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Mo 3. Mär 2014, 20:37
Heute, wie alle zwei Monate seit sechs oder sieben Jahren, lag das aktuelle MERUM-Heft in meinem Briefkasten. Und da dachte ich, es sei mal an der Zeit, einen Thread zu diesem Thema aufzumachen.
Für die, die es nicht kennen: MERUM ist eine Zeitschrift, die sich fast ausschließlich italienischen Weinen und Olivenölen widmet. Chefredakteur, spiritus rector und Seele des Projekts ist Andreas März, ein Schweizer, der mit seinem gewaltigen Schnäuzer ein bisschen wie aus der Zeit gefallen aussieht -- und sowieso auf den Zeitgeist pfeift. In MERUM ging es nie um "Super Tuscans" und den internationalen Mainstream, um Weine, die "everybody's darling" oder auch nur Roberz Paker's darling sein wollen. Nein, "Trinkigkeit" und Spaß am Wein sind wichtig, und regionale Identität. Ein Chianti soll wie ein Chianti schmecken, ein Bardolino wie ein Bardolino und nicht wie ein Zeitgeistwein aus Kalifornien, Australien, Österreich oder Deutschland. Wein soll nicht satt machen. Wein wird im Weinberg gemacht und nicht im Keller. Gute Kellertechnik wird zwar benötigt, um das, was im Weinberg geschehen ist, auf die Flasche zu bringen, aber nicht, um Weine zu designen. Überholzte Weine bekommen von MERUM ein stilisiertes Biberantlitz: Weine für Holzliebhaber.
Wichtig auch: MERUM tritt für gutes Olivenöl ein, gegen die industrielle Panscherei, die so manche unter Hochtemperatur aus nordafrikanischen Oliven gepresste Suppe in ein "extra vergine" konvertiert, aber auch gegen Öko-Öle, bei denen falsch verstandene Naturverbundenheit dazu führt, das nicht filtriert und geklärt wird, und dass die verbleibenden Trubstoffe zusammen mit dem Luftsauerstoff ein eigentlich feines Öl in kürzester Zeit ruinieren.
Und viele wunderbare andere Details. Der JLF-Test: Je leerer die Flasche, desto besser der Wein. Jens Priewe mit der Sonntagsfrage: Welcher Wein hat Ihnen in den letzten zwei Monaten die größte Enttäuschung bereitet? Die wunderbaren Restauranttipps für die italienische Provinz. Die Entdeckungen weitgehend unbekannter Rebsorten wie z.B. Timorasso, die Berichte über Steillagenweine aus den Cinqueterre, der Versuch, den Sommer 2011 zum Lambrusco-Sommer auszurufen .....
MERUM ist jetzt 20 Jahre alt geworden. Mir hat die Lektüre viel Spaß bereitet, mich manchmal geärgert (weil's manchmal so hoffnungslos altmodisch nutzerunfreundlich ist), aber mich immer wieder angeregt, mir neue Horizonte eröffnet und mir Möglichkeiten weit entfernt vom Mainstream aufgezeigt.
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und auf eine lange Zukunft: AD MULTOS ANNOS!
Für die, die es nicht kennen: MERUM ist eine Zeitschrift, die sich fast ausschließlich italienischen Weinen und Olivenölen widmet. Chefredakteur, spiritus rector und Seele des Projekts ist Andreas März, ein Schweizer, der mit seinem gewaltigen Schnäuzer ein bisschen wie aus der Zeit gefallen aussieht -- und sowieso auf den Zeitgeist pfeift. In MERUM ging es nie um "Super Tuscans" und den internationalen Mainstream, um Weine, die "everybody's darling" oder auch nur Roberz Paker's darling sein wollen. Nein, "Trinkigkeit" und Spaß am Wein sind wichtig, und regionale Identität. Ein Chianti soll wie ein Chianti schmecken, ein Bardolino wie ein Bardolino und nicht wie ein Zeitgeistwein aus Kalifornien, Australien, Österreich oder Deutschland. Wein soll nicht satt machen. Wein wird im Weinberg gemacht und nicht im Keller. Gute Kellertechnik wird zwar benötigt, um das, was im Weinberg geschehen ist, auf die Flasche zu bringen, aber nicht, um Weine zu designen. Überholzte Weine bekommen von MERUM ein stilisiertes Biberantlitz: Weine für Holzliebhaber.
Wichtig auch: MERUM tritt für gutes Olivenöl ein, gegen die industrielle Panscherei, die so manche unter Hochtemperatur aus nordafrikanischen Oliven gepresste Suppe in ein "extra vergine" konvertiert, aber auch gegen Öko-Öle, bei denen falsch verstandene Naturverbundenheit dazu führt, das nicht filtriert und geklärt wird, und dass die verbleibenden Trubstoffe zusammen mit dem Luftsauerstoff ein eigentlich feines Öl in kürzester Zeit ruinieren.
Und viele wunderbare andere Details. Der JLF-Test: Je leerer die Flasche, desto besser der Wein. Jens Priewe mit der Sonntagsfrage: Welcher Wein hat Ihnen in den letzten zwei Monaten die größte Enttäuschung bereitet? Die wunderbaren Restauranttipps für die italienische Provinz. Die Entdeckungen weitgehend unbekannter Rebsorten wie z.B. Timorasso, die Berichte über Steillagenweine aus den Cinqueterre, der Versuch, den Sommer 2011 zum Lambrusco-Sommer auszurufen .....
MERUM ist jetzt 20 Jahre alt geworden. Mir hat die Lektüre viel Spaß bereitet, mich manchmal geärgert (weil's manchmal so hoffnungslos altmodisch nutzerunfreundlich ist), aber mich immer wieder angeregt, mir neue Horizonte eröffnet und mir Möglichkeiten weit entfernt vom Mainstream aufgezeigt.
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und auf eine lange Zukunft: AD MULTOS ANNOS!
