Altersnoten ?

...aber die Cuvée "Nepomuk", ein Wein ohne Lagenangabe, gehört sicher nicht zu seinen High-End-Produkten...

Wobei mir persönlich das Basissegment im Burgunderbereich (weiß und rot) oft lieber ist als die holzigen Spitzen (gibt es eigentlich noch einen Spitzenerzeuger, der sein bestes Lesegut nicht ins Barrique steckt?). Und bei einem guten Betrieb sollte man schon erwarten können, daß auch der Basiswein ein paar Jahre durchhält.

Naja, es dürfte bei Salwey diverse Basisweine geben, die es locker vier Jahre machen.

Aber der "Nepomuk" scheint für eine ganz bestimmte Vertriebschiene gedacht zu sein; bezeichnenderweise taucht er im GM nicht auf, während man ihn sowohl bei Amazon als auch bei Neckermann bestellen kann.....

Was lerne ich nun daraus ? Zukünftig keine Spontankäufe mehr tätigen und auch das Verlassen auf gute Namen seinlassen

Sagen wir mal so: Die Spontankäufe würde ich nicht unbedingt im Kaufhof tätigen, sondern eher beim Weinhändler meines Vertrauens.

Beste Grüße

Bernd

"Die Spontankäufe würde ich nicht unbedingt im Kaufhof tätigen, sondern eher beim Weinhändler meines Vertrauens." Aber zum eben mal so Mitnehmen gibt es hier nur einen Italiener und bei dem komme ich auch nicht einfach so vorbei, sondern müsste ganz gezielt hingehen

Betrübte Grüße - Allegro

Also: der Wein ist ausgewiesen als einfacher Qualitätswein trocken und eine Einzelflasche, die ich am Wochenende beim Kaufhof mitgenommen hatte. Wie der Wein also bis dahin in den vergangenen 3 1/2 Jahren gelagert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich fürchte hier ist eher der Hund begraben, dieser 2007er Basiswein sollte 2008 ausgeliefert worden sein, dass die Filialen diesen Jahrgang noch deutlich später nachgeliefert bekommen haben eher unwahrscheinlich, sprich der Wein lag 3 Jahre im Laden, wahrscheinlich unter Neonlicht ...

Natürlich kann man auch beim Kaufhof mal einen Spontankauf tätigen, aber im Basisbereich (erkennt man ja auch am Preis) würde ich nur aktuelle Weine kaufen.

So - heute, am 3. und definitiv letzten Tag seines "offenen" Weinlebens , sind die Altersnoten im Nepomuk weitgehend verflogen; und der Wein ist auch insgesamt noch etwas weicher und fruchtiger geworden. Heute gefällt er mir sogar recht gut.

Viele Grüße - Allegro

Hallo Allegro,

ums offen zu sagen, kommt mir das Verfliegen der Altersnoten am dritten Tag recht merkwürdig vor. Bist du wirklich sicher, dass es sich nicht um ein anderes Problem gehandelt haben könnte?

Herzliche Grüße

Bernd

Ich wundere mich ja auch, Bernd ... habe aber keine Ahnung, was das sonst gewesen sein könnte ... es schmeckte exakt nach dem typischen Geschmack z.B. in den "alten" Müllen-Weinen, die ich bisher gekostet hatte ...

Ratlose Grüße - Allegro <--- die sich hier mit diesem Thread nun wahrscheinlich bis auf die Knochen blamiert hat

Hallo Allegro,

ach was, wieso denn blamiert? Ich habe so etwas halt noch nie erlebt. Häufiger begegnet man dem Phänomen, dass richtig alte Weißweine erst einmal etwas Luft brauchen, um gewisse Mufftöne zu verlieren. Aber das passiert innerhalb von Minuten oder im Extremfall vielleicht auch Stunden.
Vielleicht meldet sich ja hier noch jemand, der schon ähnliche Erfahrungen wie du gemacht hat.

Herzliche Grüße

Bernd

[Gerald]

Hallo Allegro,

so etwas Ähnliches gibt es auch bei Wachauer Smaragden gar nicht so selten. Nach zwei, drei Jahren wirken sie irgendwie müde und zeigen auch oft solche Noten, die man als Reifenoten interpretieren könnte. Das ist aber (meistens) nur eine Zwischenphase, schon nach ein paar Stunden an der Luft wirken sie wieder viel frischer und jugendlicher.

Vergleichbare Phänomene kenne ich auch mit "Petrolnoten", die an der Luft wieder verschwinden (und daher wohl keine "echten" Petrolnoten waren). Oder brettanomyces-ähliche Aromen (Desinfektionsmittel, Pferdestall o.ä.), die sich wieder verflüchtigen, was die "echten" Brett-Noten meines Wissens auch nicht tun.

Daher bin ich mit kategorischen Aussagen, wie man sie immer wieder von (echten oder vermeintlichen) Weinexperten hört, ohnehin immer vorsichtig. Wein ist einfach ein Naturprodukt (man könnte auch sagen "lebendiges Produkt"), das den Weintrinker - um ihn zu ärgern ? - immer damit überrascht, dass er sich nicht an die allgemein behaupteten Regeln hält ...

Grüße,
GErald

Hallo Allegro,
also wenn du sagst dass der Kork "bröselig" war, na dann ist der Wein höchstwahrscheinlich falsch gelagert worden. Wenn ein Wein aufrecht gelagert wird, noch dazu in einem Umfeld wo wir nicht gerade eine hohe Luftfeuchtigkeit haben, dann trocknet der Kork relativ schnell aus, wird porös und der Wein oxidiert ganz einfach... Schade!
Es ist immer schwierig auf Nummer sicher zu gehen, wenn der Wein schon etliche Jahre gelagert wurde - da ist es im Weinfachhandel schon wahrscheinlich sicherer als im Supermarkt o.ä. , wobei natürlich: die Ausnahme bestätigt die Regel; es kommt halt auch darauf an, wer sich um den Wein im Lager kümmert!!!