimierung ging- ein Thema, was mich ja mit meinem von Google boykottierten Blog auch betreffen sollte. Allerdings gab es doch ganz schön viel Fachchinesisch und ich muss die Referentin ganz schön wie ein Entenküken angeschaut haben. :roll: Nur begriff ich am Ende der Session, dass es nicht nur mir so ging. Aber vielleicht hilft ja das Nachlesen in den Vortragsunterlagen weiter. Oder doch private Nachhilfe. Schließlich ging es ja hier auch um Netzwerken und das funktioniert auch ein wenig nach dem Prinzip, bei dem eine Hand die andere wäscht.

Das folgende von mir besuchte Thema Web-Weinshops landete etwas in der Diskussionssackgasse, in der wir feststellten, dass leider viel zu viele Fallstricke aufgebaut sind, um einfach so einen richtigen Webshop aufzubauen. Dirk W. hat ja bereits genug Erfahrungen mit Abmahnanwälten und Co. gemacht und so bin ich bei dem Thema noch unschlüssiger geworden als ich es ohnehin schon war. Wir wollen ja alle möglichst ohne Zusatzsorgen leben, also sparen wir uns manches, wo es geht. Ich werde mir wohl das Einrichten eines Webshops für meine Prioratführerselektion sparen... Vorsicht ist halt die Mutter der Weinkiste. :D

Die letzte der vier Sessions am Sonnabend nachmittag war für mich die von mir initiierte Diskussion zum Thema der Interaktiven Verkostungen und Events unter Nutzung der Möglichkeiten von Blogs und Weinforen. Mit mir am Diskussionstisch auch sehr aktive Mitglieder der Weinfreaks - mit Ingo Bargatzky habe ich mich z.B.ohnehin recht gut verstanden in diesen Tagen - auch er einer der Wenigen, die das Campen wörtlich nahmen wie ich.
Ebenfalls dabei Ihre Hoheit, die deutsche Weinkönigin, eine sehr aufgeschlossene und interessierte Gesprächspartnerin auch bei der sich entwickelnden Diskussion über Wein und Weinbewertung bzw. der Emotionalität, die Wein wecken kann. Leider war diese Stunde viel zu schnell gegessen... - Aber vor dem Abendessen gab es dann schon mal kräftig zu trinken - ähm verkosten...

- wird fortgesetzt -
Beste Grüße

Torsten

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Birte

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragMo 20. Jun 2011, 22:26

Vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung! Man kann sich richtig was darunter vorstellen.
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Weinzelmännchen

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragMo 20. Jun 2011, 23:20

Liebe Forianer!

Ich finde solche Initiative absolut positiv. Mein Cred ist nun mal die demokratische Weinwelt". Damit kann man so etwas wirklich nur untestützen. Das Posting von Torsten zeigt doch recht anschaulich, auch wenn er sich auf die von ihm besuchten Sessions beschränken muß, welche Dynamik dahinter steckt.

Ich hoffe, auf große Resonance bei allen Weininteressierten und viele Anregungen bei den Bloggern.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
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thvins

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragDi 21. Jun 2011, 08:22

Hallo allerseits,

ja, Dynamik und Basisdemokratie steckte dahinter, ebenso wie ein geballtes Wissenspotential der Teilnehmer, wo sich jeder in der Durchführung und Mitwirkung in den Sessions genauso einbrachte, wie es auch in den unzähligen "Zwischengesprächen" passierte, als man in kleinem Grüppchen oder zu zweit stand.

Es gab so viele interessante Personen kennenzulernen, zumeist war es nur auf ein kurzes Anreißen beschränkt, klar bei so vielen Leuten. Oftmals gab es vorher ja schon Wellen, die vorangegangen waren, stilles Mitlesen der Blogs oder in Foren, manchmal einen Kommentar oder eine Diskussion in den Foren, manchmal gar einen Mail- oder Telefonkontakt, mitunter gar ein spontanes Aufeinandertreffen bei irgendeiner Gelegenheit - wie mit Peer F. Holm, der mich auf der Jahrgangsverkostung im Priorat schon ansprach, ob ich nicht der Priorat-Hammer sei.

Aber bei so einer geballten Ladung an Leuten staunt man dann schon, wer alles mehr oder weniger unbewußt schon mal seine Fußspuren hinterlassen hat. So gab es etwa gleichverteilt Leute, die mich vom Blog her kannten, wie welche, die mich von das.weinforum und natürlich auch aus früherer Forenzeit kannten. Immer gab es auch Schnittstellen zu Leuten, mit denen man bereits mal früher tatsächlichen Kontakt hatte, genau aber wie es auch Leute gab, mit denen man vorher nie eine Berührung - visuell wie virtuell hatte.

Ich bin nicht der Mensch, der gern mit Facebook - like Buttons und virtuellen Freundschaften, die sich nie real untermauern, um sich wirft. Ich lehne Anfragen nicht ab, aber ich stelle sie auch nicht von mir aus, weil mir nach wie vor in der Web-Welt reale Kontakte und daraus entstehende richtige Freundschaften wichtiger sind als diese rein virtuellen Dinger. Ich gebe zu, dass ich mich beispielsweise noch nie hier im Forum mit dieser Möglichkeit, virtuell "Freundschaft zu schließen" auseinander gesetzt habe und dementsprechend keine "Freunde" hier auf dasweinforum habe - ich weiß auch nicht, inwieweit andere diese Möglichkeit nutzen. Ich weiß aber andererseit, wie wichtig mir viele der Menschen geworden sind, die ich seit meiner Forenzeit real kennengelernt habe und von denen ich die meisten als kumpelhafte Freunde sehe, bei manchen ist es sogar schon als tiefergehende Freundschaft zu sehen. Das ist mir auch das Wichtigste und die Triebfeder, warum ich Kraft und Wissen in diese Dinge hier stecke.

Andererseits kann ich diese virtuellen Freundschaften nun auch anders verstehen - im Nachgang möchte ich mir schon einige Kontakte vom letzten Wochenende in diese Vinocamp - Freundschafts - Liste aufnehmen, einfach, um die Kontakte zu halten und den einen oder anderen vertiefen zu können.

Erstaunlich auch die Vielfalt der Teilnehmer, Geisenheimer, ehemalige Geisenheimer und Winzer, die nichts mit Geisenheim zu tun hatten, Weinimporteure, Weinhändler, Weinschreiber, Weintrinker... - diejenigen, die Weintrinker, aber nichts anderes ebengenanntes waren, brachten sich in ihren Berufsfeldern ein, das ging über rechtliche, kommunikations- und internetrelevante Themen, bis hin zur Erklärung der Bedeutung des Messweines.

Die Stimmung locker, völlig unverkrampft und ohne Dünkel, niemand stand auf einem Sockel als Guru über anderen, alle begegneten sich auf Augenhöhe. Auch das trug wesentlich zum emotionalen Erfolg dieses Wochenendes bei.

Ich denke, dass das Ganze mir auch durchaus Ideenansätze mitgab, wie man z.B. ein Dasweinforums - Treffen aufbauen könnte, diese Idee eines basisdemokratischen Barcamps, einer sogenannten Un-Konferenz scheint tatsächlich eine wunderbare Plattform zu sein, solche Treffen von 100 und mehr Leuten zu stemmen. Wenn es also mal soweit ist, dass sich 100 Weinforumsfreaks oder mehr zusammen finden könnten, dann sollten wir es vielleicht auch so ähnlich angehen....

Nun habe ich die Stimmung eher beschrieben als den weiteren Ablauf, aber auch das soll dann noch folgen.
Beste Grüße

Torsten

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Gerald

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragDi 21. Jun 2011, 08:40

Hallo Torsten,

toller Bericht von einer sicherlich beeindruckenden und faszinierenden Veranstaltung.

Ich denke, dass das Ganze mir auch durchaus Ideenansätze mitgab, wie man z.B. ein Dasweinforums - Treffen aufbauen könnte, diese Idee eines basisdemokratischen Barcamps, einer sogenannten Un-Konferenz scheint tatsächlich eine wunderbare Plattform zu sein, solche Treffen von 100 und mehr Leuten zu stemmen.


klingt interessant, ich bin aber ein bisschen skeptisch, ob sich das eine so einfach auf das andere übertragen lässt. Denn die meisten Forumsmitglieder haben ja nicht die Sorgen beispielsweise vieler Weinblogger - wie kann ich Zugriffszahlen erhöhen? wie komme ich an Werbekunden? worauf muss ich in juristischer Hinsicht aufpassen? etc. So gesehen ist die Motivation vielleicht auch eine andere.

Aber eine interessante Überlegung ist es natürlich ...

Grüße,
Gerald
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thvins

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Re: Vinocamp Deutschland

BeitragDi 21. Jun 2011, 10:44

Hallo Gerald,

klar sind Ansätze und "Sorgen" andere, aber das Konzept an sich sollte schon übertragbar sein.

Das spannende ist ja auch grade, dass thematisch nichts vorgegeben war für die Sessions und man sich mit allem möglichen einbringen konnte. Wer ein interessantes Thema hatte schlug es einfach vor und los gings. Eigentlich genau wie hier im Forum - wer einen interessanten Thread hat, eröffnet ihn einfach und die anderen gehen hin und diskutieren mit oder hören sich den Vortrag an. Oder lassen es bleiben. Man konnte sich für ein Thema entscheiden oder auch gegen alle - und hat dann die Stände der Sponsoren besucht oder mit anderen in einer kleinen Ecke geplaudert. Keinerlei Zwang, genau wie hier. Niemand muss alles lesen (gut, wir Admins sollten uns vielleicht bemühen...), aber er kann lesen, was ihn interessiert. Und kann sich einbringen, wo er etwas wissen will, Fragen stellen, wo er eine Meinung hat, diese kund tun, wo er auch Experte ist, sein Wissen weitergeben.

Also in übertragenem Sinne auch eine Art Forum, aber real... Nichts anderes passierte da...

Weiter im Text:

Sonnabend 16.00 Uhr der Break - die Verkostungszone wurde eröffnet - auch hier ein Überangebot an Wein, zahlreiche Sponsoren waren vetreten, bei deren Ständen man kosten konnte, dazu die soziale Weinprobe aller Teilnehmer. Jeder hatte zwei verschiedene Flaschen mitgebracht, die meisten nicht nur eine davon, so dass genügend Leute von jedem Wein probieren konnten.

Alle Flaschen wurden mit einem Aufkleber versehen mit Namen und Webseite des Einbringenden, und alles kam zwanglos auf die Tische, wo sich jeder nach Gusto bedienen durfte. Einzige klitzekleine Kritik meinerseits (aber das konnte man nicht vorhersehen, und so hatte man diese Erfahrung nicht...) - man brachte die Weine in mehreren Kategorien nacheinander auf den Tisch, durch das insgesamte Überangebot allerdings war es am Ende so, dass zum Schluss doch fast alle Flaschen draußen standen und auch in vielen Flaschen der ersten Runde waren noch so viele Reste... - die deutschen Weißen standen so 3 Stunden zur Verfügung und aufgrund der vielen Flaschen wurden die meisten kaum leer, die internationalen Rotweine standen nur die letzten 30 Minuten auf dem Tisch, viele Leute waren schon "weinsatt" und hier blieb vieles unprobiert.

Vielleicht besser dann doch alle Flaschen zugleich auf die Tische bringen. Vielleicht auch nur einen Wein pro Teilnehmer. Ich bin mir sicher, dass selbst das Orgateam die Reste schwer wegtrinken kann...

Ich begann zunächst draußen am Portugalstand, Peer F.Holm hatte Importeure und Händler portugiesischer Weine anggeschrieben und so um die 30 verschiedene Flaschen erhalten.
http://vinocamp.viniportugal.de/
ich hatte hier von den Roten gefühlte 8 probiert, vielleicht auch zwei, drei mehr... - verschiedene Regionen unterschiedlichster Stile, aber alle von interessanter, sehr hoher Qualität und gutem PGV. Notizen machte wohl niemand dazu, zu hoch das Angebot an Wein, zu verlockend, das soziale vor Ort zu pflegen. Also mit den Umstehenden die Eindrücke teilen, aber niemand notierte sich etwas.

Stattdessen trank man mit den Umstehenden und unterhielt sich zu den Weinen, die man grad im Glas hatte und das ging von einer Cordula Eich und Dirk Würtz Cuvée für den Discounter über alte (1962!) und junge Rieslinge bis hoch zum 1994er Ducru-Beaucaillou, mit dem ich mich wieder versöhnt habe (nun hab ich auch weniger Angst vor den noch in meinemKeller davon liegenden Flaschen). Da jeder sein Namenskärtchen trug, konnte man oft auch Wein und Mitbringer zusammen bringen und mit dem Spender zu seinem Wein diskutieren.

Bei dem Wahnsinnsweinangebot der sozialen Weinprobe hätte man sogar auf die Party in der Winebank in Hattenheim verzichten können. Aber die war nun mal im Programm und so wurde zwei Orte weiter gefahren und dort in einem der nobelsten Keller gefeiert, die es wohl in Deutschland gibt. Wer mag, kann hier für gutes Geld ein Schließfach für seine besten Weine mieten und diese hier bewundern lassen... Sicher nicht die preiswerteste Alternative der Weinlagerung, aber eine der nobelsten und mit perfekten Konditionen.
Aux Fins Gourmets gehört wohl auch zu den größeren Nutzern, eines der Schilder reputierter Firmen verwies darauf...

Hier in den alten Kellergewölben wurden Weine des jungen VDP präsentiert, es war recht riesling- und damit säurelastig, aber auch ich fand schließlich einen Wein, an dem ich so viel Gefallen fand, dass ich mich daran festhielt... Fragt mich nicht, was es war, ein Gunderloch Kabinett hab ich mir gemerkt. Ansonsten wurde gequatscht und noch mehr getanzt. Dirk Würtz an den Barriques, Turntables and back vocals...

Irgendwann nach 1.00 Uhr nahmen sich die Camper dann ein Taxi, nachdem wir etliche Male penultimo (den vorletzten) getrunken hatten.

Ich hatte dann noch eine kleine Überraschung für Ingo und Co., sprich die kleine überschaubare Campergemeinde - ich hatte noch einen Rest Prior Pons 2004 (diesen hatte ich neben dem Guinardera 2006 auch in die soziale Weinprobe eingebracht), der allerdings schon seit einer Woche offen war (die Flasche, die ich mit Chezmatze am Wochenende zuvor antrank) - erstaunlich, wie gut sich der Wein über 7 Tage stabil gehalten hat. Aber das war nur das Vorgeplänkel.

Ich hatte auch noch Reste der Probeflaschen der Degustacio-Reihe - ich war ja diszipliniert und hielt mich während meiner Session an das "Kein Alkohol während der Sessions" Gebot.

Aber so konnten nun noch vier, fünf Leute mit mir drei große Syrah - Weine probieren, von denen 2 sogar in die Weltklasse gehören. Das Degustacio - Projekt der gemeinsamen Flasche kann guten Gewissens starten... Meine Mitverkoster waren sehr angetan, vielleicht kommt ja Ingo damit noch aus der Deckung - auf seinem Blog, bei den Weinfreaks oder vielleicht schreibt er ja sogar demnächst ab und an bei uns mit?

Zum Sonntag morgen pünktlich um 10.00 Uhr war der Saal wieder voll, Leichen gab es keine - auch das einen Beifall wert, nach dem gestrigen Nachmittag /Abend und der für viele sehr kurzen Nacht.

Die Sponsoren erhielten ihre Redezeit, leider nahm der erste Redner von Felix Solis so viel Zeit für seine Vorstellung in Anspruch, dass andere gar nicht mehr zu Wort kamen oder sich extremst beeilen mussten. Der CIVB hatte eine Live-Schaltung zur Vinexpo vorbereitet, wo der Quiz-Gewinner Christoph Raffelt vom Originalverkorkt - Blog der Vinocamp Deutschland Außenposten war.

Noch einmal gab es nach dem Mittagessen weitere Sessions, ich nahm noch an einer Diskussionsrunde zu Weinführern in Deutschland teil, kam aber in der durch Dirk aufgeheizten Debatte nicht mehr zu Wort, aber schließlich ist ja grade der Gault Millau und dessen Verkosterverquickungen ein Spezialthema auf seinem Blog. Und interessant war auch die Präsentation von Cordula Eich zu ihrem Supermarktweinführer, der nicht wenige fragen aufwarf.

Jawohl, es gibt sie wirklich (auch wenn ein berühmter Weinjournalist ihre reale Existenz bestreitet - http://drinktank.blogg.de/eintrag.php?id=2935 ) - der Dirk hatte schon längst aufgeklärt, wen wir hier zu erwarten haben...
http://wuertz-wein.de/wordpress/2010/09 ... pper-2011/
Und auch wenn sie durch viele Fragen durch musste, a la "wer zahlt das Schmerzensgeld für das Testen all der Discounterweine?", behauptete sie stets Witz und innere Leidenschaft für ihr Projekt des Superschoppenshoppers. Sicher eine der interessantesten Begegnungen für mich an dem Wochenende, hatte ich doch nicht wie erwartet einen Alien sondern eine sehr nette aufgeschlossene und äußerst sympathische junge Frau getroffen. http://www.superschoppen.com/cordula-eich.html

Ohnehin waren ja diverse Originale unterwegs - auch das war enorm interessant, ich möchte stellvertretend für alle netten Begegnungen nur noch zwei erwähnen.

Gefreut hatte ich mich schon im Vorfeld auf ein Kennenlernen von Iris Rutz-Rudel, die mit der Domaine Lisson in Olargues in Südfrankreich ein sehr interessantes Weingut betreibt. Bin ja lang genug in der Gegend unterwegs gewesen...
Sie gehört zu den aktiven deutsch-französischen Bloggern und ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit - "meine Eltern waren schon froh, dass ich als 18 Jährige 1968 nicht bei der RAF mitmachte" - rebellisch gut und erfrischend anders sind ihre Weine, die sich in kein Schema einpassen, wodurch sie wohl auch in keinem Weinführer Frankreichs zu finden ist. Die Etiketten werden handgeklebt mittels Scotch..., die Weine sind keiner AOC, keinem VDP-Statut unterworfen, sie werden als Vin de (tres bonne) table deklariert... Man sucht sie nicht, man findet sie und sie offenbaren sich. http://weingut-lisson.over-blog.com/art ... 29046.html

Mitten bei der Sozialen Weinverkostung stehe ich neben einem Typen, den ich als allerletzten hier erwartet hätte. Ein Schrank von Mann, von oben bis unten tätowiert, diverse Ringe und Piercings, Rockerkluft - und redet kulturvollst über Wein...
http://www.facebook.com/photo.php?fbid= ... =1&theater
"Gestatten der Weinpunk. Und dort sind meine Weine..." Marco Giovanni Zanetti, genannt Zanzo macht schräg gute Weine im Veneto (nicht dass ich jetzt doch noch zum Italienfan werden muss, bissel angefixt bin ich schon...) Der Weißwein war schon überzeugend gut, noch besser aber gefällt mir der rote namens Weinpunk - autochthones Zeug mit Schraubverschluss und Suchtpotential - und weil Punker nicht die reichsten sind, ist auch dieser Wein bezahlbar!
Und da sich der Weinpunk nicht nur für Priorat interessiert, sondern sich dort auch bestens auskennt, werden sich wohl hoffentlich unsere Wege auch wieder einmal kreuzen. Sollte er mal zu einer Prioratprobe nach Bernburg kommen, nehme ich gern anstelle der Umlage Weinpunk-Flaschen... :ugeek: :mrgreen: - der Leckersmilie fehlt hier noch also verbal: Leckersmilie...

Da Statistik und Rankings gewissermaßen trockene Dinge sind, war ich spätestens nach dem interessanten Vortrag von Theo Huesmann http://www.genussblogs.net/ wieder so nüchtern, dass ich beschloss, nicht mehr an irgendwelchen Weinen zu naschen, sondern mich auf den Weiten Weg nach Ost zu machen...

Zwei Stunden zeitiger als beim hinweg saß ich im Auto. Zunächst fand ich wenigstens hinter Frankfurt auf dem Rasthof einen Tramper, der noch bis nach Polen wollte, und der mich bis zum Rasthof Eisenach vom Sekundenschlaf abhielt. Dann konnte ich fast eine Stunde lang oberhalb von Erfurt auf der Autobahn Richtung Sömmerda warten, bis man die Autos zweier verrückter Raser von der Betonbegrenzung gekratzt hatte, aber glücklicherweise bekam ich dann an meinem persönlichen Kultimbiss für Thüringer Röster (da gibt es jetzt sogar einen Führer drüber!) zwischen Kölleda und dem Abzweig nach Wiehe noch die letzte Bratwurst und einen dringenst benötigten Kaffee...

Nicht notwendig gewesen wäre die blöde Umwegkutscherei von Querfurt nach Eisleben, die nochmals eine halbe Stunde Fahrtverlängerung nach sich zog, bloß weil irgendwas zwischen Querfurt und Eisleben voll gesperrt war, aber nicht erkennbar war, was genau...

Am Ende war ich dann auch nicht zeitiger zu Hause, mein Zweistunden - Vorsprung war auf Null geschrumpft - aber dafür war ich glücklich und voller schöner Erinnerungen angekommen...

Auf diese Art und Weise möchte ich noch mal dem gesamten Orga-Team ganz lieb Dank sagen für das, was dort auf die Beine gestellt worden war - ganz großes Kino bzw. Filmfest... :ugeek: 8-)

Superidee meinerseits, dort hingefahren zu sein... ;)
Beste Grüße

Torsten

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