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Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

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Jürgen

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Re: Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

BeitragFr 20. Jun 2014, 18:04

Ich möchte mal für mich beantworten, ob irgendein Medium - welches online publiziert wird - für meine Wein-Kaufentscheidungen relevant ist. Eigentlich sind es in der Regel nur wenige Mitglieder dieses Forums die mich dazu veranlassen können, einen Wein unprobiert zu kaufen. Das sind meist Mitglieder, die ich persönlich aus nicht wenigen gemeinsamen Verkostungsrunden kenne. Diesen wenigen vertraue ich. Irgendeinem Blogger den ich meist nicht mal kenne, vertraue ich eher nicht. Blogs lese ich nur, wenn irgendwer hier einen link setzt oder ich durch Tante Google auf einen verwiesen werde. Aus eigenem Antrieb lese ich keine Blogs. Wenn ich einem Blogger vertrauen müsste, dann vielleicht Rainer Kaltenecker (winetasting.de), den ich schon persönlich kennengelernt habe. Joachim Becker (weinterminator.de) ist mir bei seinen "Altweinbewertungen" bissele oft zu enthusiastisch bei der Punktevergabe. Seinen Blog finde ich trotzdem bewundernswert und informativ (aber wie gesagt, nur wenn dahin verlinkt wird ;) ).

Cellertracker finde ich ganz gut. Deren Meinung hat mich schon mehrfach zu einem Weinkauf bewogen.

Wahrscheinlich bin ich nicht repräsentativ mit meinem Online-Verhalten, ich denke, daß viele hier wesentlich mehr in der Online-Weinszene unterwegs sind.

Ich kann übrigens Bernd zustimmen. Wenn ich bei einem Winzer sitze und seine Zeit beanspruche, gehe ich nicht ohne mehrere Kartons gekauft zu haben zur Tür hinaus. Alles andere fände ich sehr unfair.

Habe ich eine Relevanz für den deutschen Weinmarkt? Nicht wirklich aber mit einigen hundert gekauften Flaschen jährlich ein klitzekleines bissel schon ;)
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Bernd Schulz

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Re: Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

BeitragFr 20. Jun 2014, 19:13

Ich kann übrigens Bernd zustimmen. Wenn ich bei einem Winzer sitze und seine Zeit beanspruche, gehe ich nicht ohne mehrere Kartons gekauft zu haben zur Tür hinaus. Alles andere fände ich sehr unfair.


Das Bild vom argen Forumianer, der den Winzer heimsucht, um dort mit seinem Halbwissen dicke zu tun und nach stundenlanger Probiererei mit 6 Flaschen abzuziehen, wurde schon zu Wein-Plus-Zeiten gerne an die Wand gemalt. Vereinzelt mag es so etwas gegeben haben oder noch geben, aber genauso gut gibt es genug unangenehme Kunden, die nie ein Weinforum von innen gesehen haben. Meine Erfahrung ist, dass gute Winzer oft froh darüber sind, wenn sie es mit Besuchern zu tun haben, die sich ein wenig mit der Materie beschäftigt haben und die Qualität ihrer Produkte entsprechend zu würdigen wissen (ein ordentliches Einkaufsverhalten dieser Besucher natürlich vorausgesetzt ;)).

Ein kleines Internetforum wie unseres hat sicherlich keinen Einfluss auf "den Markt". Aber für den einzelnen Winzer kann es schon eine gewisse (sicherlich keine entscheidende) Rolle spielen, wenn in diesem Forum häufiger über ihn und seine Weine gesprochen wird. Ich weiß von entsprechenden Fällen...und trotz Michaels Aussage ist es ja schon so, dass mindestens zwei Forumsmitglieder, die vorher wohl kaum etwas von seiner Existenz wussten, Wein bei ihm bestellt haben :mrgreen: . Klar, das waren vielleicht 200 Euro Umsatz....aber möglicherweise kommt bald eine dritte Bestellung dazu.... :mrgreen: :mrgreen:

Beste Grüße

Bernd
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MichaelWagner

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Re: Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

BeitragFr 20. Jun 2014, 19:28

Immer gerne Bernd - aber wie gesagt: bin mit und ohne Umsatz gerne hier :)
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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austria_traveller

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Re: Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

BeitragMo 23. Jun 2014, 07:13

Markus Vahlefeld hat geschrieben:Es gibt eine beträchtliche Anzahl an Online-Medien, die einen erheblichen Einfluss auf den Markt haben.

Die da wären ?
Zähl mal ein paar auf - würd' mich schon interessieren, wer da so Einfluß auf den Markt haben soll.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Markus Vahlefeld

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Re: Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

BeitragMo 23. Jun 2014, 08:52

austria_traveller hat geschrieben:Die da wären ?
Zähl mal ein paar auf - würd' mich schon interessieren, wer da so Einfluß auf den Markt haben soll.


Unter Klimek war CaptainCork eine gute Bank für Winzer, um die Weine interessant zu machen und den Absatz merklich zu erhöhen.

Würtz-Wein ist sicher momentan das einflussreichste Medium, das von Kunden wie Händlern wahrgenommen wird und auch absatzmäßig nachvollziehbar ist.

Eine Mehrfachnennung von verschiedenen Gruppenmitgleidern auf Facebooks Hautsache Wein führt ebenfalls zu merklichem Mehrinteresse an dem Wein und relevantem Absatz-Boost.

Auch der "Berlin-Riesling-Cup" fällt mir ein. Da sind die ersten 3 Plätze für Winzer ebenfalls von größtem Intertesse. Ideal ist natürlich eine Kombination von verschiedenen Online-Medien. So kann ein echter Kick entstehen.

Früher (so um 2005) hat ein Artikel von Pigott in der FAS zu einem Mehrabsatz von mindestens einer Palette Wein geführt (sofern der Wein vernünftig bepreist war). Inzwischen sind die Print-Dienste merklich unwichtiger geworden. Das hat sich in die sozialen Netzwerke verlagert.
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Dirk Würtz

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Re: Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

BeitragMo 23. Jun 2014, 20:36

Ich würde mal ganz fest behaupten, dass die Zeiten vorbei sind, in denen ein. Blogger aufgrund einer Gratiszusendung irgendwelche Jubelarien verfasst. Bei den Einladungen zu Verkostungen etc. bin ich mir nicht sicher. ich für meinen Teil, gehe eigentlich selten bis nie zu solchen Happenings, ebenso mache ich keine Reisen mit. Ich habe aber auch einen Job und keine Zeit für derartiges.
Pleitgens Artikel ist extrem gut und trifft das, worum es künftig gehen wird. das nennt sich Marketingjournalismus und wird gerade insbesondere von den großen Konzernen auf die Bahn gebracht. Marken machen News, ganz einfache und gut funktionierende Angelegenheit. Birgt natürlich einige Risiken. Dazu gehört auch dieser "Bürgerjournalismus". Den hat die BILD ziemlich erfolgreich eingeführt.
Noch etwas zu meinem Blog: ich blogge grundsätzlich nur über Wein, der mir schmeckt. Alles andere ginge auch gar nicht. Kritisch werde ich nur, wenn es um bestimmte Entwicklungen oder beispielsweise Weinbaupolitik geht. Den Wein eines Kollegen würde ich niemals kritisieren. Das geht nicht!
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VillaGemma

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Re: Hat die Online-Weinszene Einfluss auf den Markt?

BeitragSa 28. Jun 2014, 16:21

Ich für mich gesprochen kann nur sagen, dass ich mich wenig beeinflussen lasse von der Online-Weinszene. Wenn dann von dem einen oder anderen im Forum, wo ich die Vorlieben kenne. Das ja. Aber im Großen und Ganzen kenne ich inzwischen meinen Geschmack und weiß, was ich will. Blogs lese ich gar nicht, freue mich aber über die Verkostungsnotizen vom Onkel Lobenberg, wobei die gedruckt ins Haus flattern.
Und einem Winzer bin ich, soweit ich mich erinnern kann, auch noch net aufn Sack gegangen. Meide aber auch fast alle Messen, denn selten wird da Wein ausgeschenkt, der mir schmeckt.

Einzig Parker hatte natürlich einen Einfluss auf den einen oder anderen Kauf. Meistens leider, denn fast immer folgte die große große Enttäuschung, dass das trotz toller Punkte nix mit dem eigenen Geschmack zu tun hat (heute passiert mir das nicht mehr...zähle ich zur Lernphase).

Heutzutage weiß ich: C9dP von Tardieu und Pegau, bisweilen auch CdC und der eine oder andere Priorat sind eine sichere Bank. So wird gekauft, ohne auch nur einem Winzer eine Sekunde auf den Sack zu gehen ;) ...wobei ich dieses Jahr sogar dazu die Chance habe...und Tardieu + Pegau wird auch besucht. Auch um denen zu sagen, wie toll wir deren Weine finden und um zu schauen, ob man den einen oder anderen JG noch bekommt.
Bei den Weinen isses dann auch verständlich, dass man "nur" 6-12 Flaschen mitnimmt ;)
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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