Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 13:59


Kann Wein süchtig machen?

Neues aus Wissenschaft, Medizin und Spökenkiekerei
  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

sociando

  • Beiträge: 1688
  • Registriert: Do 9. Dez 2010, 22:52
  • Wohnort: Brisbane, Australien
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragDo 9. Jan 2014, 23:26

Aber Genuss, Erfahrung und Anerkennung könnte man doch auch mit einer Flasche erlangen - wenn es was besonderes ist. Warum mehrere Flaschen - sprich höhere Dosis?
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
(johann wolfgang von goethe, faust, auerbachs keller)
Offline

Ralf Gundlach

  • Beiträge: 2197
  • Registriert: So 30. Jan 2011, 23:13

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragDo 9. Jan 2014, 23:37

Gute Frage, vielleicht dass Menschen fehlerhafte Wesen sind und jeder Mensch, wenn auch unerschiedlich Suchttendezen unterliegt ?? ich weiß es auch letztendlich nicht, aber was ich weiß ist dass es nichts nützt wenn man sich in die eigene Tasche lügt, dass ist der beste Weg Richtung Alkoholiker, da meine ich niemanden konkret mit, sondern einfach die Tatsache, dass in Wein Alkohol enthalten ist und wir durch unser Wissen die besten Exemplare kennen..Bewusstsein schützt

Gruß

Ralf
Offline
Benutzeravatar

innauen

  • Beiträge: 3503
  • Bilder: 8
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
  • Wohnort: Berlin

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragDo 9. Jan 2014, 23:39

Hallo,

auch bei Weinfreaks (große Proben mit vielen Teilnehmern und vielen Flaschen, von denen viele gar nicht ausgetrunken werden einmal außen vor gelassen) wähle ich meist folgendes Setting:

1) ein Glas leichter Wein zum Eintrinken - meist ein Glas Weisswein (weil die Flasche mit dem Rest problemlos noch eine Woche im Kühlschrank durchhält)
2) ein schwerer Wein quasi als Hauptgang - meist ein Rotwein oder ein GG
3) Zum Nachproben ein Schluck Dessertwein.

Zusammen mit dem Essen, das man dabei zwangsläufig zu sich nimmt, ist das eine reichliche Portion für mich und meinen Gast.

Grüße,

Wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Offline

Sabine

  • Beiträge: 71
  • Registriert: Mi 27. Apr 2011, 15:15

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragFr 10. Jan 2014, 10:24

sociando hat geschrieben:Aber Genuss, Erfahrung und Anerkennung könnte man doch auch mit einer Flasche erlangen - wenn es was besonderes ist. Warum mehrere Flaschen - sprich höhere Dosis?


Weil z.B. um den direkten Vergleich geht. Für mich ist es sehr schwierig, mir einen zuvor getrunkenen Wein derart gut ins Gedächtnis zu rufen, dass ich ihn 1:1 vergleichen könnte. Auch wenn ich mir Notizen zu diesem Wein gemacht habe. Und gerade bei sehr besonderen Weinen finde ich das interessant.

Viele Grüße
Sabine
Offline
Benutzeravatar

harti

  • Beiträge: 2475
  • Bilder: 11
  • Registriert: Mo 9. Aug 2010, 14:49
  • Wohnort: Deutschland

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragFr 10. Jan 2014, 10:30

Hallo zusammen,

aus meiner Erfahrung als regelmäßiger Teilnehmer und Veranstalter von "Massenverkostungen" kann ich sagen, dass die Menge der angestellten Weine nichts mit der (Alkohol-)Dosis zu tun hat. 50 Weine über mehrere Tage zu verkosten bedeutet für mich zunächst einmal, ein Thema systematisch zu bearbeiten.

Standardmenge ist bei unseren überregional veranstalteten Verkostungen 1,5 Probenflaschen pro Person, hinzu kommt das unvermeidliche Begleitprogramm, so dass es meist 2 Flaschen pro Nase werden. In der Regel dauern unsere Events mindestens 5-6 h pro Abend. Betrunken ist am Ende keiner der Teilnehmer, auch weil nicht alles ausgetrunken (und zum Teil auch gespuckt) wird.

Es ist zu bedenken, dass die Organisation von und die Teilnahme an Verkostungen wahnsinnig viel Zeit kostet. Für eine Flasche wird keiner 1000 km fahren und es wird auch keiner so weit fahren, nur um sich gepflegt zu betrinken.

Grüße

Hartmut
Offline
Benutzeravatar

thvins

Administrator

  • Beiträge: 4946
  • Bilder: 1539
  • Registriert: Mo 28. Jun 2010, 14:29
  • Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragFr 10. Jan 2014, 11:39

Hartmut, du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht. Man kann, wenn man die Zeit hat das sogar noch länger ausdehnen mit entsprechend Pausen für Spaziergänge oder Ruhephasen. Hinzu kommt die richtige Dosis aus Wein (gespuckt / getrunken) und Wasser (nie gespuckt, aber immer viel getrunken) und auch Essen zwischendrin.

Zu wenig Zeit ist hingegen der Feind N° 1 für mich bei solchen Events. Dann heißt es eben recht konsequent zu spucken, auch wenn es einem leid tut.

By the way, die Diskussion hier ist mir gegenwärtig zu einseitig auf die Wirkung des Alkohols fixiert - viel spannender fände ich das Thema "Genuss-Sucht"
Damit sollten Leute wie wir stärker zu kämpfen haben... Dort sehe ich auch einen ursächlichen Bezug zu "Massenverkostungen" - neben dem intensiven Beackern des Themas aus oben von Sabine oder Hartmut genannten Gründen.

Wer einfach viel Alkohol braucht, kann das wesentlich billiger haben. Dazu gibt es im Handel die Unmengen von Billigplörre, die auch getrunken werden will und für ein Besäufnis fährt auch keiner 1000 km. Und gibt dann auch noch einen Haufen Geld dafür aus. Sicher muss man solche "Arbeitsproben", die durchaus einen hohen Vergnügungscharakter haben, nicht mögen oder gar mitmachen, aber sich darüber wundern, dass es so was gibt, muss sich auch keiner. Jedem Tierchen sein Plaisierchen.

Und damit auf zur Vorbereitung einer kommenden "Massenprobe"... Ein halber Platz für nächste Woche Samstag / Sonntag wäre maximal noch frei... (sprich ein Platz für die Rückverkostungsrunde). Anfragen an mich per Mail oder PN. Nicht hier in dem Thread. Für die Weinliste kann man durchaus auch 1000 km in Kauf nehmen... ;)
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Offline

MichaelWagner

  • Beiträge: 801
  • Registriert: Mi 8. Aug 2012, 13:29
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragFr 10. Jan 2014, 13:29

Unterm Strich eine Frage wie man physisch (Dosis) und psychisch (Abhängigkeit) gestrickt ist.

Süchtig zu sein heisst nicht krank zu sein und mündet auch nicht zwangsläufig darin.

Kann hier jemand ohne Wein leben? Wohl nicht. Sind damit hier alle alkoholsüchtig? Auf jeden Fall! das sollte man sich schon eingestehen.

Ist das ein Problem? Für den einen ja, für den anderen nein. Die Frage muss sich wohl jeder selbst beantworten.

Die Frage ist doch um was es beim Trinken geht: Genuss und/oder Voll-Rausch? Wer nur den Rausch sucht, wird wohl nicht lange beim Wein bleiben (zu teuer und ineffizient).

Das soll nun aber nicht heissen, dass jeder der nach einer Probe hin und wieder einen im Kahn hat ein Problem hat :lol:
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
Offline
Benutzeravatar

harti

  • Beiträge: 2475
  • Bilder: 11
  • Registriert: Mo 9. Aug 2010, 14:49
  • Wohnort: Deutschland

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragFr 10. Jan 2014, 15:28

MichaelWagner hat geschrieben:Kann hier jemand ohne Wein leben? Wohl nicht. Sind damit hier alle alkoholsüchtig? Auf jeden Fall! das sollte man sich schon eingestehen.

Hallo Michael,

nur für mich gesprochen: Kaufsüchtig wahrscheinlich, alkoholsüchtig ganz sicher nicht. So verrückt das auch klingt, inzwischen könnte ich auf das Weintrinken ganz verzichten (allerdings nicht auf die Gesellschaft meiner Weinfreunde und auch nicht auf das Kaufen!).

Grüße

Hartmut
Offline
Benutzeravatar

innauen

  • Beiträge: 3503
  • Bilder: 8
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
  • Wohnort: Berlin

Re: Kann Wein süchtig machen?

BeitragFr 10. Jan 2014, 16:28

„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Offline
Benutzeravatar

Don Miguel

  • Beiträge: 426
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 18:01

BeitragFr 10. Jan 2014, 16:31

harti hat geschrieben:nur für mich gesprochen: Kaufsüchtig wahrscheinlich, alkoholsüchtig ganz sicher nicht. So verrückt das auch klingt, inzwischen könnte ich auf das Weintrinken ganz verzichten (allerdings nicht auf die Gesellschaft meiner Weinfreunde und auch nicht auf das Kaufen!).
Servus Hartmut,

diese Erkenntnis ist ganz und gar nicht verrückt, sondern ehrlich und sehr realistisch! Ich kenne auch diese Phasen, in denen man z. B. weit mehr kauft, als man - genußvoll - trinken kann. Vor Jahren hatte ich ständig so ca. 100 Probierflaschen im Keller, das war doch nicht normal, wann und wie soll man denn da noch seine Bestandsweine trinken!? Das war ja schon Stress, immer ständig die Probierflaschen zu trinken, um wieder Platz für die nächsten zu schaffen.

Ich habe dann auch einen radikalen Schnitt gemacht und die Probierflaschenzahl auf ein Minimum zurückgefahren und zudem meine Kauflust gebremst, so dass meine Bestandsflaschenzahl kontinuielich sinkt. Verdursten werde ich aber trotzdem nicht, da braucht sich niemand Sorgen zu machen :) !

Grüße
Don
VorherigeNächste

Zurück zu Macht Wein krank oder gesund?

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen