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Wein und NFT

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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Rieslingfan

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Wein und NFT

BeitragSa 6. Aug 2022, 16:48

Jochen Dreissigacker steigt in den Handel mit NFT-Zertifikaten ein, siehe z. B. https://www.about-drinks.com/jochen-dre ... katen-ein/

Mich würde mal interessieren was ihr grundsätzlich von dieser Entwicklung im Bezug auf Wein haltet?
Gruß Markus
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EThC

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Re: Wein und NFT

BeitragSo 7. Aug 2022, 09:30

Rieslingfan hat geschrieben:Mich würde mal interessieren was ihr grundsätzlich von dieser Entwicklung im Bezug auf Wein haltet?
...nix, nur Bares ist Wahres! :lol:
Aber im Ernst: Dreissigacker sollte eher seine Zeit dafür verwenden, seinen überwiegend belanglosen Weinen etwas Charakter einzuflößen... :?
Viele Grüße
Erich

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Gerald

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Re: Wein und NFT

BeitragSo 7. Aug 2022, 10:14

Na ja, ich würde mich ja wirklich nicht als innovationsfeindlich bezeichnen, aber der konkrete Sinn erschließt sich mir nicht so richtig. Außer natürlich, um irgendwie in die Medien zu kommen. Manche (selbsternannte) Stars lassen sich leicht- oder gar nicht bekleidet fotografieren, um etwas mediale Aufmerksamkeit zu bekommen, hier geht man einen anderen Weg. ;)

Und die 1.800 € für eine Magnum Riesling, na ja. Erinnert mich an das "5 points" Projekt vom Wiener Weingut Zahel mit der Zielsetzung, der teuerste Weißwein Österreichs zu werden. Geendet hat es damit, dass man bei einem Weinversand ab einem gewissen Mindestbestellwert je eine Flasche davon gratis als Zugabe bekommen hat. :D

Grüße
Gerald
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Rieslingfan

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Re: Wein und NFT

BeitragSo 7. Aug 2022, 11:20

Ich denke es geht hier in erster Linie darum um in gut betuchten Kreisen große Aufmerksamkeit zu erlangen mit dem Ziel diese Weine zu sehr hohen Preisen anzubieten.

Ich habe gelesen, dass Dreissigacker in Zukunft alle Lagenweine über NFT vermarkten will.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man früher bei Dreissigacker die Lagenweine u. a. per Subskription vorbestellen konnte und den Zeitpunkt wusste, wann die Weine auf den Markt kommen, sodass man sich auch was das Finazielle anbelangt, entprechend richten konnte.

Jetzt ist es dagegen völlig ungewiss, zu welchem Zeitpunkt diese Weine vermarktet werden.

Was mich an der Sache am meisten stört ist die dadurch entstehende Zwei­klas­sen­ge­sell­schaft denn:

Zitat Website Dreissigacker:
Auf dieser Reise Ihres Weines gewähren wir Ihnen, als Teil des SELECTED Circle darüber hinaus exklusive Einblicke in die Welt des Weinanbaus, die Chance an einmaligen Events teilzunehmen sowie die Möglichkeit, bei neuen Projekten als Erstes dabei zu sein.

So findet z. B. im September ein exklusives Dinner mit Dreissigacker Weinen im Restaurant Tim Raue statt.
Preis pro Person: 650,00 EUR und 350,00 EUR für Selected Circle Member.
Gruß Markus
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Gerald

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Re: Wein und NFT

BeitragSo 7. Aug 2022, 11:32

Ja, der Vorteil gegenüber eine "normalen" Subskription ist ja nur, dass der Besteller seine Bezugsrechte weiterverkaufen kann, ohne dass das Weingut (bzw. ein Logistikpartner) selbst involviert sein muss. Aber ob das für ein - sorry, aber der Tenor im Forum zum Produzenten liest sich so - mittelmäßiges Weingut wirklich ein Thema ist? Könnte aber natürlich auch ganz anders sein: die Agentur für die Umsetzung hat sehr begabte Verkäufer ("die einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen können") und haben dem Weingut das zweifelhafte Projekt für viel Geld realisiert.

Was mich an der Sache am meisten stört ist die dadurch entstehende Zwei­klas­sen­ge­sell­schaft denn:


Zweiklassengesellschaft würde ich nicht sagen, eher im Gegenteil. Das zielt wohl eher auf ein mäßig weinaffines, aber umso mehr begütertes Publikum mit einem gewissen Geltungsdrang ab. So wie früher die berühmt-berüchtigten "Weinfreunde" in Ostasien ihren Lafite mit Cola gemischt getrunken haben sollen. Obwohl das angeblich ja eher eine bösartige Unterstellung gewesen sein soll ...

Grüße
Gerald
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EThC

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Re: Wein und NFT

BeitragSo 7. Aug 2022, 11:40

Rieslingfan hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man früher bei Dreissigacker die Lagenweine u. a. per Subskription vorbestellen konnte und den Zeitpunkt wusste, wann die Weine auf den Markt kommen, sodass man sich auch was das Finazielle anbelangt, entprechend richten konnte.
...letztlich eine Sub 2.0, bei der man als vermeintliche Sicherheit etwas Krypto-Geld im digitalen Geldbeutel hat. Vermeintlich deshalb, weil es ja vermutlich gegen's Blasenplatzen keine tatsächliche Absicherung gibt. Deshalb bleibe ich bei der bewährten Methode "Zahlung gegen nutzbaren Gegenwert"; ich hab aus diesem Grund noch nie was in der traditionellen Weise gesubst und werd's auch nicht mit Kryptowährung anfangen. Wenn ich dann auf die Dreissigacker-Weine verzichten muß, ist's kein Verlust, ändert ja nichts am Status quo... :mrgreen:
Gerald hat geschrieben:Aber ob das für ein - sorry, aber der Tenor im Forum zum Produzenten liest sich so - mittelmäßiges Weingut wirklich ein Thema ist?
...über die verschiedenen Aktivitäten des Weinguts habe ich den Eindruck, man geht hier den Weg, mit einem Maximum an teils auch recht aggressivem Marketing ein reichlich beliebiges Produkt in den Markt zu pressen. Andere Weingüter machen einfach von vornherein spannenderen Wein und das Zeug verkauft sich mehr oder weniger von selbst. Jeder halt so, wie er meint, daß es am besten funktioniert...
Viele Grüße
Erich

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Rieslingfan

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Re: Wein und NFT

BeitragSo 7. Aug 2022, 11:46

Gerald hat geschrieben:Zweiklassengesellschaft würde ich nicht sagen, eher im Gegenteil. Das zielt wohl eher auf ein mäßig weinaffines, aber umso mehr begütertes Publikum mit einem gewissen Geltungsdrang ab.


Das habe ich mit Zweiklassengesellschaft auch im wesentlichen gemeint, du hast es nur besser formuliert.
Gruß Markus

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