Welche Gläser für Eiswein?

[susa]

Hallo!
...

P.S.: Gibt es hier im Forum jemanden, der ein richtiger Weinglas-Fan ist?

Hier!
Allerdings hab ich in meinem Überschwang auch schon Gläser angeschafft, die jetzt gaaaanz hinten im Schrank verstauben, zB Tempranillo-Gläser aus der Vinum-Serie, die meisten Tempranillos trinke ich inzwischen am liebsten aus Bordeaux-Gläsern.

Für den Eiswein hätte ich Dir (hätte mich dieses dumme System gelassen), diese hier empfohlen

Hallo Alas,

viele Weinfreunde (unter anderem auch ich) vertreten die Auffassung, dass man Eiswein im Gegensatz zu BAs und TBAs eher jung trinken sollte.

Ich hätte viel mehr Süße erwartet. Mir kommt es so vor als ob der Wein noch zu jung ist.

Wenn der Eiswein älter wird, gerät die Süße noch mehr in den Hintergrund.

Wie bist du denn an dieses Exemplar geraten? Der Erzeuger ist weitgehend unbekannt; mir jedenfalls sagt der Name Brunnenhof überhaupt nichts. Und der Preis ist auch eher verdächtig niedrig...

Beste Grüße

Bernd

Hallo susa!

Wenigstens eine Offenbarung.
Nun sehen die Gläser, die du empfiehlst , sehr schön aus. Darf ich auch wissen von wem die sind?
Sodann: Hast du auch unverstaubte Gläser?

Meiner Meinung nach ist Wein in einem schönem Glas eine Sache für sich. Und zu einem Essen gehört manchmal auch ein gut gedeckter Tisch, ggf. etwas thematisch.
Auf meiner Zufriedenheits-Skala ganz oben stehen Weißwein-Gläser von Eisch aus der Jeneusse-Serie. Die sind schlicht, aber doch elegant, fein genug, und vor allem auch die Stiele lang genug. Es trinkt sich ausgesprochen gut daraus.
Aus der gleichen Serie sind die Sherry-Gläser auch sehr gelungen; ebenso die Sektgläser, aber da hätte ich noch ganz gern Flöten.
Von Stölzle habe ich schlichte Cocktailgläser, die gefallen.
Beim Rotwein habe ich so eine Mischung ebenfalls aus dieser Serie, ein wenig Nachtmann, etwas Schott. Letztere sind eine Katastrophe, weil sich innen einen Belag entwickeln, der kaum zu entfernen ist. Die bleiben für 'geliebten' Besuch.
Einige historische Gläser haben auch schon in unseren Haushalt gefunden. Ganz nette Sachen gibt es hier (ist was zum stöbern):

http://www.glaskilian.de/Trinkglaeser.6.0.html

Sobald ich den kommenden Schwung Wein verzollt habe, werden Gläser gekauft. Zunächst denke ich an Zalto und Peugeot; diese finde ich auch nicht schlecht:

http://www.cristallerie-de-paris.fr/mod ... image_6057

Ich mag's gern auch mal ein wenig ausgefallener.

Hast du eine unbedingte Empfehlung?

Mit klingendem Glas

Alas

Hi Bernd!

Zunächst mal besten Dank für deine Informationen zu BA – Eiswein. Das hätte ich so nicht vermutet.

Wie bist du denn an dieses Exemplar geraten? Der Erzeuger ist weitgehend unbekannt; mir jedenfalls sagt der Name Brunnenhof überhaupt nichts. Und der Preis ist auch eher verdächtig niedrig...

Ich bin auf der Suche nach meinen Winzern. Darunter verstehe ich auch Betriebe, die die Basis des Weinbaus bilden, in der Regel Familienbetriebe, nicht nur aus Deutschland. Ich lasse mir ein bis zwei Probesendungen kommen und wenn ich feststelle, daß da überdurchschnittlich viele gute Weine dabei sind, probiere ich das ganze Sortiment. Der Brunnenhof ist der erste Winzer, bei dem ich immer wieder kaufen werde. Bezüglich der Preise ist es so, daß die südliche Mosel eine Schattenregion ist und deshalb das Preisniveau sehr niedrig liegt.
Richtig weh tut es mir, daß dies mit Frankreich nicht geht, weil die dortige Post echte Juwelierpreise hat. Für 12 Flaschen wollen die 215,- € hierher. Aus Deutschland kostet das 67,- €.

So long

Alas

Ich bin auf der Suche nach meinen Winzern. Darunter verstehe ich auch Betriebe, die die Basis des Weinbaus bilden, in der Regel Familienbetriebe, nicht nur aus Deutschland. Ich lasse mir ein bis zwei Probesendungen kommen und wenn ich feststelle, daß da überdurchschnittlich viele gute Weine dabei sind, probiere ich das ganze Sortiment

Generell ist das ein Ansatz, den ich SEHR sympathisch finde. Im Einzelnen läuft man aber damit schon Gefahr, immer wieder auf suboptimale Weine zu stoßen.

Nach allem, was ich weiß, lässt sich ein hochwertiger Eiswein zu knapp 20 Euronen per 0,375 l nicht produzieren bzw. ab Gut verkaufen. Ab etwa 30 Euro geht es langsam los (weshalb ich Eiswein nie selber kaufe, sondern immer nur bei sich bietender Gelegenheit probiere ).

Bezüglich der Preise ist es so, daß die südliche Mosel eine Schattenregion ist und deshalb das Preisniveau sehr niedrig liegt.

Die westliche Mosel zeigt ihre Stärken eher im trockenen Bereich. Nicht ohne Grund besitzen die wenigen edelsüßen Gewächse aus ihren Lagen so gut wie gar kein internationales Ansehen...

Wenn du einen richtig spannenden Eiswein trinken willst, suchst du ihn vermutlich doch besser an der Saar oder ansonsten östlich von Trier.

Herzliche Grüße

Bernd

[susa]

Hallo Alas

die Eisweingläser sind von Riedel aus der Serie Vinum Extreme, sie eigenen sich auch recht gut für einfache Schaumweine mit einem Hauch Süße.

Und die meisten Gläser, die ich habe, sind auch in Gebrauch.

Meistens taste ich mich mit dem Riedel Vinum 15 (als Chiantiglas bekannt) an die Sache heran. Das ist so etwas wie ein Universalglas, wenn ich nur eines dürfte, dann würde ich dieses nehmen. Dann entscheide ich, ob der Wein mehr Luft, mehr Volumen braucht und nehme weitere Gläser.

Naturgemäß (da Bordeaux ungefähr 70% meines Kellerbestandes ausmacht) ist das Riedel Vinum Bordeaux oder das Riedel Sommeliers Bordeaux das meist benutzte (so benutzt, dass der Sommelierbestand leider aufgrund ungeschickten Spülens halbiert ist - von zwei auf eins ).

Auch das Riedel Vinum Syrahglas nutze ich gerne, nicht nur für Rhône Blends, auch für Zins und manche Tempranillos.

Für Pinots spare ich gerade auf das Zalto, übergangsweise habe ich eines von Schott Zwiesel, die Form ist ähnlich (mir will der Name gerade nicht einfallen), allerdings ist das Glas recht dickwandig; seit ich einmal aus dem Original getrunken habe, bin ich angefixt.

usw

lieben Gruß
susa

[susa]

hier ist mein Schott Zwiesel Burgund, es ist die Serie Taste - ich benutze auch das Vinum Burgund, allerdings meistens für die hochwertigen Chardonnays



lg
s

Für Pinots spare ich gerade auf das Zalto, übergangsweise habe ich eines von Schott Zwiesel, die Form ist ähnlich (mir will der Name gerade nicht einfallen), allerdings ist das Glas recht dickwandig; seit ich einmal aus dem Original getrunken habe, bin ich angefixt.

Es ist wirklich ein geiles Glas, bin regelmäßig begeistert, wenn wir daraus bei Freunden trinken.

Hallo Bernd!

Generell ist das ein Ansatz, den ich SEHR sympathisch finde. Im Einzelnen läuft man aber damit schon Gefahr, immer wieder auf suboptimale Weine zu stoßen.

Ja natürlich, aber es ist nicht weiter tragisch, wenn erstmal 1-2 sechser Kartons ein 'Schuß in den Ofen' sind. Unter dem Strich jedoch zeichnen sich, beim Brunnenhof z.B. jetzt, 6 -8 gute bis sehr gute Feierabendweine ab, die ich dann ohne MwSt im 12er-Karton als 'Duty Free' ( unter 50,- € ) nach Hause bekomme. Und damit bin ich bestens bedient.
Sobald ich mit dem Sortiment durch bin, werde ich zusammenfassend berichten.

Wenn du einen richtig spannenden Eiswein trinken willst, suchst du ihn vermutlich doch besser an der Saar oder ansonsten östlich von Trier.

Derzeit suche ich nicht gezielt nach Eiswein. Das hat sich aus dem Sortiment so ergeben. Eine kurze Querbeet-Recherche hat ergeben, daß Eisweine zwischen 15,- und 20,- € gar nicht so selten sind. Vielleicht ist das inzwischen möglich, weil man saisonale, sibirische Hilfskräfte einsetzt.

Ein vinophil gelungenes Wochenende wünscht

Alas

Eine kurze Querbeet-Recherche hat ergeben, daß Eisweine zwischen 15,- und 20,- € gar nicht so selten sind.

Ja, sicher - aber du musst dann auch bedenken, dass die schwachen Winzer an der Mosel bei weitem in der Überzahl sind. Wie hieß es 1998 so schön im Gault Millau: "Nirgendwo sonst in deutschen Weinlanden liegen Glanz und Elend enger beieinander als an Mosel, Saar und Ruwer..."

Die Eisweinerzeugung ist nicht nur mit einer extrem geringen Menge, sondern auch mit einem äußerst hohen Risiko verbunden - daran ändern auch sibirische Saisonarbeiter wenig!

Verstehe mich nicht falsch: Ich bin, wenn es darum geht, die eigenen Regale zu möglichst günstigen Preisen zu befüllen, ganz vorne mit dabei (und werde deshalb hier nicht selten mit großem Argwohn betrachtet). Aber meiner Überzeugung nach kann man einen einigermaßen spannenden Eiswein nicht zu 20 Euronen anbieten, ebenso wie sich eine gute Spätlese nicht zu 4,50 verkaufen lässt. Is nich wegen is nich.

Beste Grüße

Bernd