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auch Hilfe! alkoholfreier Wein

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foxtrot

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Re: auch Hilfe! alkoholfreier Wein

BeitragMo 2. Okt 2023, 20:40

Ich hab mir jetzt erspart, alles zu lesen, also bitte um Verzeihung, wenn ich was schreibe, was schon war, aber so groß ist die "Dichte" an Beiträgen hier eh nicht:
Ein Freund von mir durfte mal einige Monate gar keinen Alkohol trinken (Eisen-Problem) und hat in dieser Zeit für sich die alkoholfreien Weine von Schloss Raggendorf entdeckt. Ja, das ist von Haus aus eine billige Marke, und entsprechend braucht man da nichts "großes" erwarten. Und vor allem keinen echten Ersatz für normalen Wein. Für ihn waren aber die Weißen (haben die überhaupt mehrere Sorten?) "trinkbar", für mich ging der, den ich gekostet habe, aber nicht wirklich - bin aber auch kein Weißweintrinker. Der "Rote" ist für mich "trinkbar". Schmeckt schon irgendwie nach Wein, aber doch irgendwie wie Saft, aber nicht so süß. Soweit ich im Gedächtnis habe, ist es entalkoholisierter Wein, etwas aufgezuckert.
Ich hab auch einmal einen alkoholfreien Bio-Wein probiert (hab mir das Produkt nicht gemerkt, war eh der einzige im Regal meines Bio-Marktes), der ging gar nicht. Da wurde dem entalkoholisierten Wein aber Traubensaft zugesetzt - das war dann einfach teurer Traubensaft.
lg, Wolfgang
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weinaffe

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Re: auch Hilfe! alkoholfreier Wein

BeitragDi 3. Okt 2023, 15:53

Hallo zusammen,

im Rahmen einer Fortbildung durften wir uns in Geisenheim mit dem Thema "alkoholfreier Wein" beschäftigen. Das Produktionsverfahren ist sehr aufwändig und bei Verarbeitung eines guten Grundweins kostet das Endprodukt natürlich mehr als der entsprechend alkoholhaltige Grundwein. Neben viel Theorie konnten wir natürlich einiges probieren. Zunächst das nach dem Alkoholentzugsprozess entstandene Rohlingsprodukt. Dünn, sauer, definitif untrinkbar. Ohne den Alkohol fehlt auch das Mundgefühl, man trinkt gefühlt gesäuertes Wasser. Das wichtigste bei der Produktion eines alkoholfreien Weines ist daher der Süssungsprozess. Am angenehmsten empfand ich die Süssung zwischen 20 und 30 Gramm. Kohlendioxid ist auch sehr hilfreich, um etwas Mundgefühl zu erhalten. Am interessantesten sind daher alkoholfreie, schäumende Weine. Alles in allem kann man alkoholfreie Weine aus Trauben durchaus trinken, mit Wein haben die meisten Exemplare sensorisch wenig zu tun. Billiger und sensorisch vielleicht vielschichtiger sind hochwertige Obstsäfte, die ich im Falle eines Falles den entalkoholisierten Weinen vorziehen würde. Aber der Trend zu diesem Produkt ist weiter steigend und einige Weinerzeuger, sogar VDP-Betriebe wie z. B. Leitz, beschäftigen sich bereits intensiv mit diesem Thema.

LG
Bodo
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Climins

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Re: auch Hilfe! alkoholfreier Wein

BeitragDo 25. Jan 2024, 13:57

Gestern Abend im Glas ein 'Prisecco' vom hier schon häufiger genannten Jörg Geiger:
Cuvée Nr. 11 (unreifer Apfel, Eichenlaub)
Dunkles Gelb bis Orange, zunächst schäumend aber recht feine Perlage, dann schnell dünner werdend. (Würde wahrscheinlich eine Nacht im Kühlschrank eher nicht überstehen)
In der Nase Zitrisch und floral, vor allem aber angenehm säuerlicher Apfel(kuchen) und Vanille. Im Mund setzt sich dieser Eindruck fort. Immer schön zwischen warmen Apfelkuchen und dem säuerlichem Apfel. Gute Länge für einen alkoholfreien Prickler. Nicht hyperkomplex, aber gleichzeitig interessant genug um immer weiter zu trinken.
Zur Machart habe ich kurz recherchiert, dass das Eichenlaub gedämpft wird um ein Vanillearoma abzugeben. Sehr spannend und meiner Meinung nach gelungen. Hat 9,2 g Zucker auf 100 ml, die Süße ist aber gut eingebunden. Nach einem Birnenschäumer zu Silvester der mir wirklich gut gefallen hat, ist das mein zweiter Kontakt mit Jörg Geiger Produkten und ich bin wirklich angetan.
Beste Grüße,
Clemens
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Michl

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Re: auch Hilfe! alkoholfreier Wein

BeitragFr 26. Jan 2024, 09:44

Ich lebe ja in unmittelbarer Nähe von Jörg Geiger und finde ebenfalls großartig, was Geiger macht. Bei uns bekommt man seine Getränke glücklicherweise in allen Supermärkten und insbesondere sein Basis-Cider gefällt mir richtig gut. Sein Bratbirnenschäumer ist super, aber auch hochpreisig. Günstig ist sowieso nichts wirklich. Dafür ist aber das ganze Projekt von Geiger sehr unterstützenswert. Er hat es sich zum Ziel gemacht, die Artenvielfalt der schwäbischen Streuobstwiesen zu erhalten. Viele Bäume werden hier im größten zusammenhängenden Streuobstgebiet Europas nicht mehr gepflegt, weil es sich für die "Stücklesbesitzer" nicht mehr lohnt, sie zu den Fruchtsaftherstellern zu bringen, und viele Sorten den heutigen Geschmackserwartungen nicht mehr entsprechen. Für Interessierte sind hier aber wahre Schätze zu entdecken. Man glaubt kaum, wie Äpfel und Birnen schmecken können. Jörg Geiger versucht, dieses Kulturgut am Leben zu halten.
Viele Grüße

Michl
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