Ich bin fast ausschließlich mit CD unterwegs. Die übernehme ich allerdings auch alle auf die Festplatte (itunes). Das ist bei größeren Mengen an Tonträgern zugleich die beste Art, den Überblick zu behalten.
Bei den Pianisten nicht jeden modisch gehypten ernst zu nehmen, ist sicher richtig. Wer sich dem allerdings ganz verschließt, dem entgeht auch vieles.
Das beste Beispiel ist für mich derzeit Igor Levit - einer der besten jungen Pianisten unserer Zeit. Im Übrigen einer der wenigen, die sich auch politisch positionieren. Fazil Say ordne ich ähnlich ein.
Wie heißt es so schön: Tradition heißt nicht, die Asche zu bewahren, sondern die Flamme weiter zu tragen.
Bei Lang Lang wären wir an und für sich beieinander. Hätte er jetzt die Goldberg-Variationen nicht eingespielt. Für mich war er absolut überhyped, Ich habe ihn auch live erlebt und mir gesagt, dass ich das nicht mehr brauche.
Die Goldberg-Variationen sind - all meinen Lang Lang - Klischees zum Trotz - einfach göttlich (und diesen Begriff benutze ich selten). Die gesamt Aufnahme, jeder Ton, ist durchdrungen von einer tiefen Ehrfurcht gegenüber dieser genialen Musik. Hier stellt er sich ehrfürchtig hinter die Musik, während in seinen sonstigen Einspielungen und Auftritten häufig die Selbstbestätigung im Vordergrund stand. Und technisch macht ihm niemand etwas vor.
Ich kann diese Aufnahme wirklich jedem wärmstens ans Herz legen.
Was ich dazu trinken würde, muss ich mir noch überlegen
![Lächeln :)](./images/smilies/icon_e_smile.gif)
Gruß
Wolfgang