Letzte Woche habe ich die letzten Seiten von
The Road to Burgundy von
Ray Walker gelesen. Nicht-Burgund-Freaks sagt der Name Ray Walker vielleicht nichts. Ray Walker ist ein US-Burgund-Freak, der in 2009 seinen eigenen Micro-Négociant Maison Ilan aufgebaut hat und gleich im ersten Jahrgang Chambertin, Charmes-Chambertin und Morey-St. Denis Les Chaffots auf die Flasche bringen konnte. Einen kurzen Artikel über ihn gibt es
hier zu lesen.
In "The Road to Burgundy" hat er seine Geschichte aufgeschrieben, wie ich finde auf eine überwiegend erfrischende und flüssig zu lesende Weise. Das Buch hat seine Längen, gerade in wörtlich wiedergegebenen Konversationen, aber Walkers Begeisterung für das Burgund und seine Weine, sein Mut und seine Unbedarftheit kommen in dem Buch sehr schön rüber. So amerikanisch das klingen mag: Walkers Geschichte zeigt, dass letztlich (fast) jeder mit der ausreichenden Begeisterung, mit Beharrlichkeit und mit etwas Glück (fast) jedes Ziel erreichen kann. Persönlich kenne ich ähnliche Geschichten, jedoch nicht aus der Welt des Weins. Ich bin von diesen Geschichten immer sehr beeindruckt.
Ebenfalls hängen geblieben ist bei mir, wie glücklich sich gerade die Franzosen (Deutsche aber mit Vorbehalten auch) schätzen dürfen, dass sie eine so großartige Genusskultur haben. Walker beschreibt, wie viel Spaß ihm der Einkauf in den Bäckereien und Metzgereien macht und wie frustriert er mit der Einkaufssituation zurück in Kalifornien ist. Ein bisschen was von "
The grass is always greener on the other side" ist allerdings sicher auch dabei.
Alles in allem ist das Buch für ein kurzweiliges Lesevergnügen allemal gut geeignet.