Mi 30. Mär 2011, 10:54
Der Wein selbst ist natürlich das wichtigste am Wein (wie heißt das noch beim Fußball: Was zählt ist auf dem Platz?
). Nicht zu unterschätzen für die Auslösung oder Nichtauslösung eines Kaufreizes ist nach meiner Ansicht aber auch die Flaschenform und das Etikett.
Die Etiketten, die von jährlich wechselnden Künstlern gestaltet werden (z.B. Georg Breuer mit dem Schlossberg oder Mouton Rothschild), dürften sowohl der Kunstbegeisterung der Betriebe geschuldet sein, als aber auch evtl. einen bestimmten kunstbegeisterten Käuferkreis ansprechen und einen Sammelreiz auslösen. Ultraschlichte Etiketten sprechen die junge, großstädtische Apple-User-Klientel an. Für Bordeaux-Weine wären solche Etiketten wahrscheinlich tödlich. Dort erwartet man ja einen Chateau-Namen auf dem Etikett, ein schön gezeichnetes Bild von einem Schloss oder einem einfachen Haus, aber jedenfalls mit Rebflächen davor. Auf italienischen Weinen trifft man finde ich sehr oft einfach nur den Namen des Weines und des Gutes an, aber keine Bilder oder sonstiges.
Ich selbst kann mich dem Einfluss der Etikettengestaltung nicht ganz entziehen. Gerade wenn ich im Fachhandel bin und mal was neues ausprobieren will, werde ich doch ganz stark davon beeinflusst, wie das Etikett aussieht. Dabei habe ich ein paar Aversionen (nicht grundsätzlich, nur tendenziell), z.B. gegen Etiketten mit Farbverläufen, gegen solche mit Tusche- oder Aquarell-Bildern, gegen massive goldene Schriftzüge oder gegen die übergroße Präsentation eines Markennamens (z.B. URSPRUNG). Wahrscheinlich fallen dabei unterbewusst eine ganze Menge richtig guter Weine durch das Raster, aber ich kann mir nicht helfen.
Inwieweit werdet Ihr durch die Gestaltung von Etiketten beeinflusst? Was für Erwartungen habt Ihr an ein Etikett? Was sind für Euch Etiketten-No-Gos?
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octopussy am Mi 30. Mär 2011, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.