Als jemand, der jahrelang in einem US-amerikanischen börsennotierten Unternehmen gearbeitet hat, ist "shareholder value" für mich die größte wirtschaftliche Hassvokabel, die sich denken lässt.
Aber Achtung, der shareholder value wurde erst in dem Moment wichtig, als a) Investmentfonds kurz- bis mittel-fristige Kurssteigerungen erwartet haben um so Rendite für Ihre Investoren zu generieren, und b), noch wichtiger, als der Verdienst des Vorstands deutlich stärker am Kursgewinn, Aktienoptionen, gekoppelt wurde. Ein echter shareholder value würde sich eigentlich am Gewinn/Aktie und der daraus folgenden Dividende orientieren. Ist aber heute nicht mehr so wichtig, leider.
Die Kurssteigerungen haben ja sehr oft nichts mit einem realen Wertzuwachs des Unternehmens zu tun, als vielmehr mit der Phantasie im Markt.
Und natürlich muss man auch sagen, auch familiengeführte Unternehmen setzen oft auf kurzfristigen Gewinn, statt langfristigen Erfolg, da immer einen Unterschied zwischen Kapitalgesellschaft und Personengesellschaft zu machen ist pauschal auch nicht drin.