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Weinhier geht weiter

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Sebastopol

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragSa 23. Jun 2012, 14:09

Leider leider bin ich chemisch nicht kapitelfest genug um akurat zu argumentieren, daher würde ich gern auf diese Zusammenfassung verweisen

"Wie wirkt SO2 /Sulfite im Körper?
Sulfite werden im Körper zu nicht reaktionsfähigem Sulfat oxidiert und als solches ausgeschieden. Dies geschieht mit Hilfe von bestimmten Enzymen (Sulfitoxidasen), ohne die kein Leben möglich wäre. Denn täglich werden etwa 2500 mg SO2 aus Nahrungseiweißen im Organismus gebildet, das entsorgt werden muss. Dazu kommt noch das Schwefeldioxid der Luft. Endogener "Schwefel" ist damit erheblich mehr vorhanden als der durch Wein zugeführte. "

http://www.deutscheweinakademie.de/index.php?id=442

Bei allem Verständnis für die -oft begründete- Sorge um Giftstoffe in der Nahrungskette, die Diskussion um den Schwefel im Wein ist für mich nur schwer nachzuvollziehen. Nicht weil es noch größere Baustellen gibt, oder der höhere Gehalt in trockenem Blumenkohl den niedrigeren im Wein rechtfertigen könnte, eher weil mir, von den echten Schwefel-Allergikern (etwa 0,1% der dt. Bevölkerung; Quelle destatis) abgesehen, schlicht und ergreifend keinerlei gesundheitliche Auswirkungen bekannt sind! Für nachvollziehbare Gegenbeweise bin ich selbstverständlich offen und dankbar.

Alternative Reizfragen hätte ich auch gleich im Angebot: Zink&Kupfer im Weinberg, Gummi Arabicum im Wein, Pflanzenschutzmittelmengen in Italien und Frankreich, ... :)
"A German wine label is one of the things life's too short for, a daunting testimony to that peculiar nation's love of detail and organization."
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Birte

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragSa 23. Jun 2012, 15:33

Alternative Reizfragen hätte ich auch gleich im Angebot: Zink&Kupfer im Weinberg, Gummi Arabicum im Wein, Pflanzenschutzmittelmengen in Italien und Frankreich, ... :)


Das finde ich gut! Wenn man schon ein Reizthema befriedet, sollte man neue zu bieten haben. :mrgreen:
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C9dP

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragSa 23. Jun 2012, 15:36

Hallo Sebastopol,

Bei allem Verständnis für die -oft begründete- Sorge um Giftstoffe in der Nahrungskette, die Diskussion um den Schwefel im Wein ist für mich nur schwer nachzuvollziehen. Nicht weil es noch größere Baustellen gibt, oder der höhere Gehalt in trockenem Blumenkohl den niedrigeren im Wein rechtfertigen könnte, eher weil mir, von den echten Schwefel-Allergikern (etwa 0,1% der dt. Bevölkerung; Quelle destatis) abgesehen, schlicht und ergreifend keinerlei gesundheitliche Auswirkungen bekannt sind! Für nachvollziehbare Gegenbeweise bin ich selbstverständlich offen und dankbar.

Alternative Reizfragen hätte ich auch gleich im Angebot: Zink&Kupfer im Weinberg, Gummi Arabicum im Wein, Pflanzenschutzmittelmengen in Italien und Frankreich, ..


Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Wobei die verlinkte Quelle in ihrer Neutralität sicherlich hinterfragt werden kann.
Viele Grüße

Aloys
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UlliB

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragSa 23. Jun 2012, 15:45

JDW2309 hat geschrieben:dabei ist mir was eingefallen....ich weiß, dass die Hefe elementaren Schwefel, SO2 und auch SO42- in Aminosäuren wie Cystein, Methionin und Glutathion metabolisiert. Gibt es solch eine biochemische Reaktion auch im Körper?


Nein, solche Reaktionswege gibt es im menschlichen Körper nicht. Extern zugeführtes oder endogen entstandenes Sulfit wird zu Sulfat oxidiert und dieses über die Nieren ausgeschieden. Der Schwefel, den der Körper braucht, muss über schwefelhaltige Aminosäuren - insbesondere über Methionin - zugeführt werden; Sulfit und Sulfat können nicht nutzbar gemacht werden.

Klar ist ja dass Sulfate nicht unbedingt gesundheitsförderlich sind.


Bitte nichts durcheinander bringen. Sulfate sind ziemlich harmlos, davon kann man eine ganze Menge vertragen (sonst wären viele Mineralwässer sehr bedenklich). Sulfite (und um die geht es bei der Vinifikation) sind deutlich toxischer, aber in den Konzentrationen, die im Wein zulässig sind, für die weitaus meisten Leute gut verträglich. Der berühmt-berüchtigte "Kater" nach zu viel Weingenuss beruht in aller Regel nicht auf Sulfit, sondern meistens schlicht auf Alkohol, gelegentlich aber auch auf biogenen Aminen, auf die manche Personen empfindlich reagieren. Wie schon der Vorredner bemerkt hat, ist der Anteil wirklich Sulfit-sensitiver Personen in der Gesamtbevölkerung niedrig (die haben allerdings ein manifestes Problem).

Gruß
Ulli
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JDW2309

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragSa 23. Jun 2012, 15:59

Danke Uli,
ja da muss ich gestehen, da hab ich einfach an Schwefelsäure gedacht und dann aufgehört zu denken oder zu recherchieren, aber das ist ja das schöne an dem Forum hier, dass solche Fehler hier ganz schnell behoben sind :)
Liebe Grüße aus Bordeaux
der Jörg
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Charlie

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragMo 25. Jun 2012, 18:48

Aber zurück zur Frage: gibt es einen vernünftigen Grund gar keinen Schwefel zu nehmen?
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UlliB

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragMo 25. Jun 2012, 21:24

Charlie hat geschrieben:Aber zurück zur Frage: gibt es einen vernünftigen Grund gar keinen Schwefel zu nehmen?


Klar. Man kann Werbung damit machen.Das ist ein sehr vernünftiger Grund 8-)

Gruß
Ulli
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Alas

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragDi 26. Jun 2012, 07:44

UlliB hat geschrieben:Klar. Man kann Werbung damit machen.Das ist ein sehr vernünftiger Grund 8-)


Sehr richtig!, deshalb steht es nun auf fast jeder Weinflasche und beim Bier nicht.

Sulfite verändern den Geschmack, wie man z.B. in der Wiki lesen kann.

Manche mögen dieses und möchten nicht darauf verzichten. Für andere wiederum, zugegeben sehr wenige, sind Sulfite sogar gesund und sie können größere Mengen davon trinken, wie die Teufel z.B.. :lol:

Einen guten Tag wünscht

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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Gerald

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragDi 26. Jun 2012, 07:53

Aber zurück zur Frage: gibt es einen vernünftigen Grund gar keinen Schwefel zu nehmen?


also ich denke, wenn der Winzer den Wein auch ohne Sulfitzusatz hinbekommt, dass er alle gewünschten Parameter erfüllt (insbesondere Stabilität und Haltbarkeit), dann wäre das ohne Frage ein vernünftiger Grund. Denn Sulfit ist in den zugelassenen Mengen zwar (für Menschen ohne Sulfitintoleranz) noch gesundheitlich unbedenklich, aber trotzdem nicht wirklich gesundheitsfördernd.

Stellt sich nur die Frage, ob das auch wirklich funktioniert. Manche Fans von sulfitfreien Weinen behaupten, dass es möglich ist, viele andere berichten vom Gegenteil. Selbst habe ich leider noch nie einen sulfitfreien Wein probiert.

Aber die Ausgangsfrage war ja nicht, ob die in Wein zulässigen Mengen harmlos sind oder nicht. Sondern ob es korrekt ist, Sulfit (im Wein) mit ganz anderen schwefelhaltigen Verbindungen im Gemüse (insbesondere schwefelhaltige Aminosäuren, die teilweise sogar essentiell - also lebensnotwendig sind) in einen Topf zu werfen. Und das von Weinprofis, deren Aussage sicherlich von vielen Weinfreunden unkritisch übernommen wird.

Zu dem Thema habe ich übrigens einen Gastbeitrag auf dem Blog von Michaela Loidl (Onlineshop für biologische / biodynamische Weine) geschrieben:

http://www.bio-wein-online.com/blog/201 ... -schwefel/

Grüße,
Gerald
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Birte

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Re: Weinhier geht weiter

BeitragDi 26. Jun 2012, 10:07

Stellt sich nur die Frage, ob das auch wirklich funktioniert. Manche Fans von sulfitfreien Weinen behaupten, dass es möglich ist, viele andere berichten vom Gegenteil. Selbst habe ich leider noch nie einen sulfitfreien Wein probiert.


Ich habe schon einige sulfitfreie Weine probiert und war von einigen sehr begeistert. Allerdings hatte ich noch nie die Möglichkeit einen gereiften sulfitfreien Wein zu probieren und da fängt es vermutlich an, interessant zu werden. Man muss sehr offen für neue Geschmackserlebnisse sein, wenn man so etwas probiert. Ich habe mal auf einem Familienfest einen serviert, alles Menschen, die mal gerne ein Glas Wein trinken, aber sich nicht groß damit beschäftigen. Sie haben den Wein mit herbem naturtrübem Apfelsaft verglichen und lagen damit nicht so falsch.

Gut, dass Du nochmal auf die wirkliche Ausgangsfrage aufmerksam machst. Das Gemüse und der Schwefel...
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