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Hektor
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Fr 11. Nov 2011, 13:43
Soviel Schund wurde selten in einem Gault Millau geschrieben. Die Bewertungen an der Nahe kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Diel hat meiner Meinung einen sehr durchwachsenen Jahrgang, den einige wenige Spitzen nicht retten können. Völligst untreu seinem Stil, die Weine sind meistens dünn und bitter. Dönnhoff hat zwar einen ordentlichen aber auch keinen großen Jahrgang, ich finde die Weine etwas aussagelos. Schönleber,kann ich nachvollziehen aber das ist auch so ziemlich die einzige Bewertung mit der ich einverstanden bin Kruger-Rumpf wie immer unterbewertet. Schäfer Fröhlich: kann zwar verstehen das man die Weine hoch bewertet sind mir aber etwas zu spontan, würde fast behaupten nicht immer ganz sauber. Crusius: leider sehr wenig probiert, fand ich ok
Mathias Müller Winzer des Jahres sehr fragwürdig, schön das dieser Titel an den Mittelrhein geht aber verdient finde ich das nicht. 3 Trauben für Wagner-Stempel finde ich absolut lächerlich. Wenn man sieht wer sonst so in Rhh 2-4 Trauben hat!
pivu
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Fr 11. Nov 2011, 14:25
Schön, dass die Meinungen so verschieden sind. Den Versuch, Bewertungen im GM oder sonstwo nachzuvollziehen, hab' ich längst aufgegeben, insofern reg' ich mich auch nicht darüber auf. Allenfalls trägt die eine oder andere Bewertung zur Erheiterung bei, und das ist ja auch was.
I.ü. kenn' ich auch die andere Seite und die "Eitelkeiten" mancher Winzer sehr genau ... Deshalb suche ich auch immer das Gespräch mit dem Winzer, im schlimmsten Fall, also wenn Weinkritik(er) und/oder Winzer uneinsichtig bleiben, ist er dann vorgewarnt und kann noch vor Veröffentlichung gegensteuern. Hab' ich alles schon erlebt, ohne dass es dem betr. Winzer geholfen hätte.
Ciao Peter
Bordeaux und so
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Fr 11. Nov 2011, 14:57
Zitat: "Insgesamt 13 Sterne wurden im «Michelin» gestrichen – manche, weil die Restaurants schlossen, andere wegen gesunkener Leistung. Dabei verlor das «Hummer-Stübchen» in Düsseldorf den zweiten Stern. Im allgemeinen Aufwärtstrend ist die Abwertung für den 42 Jahre alten Nils Henkel in Bergisch Gladbach besonders bitter. Der Nachfolger von Altmeister Dieter Müller im «Schlosshotel Lerbach» nennt sich «Gourmet-Architekt». Doch konnte sein neues Konzept «Pure nature» mit kreativ angerichteten besten Naturprodukten die Tester nicht voll überzeugen. Die Abwertung eines bekannten Vertreters der jungen deutschen Köchegeneration ist keine leichte Entscheidung. Henkels Nachbar Joachim Wissler in Bergisch Gladbach steht weiter in der Riege der neun Drei-Sterne-Köche in Deutschland. Von 3 Sternen auf 2 abgestürzt:Gourmetrestaurant Lerbach; Nils Henkel, Bergisch-Gladbach" http://www.legourmand.de/2011/11/08/gui ... ls-henkel/Ob dort jetzt auch die Menue-Preise "abstürzen"
Don Miguel
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Fr 11. Nov 2011, 18:29
Servus, hier im Weinforum diskutieren wir eigentlich eher über den Gault Millau Weinguide ! Der Gastrononomie-Guide ist eine andere Baustelle, aber auch dazu kann man natürlich einen Thread starten. Wir essen zumeist auch gern und gut, wenn im strapazierten Budget noch etwas übrig ist . Gruß Don
octopussy
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Do 24. Nov 2011, 16:29
Hier noch eine - wie ich finde recht exemplarische - Rezension des aktuellen Gault Millau von Herrn Priewe: http://www.weinkenner.de/2011/gault-mil ... lig-18991/Es scheinen sich ja eigentlich alle einig zu sein, dass der GM langweilig ist, dass die immer gleichen Siegerweine langweilig sind, dass die Abwertung von Wagner-Stempel unverständlich ist und dass der GM die spannenden Weingüter verpasst. Offen gesagt finde ich die gefühlten 20 Blogbeiträge zum Gault Millau (es sind natürlich weniger) mit dem immer gleichen vorgenannten Inhalt in etwa so spannend, wie die entsprechenden Blogger den Gault Millau finden. Spannender finde ich dann diesen Blog-Beitrag, der auch mal eine andere Meinung vertritt: http://lagazzettadelvino.blogspot.com/2 ... -ewig.html
Beste Grüße, Stephan
Fr 25. Nov 2011, 12:22
Sehr schöner Beitrag vom Direttore. Zu Priewes Artikel: Er vermisst "Pinot Noir von Chat Noir". Könnte es daran liegen, dass das Weingut Chat Sauvage heißt? Na ja, immerhin schreibt Priewe direkt danach über Besserwisserei ...
Beste Grüße Guido
Bordeaux und so
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Sa 26. Nov 2011, 22:25
Hektor hat geschrieben:Mathias Müller Winzer des Jahres sehr fragwürdig, schön das dieser Titel an den Mittelrhein geht aber verdient finde ich das nicht.
"Permanent 'meckern' ist für manche/n eine Zier, doch besser lebt man ohne ihr" Sinngemäss ... Wilhelm Busch Wer hätte den Titel 2012 denn sonst verdient, wenn nicht Matthias Müller
priewe
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Mo 5. Dez 2011, 11:51
Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Sehr schöner Beitrag vom Direttore. Zu Priewes Artikel: Er vermisst "Pinot Noir von Chat Noir". Könnte es daran liegen, dass das Weingut Chat Sauvage heißt? Na ja, immerhin schreibt Priewe direkt danach über Besserwisserei ...
Beste Grüße Guido
Natürlich meinte ich Chat Sauvage. Flüchtigkeitsfehler. Danke für die Korrektur. Gruss, Priewe
octopussy
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Mo 5. Dez 2011, 22:48
Hallo Herr Priewe, um noch einmal auf Ihre Rezension des Gault Millau 2012 zurückzukommen: gut nachvollziehbar ist der auch von anderen geäußerte Einwand, dass die "Best of" Listen nicht gerade vor Newcomern und Überraschungen strotzen. Aber liegt das nicht vielleicht einfach an der kontinuierlichen Qualität bestimmter Winzer in bestimmten Kategorien? Schaut man sich z.B. die Ergebnisse des "Berlin Riesling Cups" an oder die Favoriten der hier schreibenden Profis/Halbprofis/Amateure bei den Großen Gewächsen, so findet man in den Top 10 auch jedes Jahr meist die gleichen Namen - in einem Jahr überzeugt vielleicht Bürklin-Wolf, im nächsten Keller, im übernächsten Wittmann und dann Breuer - oder so ähnlich. Diese Ergebnisse schiebe ich nicht auf fehlende Inspiration der Autoren/Verkoster, sondern schlicht auf die Qualität bestimmter Spitzenwinzer. Allenfalls ansatzweie kann ich Ihren Einwand verstehen, neue Talente gingen unter. Die Lektüre des Gault Millau belegt Ihre folgende Aussage eher nicht. Priewe hat geschrieben:Denn auf dem Weg nach oben sind mehr, als der Gault Millau glauben macht. Um mal schnell zehn Namen zu nennen: aus Württemberg Wolf-Peter Leiss, aus Rheinhessen Johannes Thörle, Axel Köhler und Jürgen Hofmann, aus Franken Paul Weltner, von der Saar Max von Kunow, von der Mosel Thomas Haag (Schloss Lieser) und Bernhard Kirsten, aus der Pfalz Markus Hinterbichler, an der Nahe Sebastian Schäfer (Joh. Baptist Schäfer). Vielleicht sind noch nicht alle Genannten reif für eine Kandidatur zum „Aufsteiger des Jahres“. Doch in ihren Kellern gärt es gewaltig, ohne dass der Leser des Gault Millau es merkt.
Leiss ist genannt (eine Traube), wird als besonders zuverlässig hervorgehoben. Nichts aufregendes - geschenkt. Thörle und Hofmann haben in Rheinhessen drei Trauben, das ist mehr als respektabel. Der Text zu Thörle ist durchweg positiv und schließt mit "Chapeau". Auch der Text zu Hofmann ist durchweg positiv. Der beste trockene Riesling kriegt 90 Punkte - das ist respektabel. Koehler ist Aufsteiger in die 2-Trauben-Kategorie. Auch hier ein durchweg positiver Text, der wiederum mit "Chapeau" schließt. Weltner ist als potenzieller Aufsteiger in der 2-Trauben-Kategorie vermerkt - auch hier ein durchweg positiver Text. Zu Max von Kunow: reicht es nicht aus, dass er Jahrgangs-Sieger in der Kategorie "Riesling feinherb" mit seiner Scharzhofberger Spätlese feinherb geworden ist? Schloss Lieser ist in der 4-Trauben-Kategorie in rot genannt, d.h. mit Potenzial für 5 Trauben, die höchste Kategorie. Der GM schreibt: " Auch im Jahrgang 2010 ist das Niveau beeindruckend hoch. [...] doch präsentiert Thomas Haag eine stattliche Phalanx überzeugender Auslesen. Und auch die edelsüßen Rieslinge stehen beispielhaft dafür, was in diesem Ausnahmejahrgang möglich war." Kirsten wird ebenfalls sehr positiv beschrieben. Ein Auszug: " Und auch der nicht einfach zu vinifizierende Jahrgang 2010 macht hier eine gute Figur: toller, frischer und präziser Sauvignon Blanc, charaktervoller feinherber Riesling, cremiger "1904" und ein druckvolles "Herzstück" mit langem Nachhall - was will man mehr?" Hinterbichler wird nicht genannt - ok. Schäfer an der Nahe? Drei Trauben und eine sehr positive Beschreibung, z.B. " Auch mit den 2010ern trumpft er auf." Wo sehen Sie hier, dass der Leser kein "Gären in den Kellern" erkennen soll? Nur weil die Hype-Maschine nicht angeworfen wird? Ist denn den Winzern geholfen, wenn Sie in einem Jahr in höchsten Tönen gelobt und aufgewertet werden, nur um im nächsten Jahr wieder vergessen zu sein, weil der nächste dran ist? Natürlich vollziehen sich im Gault Millau Entwicklungen in manchen Jahrgängen langsamer als bei den Winzern selber. Dafür werden aber jahrgangsbedingte Rückschläge auch nicht immer gleich durch Abwertung bestraft (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich finde diese vermeintliche Langsamkeit nicht schlecht, aber das dürfte am Ende Geschmackssache sein.
Beste Grüße, Stephan
priewe
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Mo 12. Dez 2011, 16:39
Hallo octopussy,
Lese erst jetzt Ihren Beitrag, deshalb die verspätete Reaktion.
Sie haben Recht und Unrecht zugleich. Natürlich gehören in eine Bestenliste die Besten rein. Aber wenn die Besten immer die Gleichen sind, hat eine Bestenliste keinen Informationswert mehr. Dann kann man eigentlich auch auf sie verzichten. Und dass der Berlin Riesling Cup, Eichelmann, Falstaff & Co. das gleiche machen, ist nur ein Beweis dafür, wie phantasielos und publikumsfern der Weinjournalismus in Deutschland geworden ist.
Witziger wäre es, eine Liste der "Hoffnungsträger", der "high potentials", der "U40-Winzer" oder derer anzufertigen, die in den letzten drei Jahren den größten Sprung nach oben gemacht haben, egal ob sie sich mit einer Traube oder mit drei Trauben schmücken. Dass Dönnhoff gute Weine macht, weiss jeder. Aber dass Sebstian Schäfer auch ganz ordentliche Weine macht, wissen nur Eingeweihte. Sicher sind er und die anderen von mir genannten Namen im GM vertreten. Aber wie finde ich ihn (bzw. sie)? Indem ich 882 Seiten lese und auf den Ausruf "Chapeau" warte? Das kann es ja wohl nicht sein!
Beste Grüsse, Jens Priewe
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