Do 9. Feb 2012, 11:02
Hallo liebe Weinfreunde,
ich bin kein Fan von nichtgeschwefeltem Wein. Auf Millesime Bio in Montpellier dieses Jahr hab ich genug Weine probiert die nicht geschwefelt waren. Gerade in den hohen Qualitätsbereichen hatte ich viel Mäuseln erkannt. Das ist ein heute recht seltener Weinfehler der auf falsches Schwefelmanagement zurückzuführen ist. Die Weine an sich hatten (abgesehen von diesem Fehler) eine sehr hohe Qualität, hinter der viel Arbeit gesteckt haben muss. Das hat mich persönlich sehr traurig gemacht.
Was aber gut für diese Weingüter war: Ich habe viele Verkoster neben mir beobachtet (dazu muss gesagt sein, dass diese Messe nur für Fachpublikum ist), die begeistert von den Weinen waren, diesen Fehler also nicht erschmeckt haben.
Ich kann die Intension nachvollziehen, man will so wenig Zusatzstoffe wie möglich im Wein haben. Gerade vom Gesundheitsaspekt aus. Beim SO2 kann ich da aber nicht zustimmen (außer man ist Allergiker). SO2 ist ein Oxidationsschutz und auch ein Schutz vor mikrobiellen Einflüssen. Und jetzt mal ne Frage hier in die Runde, denn das konnte mir bis jetzt noch niemand beantworten. Der Hauptbindungspartner von SO2 ist Acetaldehyd. Ein Stoff der z.B beim Konsum von Alkohol durch Ethanoldehydrogenase entsteht und der unsere Leber schädigt. Wird durch das Abbinden von Acetaldehyd durch SO2 wenigstens dieses unschädlich gemacht, beim Konsum? Ich weiß wir reden hier von Mengen von unter 50mg/L jedoch wäre es mal ein interessanter Gedanke.
Ach ja wo wir gerade von Alkohol sprechen. Auf der Millesime hab ich genug Weine gesehen die 15%+ Alkoholgehalte vorzuweisen haben, wieso macht man da nicht mal ne Höchstgrenze, wenn man so auf den Gesundheitsaspekt bedacht ist, denn ich glaube das ist für uns im allgemeinen schädlicher als SO2. Was nicht heisst, dass man dann mehr Wein konsumieren soll, weil er ja dann soooo gesund ist, so naiv bin ich ja auch nicht