Di 9. Apr 2024, 19:26
Di 9. Apr 2024, 22:17
Di 9. Apr 2024, 22:49
Nee, die Hängedauer juckt den Pilz nicht besonders. Die Umweltbedingungen sind's.Udo2009 hat geschrieben:eigentlich kommt Botrytis nur bei Trauben vor, die besonders lange am Stock hängen.
Di 9. Apr 2024, 23:03
...Die Verarbeitung der verschimmelten Traube, die zum Schluss ja fast nur noch Rosine, Haut und Schimmel, ist, führt zu jenem Edelfäule-Bukett oder Botrytis-Ton, dessen charakteristische Safran-Aromen und orientalische Gewürzbasar-Anklänge unverkennbar signalisieren, dass es sich um gesunde Botrytis handelt.
Um hochwertige Botrytisweine zu erzeugen, ist enormer Aufwand nötig. In manchen Jahrgängen gehen Lese-Teams mit Haushaltsscheren und kleinen Steigen bis zu 20, 30 Mal durch die Rebzeilen, um einzelne Trauben auszulesen und dann mit nur 1-3 kg Trauben nach Hause zu kommen. Dieser Aufwand erklärt die oft horrenden Preise für Weltklasse-TBAs. Der mit der Konzentration einhergehende Mengenverlust an Wein wird durch den enormen Qualitätszuwachs also mehr als ausgeglichen. Solche edelsüßen Spitzen-Weine besitzen legendäre Haltbarkeit durch extreme Zucker- und exzellente Säurewerte.
Botrytisbefall bei trockenen Weißweinen wirkt sich allerdings qualitätsmindernd aus. Er kann zu vorzeitiger Alterung des Weines, zu charakteristisch bitterem Geschmack (z. B. in vielen elsässischen Grand Crus und Naturweinen) und zu unangenehmem Geruch führen....Katastrophal wirkt Botrytis, wenn Trauben, die noch nicht voll ausgereift sind, befallen werden. Dann kann bei nasser Witterung die gefürchtete Rohfäule, auch Sauerfäule genannt, entstehen. Das ist dann meist das Ende der Ernte. Deshalb sieht man Lese-Teams bei der Lese befallener Trauben in entsprechend sensiblen Jahrgängen an jeder Traube riechen. Riecht sie nach Essig, wird sie verworfen, riecht sie nicht, wird sie separiert als botrytis-befallene Beere.
Di 9. Apr 2024, 23:54