Selection - das Genussmagazin ?

[thvins]

Anfrage von einem Prioratwinzer, mit dem ich arbeite - da gab es einen "Aufruf zur letzten Chance zum Einsenden von Wein für eine Zeitschrift(?) "Selection - das Genussmagazin" mit einer angeblichen Leserreichweite von 300.000 Leuten. Natürlich soll das Einschicken von Weinen zur Bewertung oder gar Auszeichnung Geld kosten. Wie relevant / lohnenswert ist das Ganze? Ich hab zumindest noch nichts groß über diesen Wettbewerb gehört und ans Kontakt-Telefon ging auch niemand. Vom Bauchgefühl her würde ich abraten, aber vielleicht gibt es hier Leute, die mehr dazu sagen können?

[Gerald]

Hallo Torsten,

das Magazin kenne ich selbst nicht, es dürfte aber zu den etablierten Zeitschriften des Metiers gehören.

Dirk Würtz schreibt in seinem Blogbeitrag über die Auflagenzahlen der Branche:

Die “Selection” hat ihre “Verbreitung” beinahe verdreifacht. Von 24.318 Exemplare im letzten Quartal 2013 auf 69.605 Exemplare im vergangenen Quartal. 53.023 Freistücke weißt die “ivw” hier aus. Die verkaufte Auflage liegt bei sage und schreibe 1.440 Exemplare. Das sind 124 Exemplare mehr als im letzten Quartal 2013.

http://wuertz-wein.de/wordpress/2014/04 ... #more-7128

Ob Bewertungen in einem Magazin, dessen Auflage zu 98% (!) gratis abgegeben wird und vermutlich vor allem in Arztwartezimmern & Co herumliegt, viel bringen werden? Schwer zu sagen ...

Grüße,
Gerald

Hi Thorsten,

gehört zum Konradin-Verlag, der auch so illustre Titel wie "DieTabakzeitung" & "Weinwisser" herausgibt. 300.000er Reichweite - naja...das Ding kommt ständig für umme als Beilage...ist natürlich auch ein Weg zur Reichweite...

Die Einsendeschluss-Termine werden regelmässig geschoben..."jetzt aber wirklich allerallerallerletzter Termin" usw....bin leider irgendwie da im Verteiler gelandet und komme nicht mehr raus

Ich glaube er sollte sich das Geld sparen. Für ausländische Winzer ist doch eigentlich "MundusVini" der gängige Weg denke ich.

Gruß, Michael

[thvins]

Danke für die fixen Antworten, ich leite das mal so als Link ins Priorat weiter... - dann kann es da direkt gelesen werden. Deckt sich dann doch so ziemlich mit meinem Bauchgefühl...

Hallo Torsten,

Sinn kann das bestenfalls machen, wenn die Weine des Winzers großflächig in Deutschland zu kaufen sind und das nicht allzu teuer.... , aber Geld für die Verkostung neben dem sowieso kostenlosen Muster würde ich sicher nicht zahlen.

Hallo zusammen,

ob die Teilnahme an den Selection-Wettbewerben für einen Winzer Sinn macht, muss dieser natürlich selbst entscheiden. Für den Weinhandel scheint dies aber eine Option zu sein.Ein auf spanische Weine spezialisierter Weinhändler (Silkes Weinkeller) sendet regelmäßig Weine (auch richtig teure !!) zu den Selections-Weinwettbewerben und ist aufgrund der Qualität der eingesandten Weine schon als "Weinhändler des Jahres" ausgezeichnet worden. Aus regelmäßiger Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass die Selection-Weinwettbewerbe professionell (Blindprobe nach OIV-Standards) durchgeführt werden und gut organisiert sind. Der Lerneffekt ist jedenfalls groß, da entgegen dem Namen "Selection" hier alles am Start sein kann.. von fehlerhafter Plörre bis hin zu Weltklasseweinen. Man ist hier als Verkoster durchaus gefordert, vor allem wenn man jeweils alle 3 Probentage mitmacht

Grüsse
Bodo

Hallo Bodo,

ich wollte damit nicht die Qualität der Verkostung herabsetzen - die ist bei den unbekannten Wettbewerben oft sogar höher als bei allem anderen - aber ich denke die Frage von Torsten/seinem Winzer ging eher Richtung verkaufsfördernde Wirkung.

Gruß, Michael