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- Registriert: Mo 4. Mai 2020, 11:29
- Wohnort: Wien
Hmm, so einfach ist das mit dem Geschmack nicht...
Kurz die Sinnesphysiologie des Geschmacks zusammengefasst um zu beschreiben "wie ein Geschmack entsteht":
Stand jetzt sind 5 Geschmacksrichtungen in der Wissenschaft anerkannt.
Im Mund besitzen wir verschiedene Geschmacksknospen (Papillen) in denen Rezeptoren sitzen. Durch eine Reizung (z.B. 0,02 mol/l HCL = salzig ) kommt es zur Transduktion. Das heißt ein Reiz wird zu einem Sensorpotential, es kommt zu einer Änderung eines elektrischen Gradienten, hier gilt: je stärker der Reiz, desto stärker die Amplitude. wird zu einem Sensorpotential). Je stärker die Amplitude als Sensorpotential, umso höher wird die Frequenz eines Aktionspotentials bei gleichbleibender Amplitude des elektrischen Impulses.
An einer einzigen Sinneszelle haben wir aber nicht nur ein bestimmten Rezeptor (zb ENaC für salzig), sondern verschiedene, auch Rezeptoren für ganz andere Geschmacksqualitäten.
Soviel zur Basis, jetzt wird es interessanter:
Der Input mehrerer Sinneszellen konvergiert als rezeptives Feld auf eine Nervenfaser die darüber zusammengeschaltet werden. Vorstellbar in etwa so: Du hast eine Fläche die aus 3 sich teilweise überlappenden Kreisen besteht. Jetzt piekst du mit einem Zirkel in 2 verschiedene Felder gleichzeitig. Der Impuls wird weitergeleitet, aber die Weiterleitung landet auf einer einzigen Nervenfaser. Bei einer Berührung wüsste man nicht ganz genau wo die Berührung am Oberschenkel war oder ob es vielleicht 2 ganz nah aneinander liegende waren.
Da wir aber ganz viele Sinneszellen mit verschiedensten Rezeptoren und Verschaltungen haben entsteht daraus ein sehr komplexes, aber charakteristisches Erregungsmuster sogenannte "across fiber pattern".
Die Reizungen der Faser führt also zu einem ganz exemplarischen Muster (nur wir haben sehr viele, was das ganze nochmal komplexer macht), was durch die Mustererkennung und Interpretation im Hirn zu einem Geschmack führt.
Würde es gerne mit Bildern veranschaulichen, aber das Urheberrecht lässt das nicht zu.
Als geläufiges Beispiel: Primärfarben rot-gelb-blau
Aus verschiedenen Mischungen ergeben sich alle andere Farben (Grob nach dem (bzw oben erwähnten) Prinzip nehmen wir auch Farben wahr und hunderte bis tausende verschiedenen "Farbrezeptoren" auf der Rettina).
Was ich damit nicht sagen möchte: Es gibt keinen weitere Geschmacksemfpindung neben den bekannten 5. Das ändert sich vielleicht mal. Aber es werden vermutlich nicht all zu viele dazukommen.
Dachte ich gehe auf dein Punkt zwecks mangelndem Erklärungsmodell von Aromen ein, hoffe ich konnte das trotz so später Stunde noch halbwegs vernünftig rüberbringen. Zeigt nur: Es wird noch komplexer.
Alleine welche neuronale Verschaltungen und Beeinflussung gibt es Geschmack, Erfahrung, Emotion/Empfindung undd Gedächtnis? Sicher auch ein interessantes Thema, was so manches erklären könnte.
Kurz die Sinnesphysiologie des Geschmacks zusammengefasst um zu beschreiben "wie ein Geschmack entsteht":
Stand jetzt sind 5 Geschmacksrichtungen in der Wissenschaft anerkannt.
Im Mund besitzen wir verschiedene Geschmacksknospen (Papillen) in denen Rezeptoren sitzen. Durch eine Reizung (z.B. 0,02 mol/l HCL = salzig ) kommt es zur Transduktion. Das heißt ein Reiz wird zu einem Sensorpotential, es kommt zu einer Änderung eines elektrischen Gradienten, hier gilt: je stärker der Reiz, desto stärker die Amplitude. wird zu einem Sensorpotential). Je stärker die Amplitude als Sensorpotential, umso höher wird die Frequenz eines Aktionspotentials bei gleichbleibender Amplitude des elektrischen Impulses.
An einer einzigen Sinneszelle haben wir aber nicht nur ein bestimmten Rezeptor (zb ENaC für salzig), sondern verschiedene, auch Rezeptoren für ganz andere Geschmacksqualitäten.
Soviel zur Basis, jetzt wird es interessanter:
Der Input mehrerer Sinneszellen konvergiert als rezeptives Feld auf eine Nervenfaser die darüber zusammengeschaltet werden. Vorstellbar in etwa so: Du hast eine Fläche die aus 3 sich teilweise überlappenden Kreisen besteht. Jetzt piekst du mit einem Zirkel in 2 verschiedene Felder gleichzeitig. Der Impuls wird weitergeleitet, aber die Weiterleitung landet auf einer einzigen Nervenfaser. Bei einer Berührung wüsste man nicht ganz genau wo die Berührung am Oberschenkel war oder ob es vielleicht 2 ganz nah aneinander liegende waren.
Da wir aber ganz viele Sinneszellen mit verschiedensten Rezeptoren und Verschaltungen haben entsteht daraus ein sehr komplexes, aber charakteristisches Erregungsmuster sogenannte "across fiber pattern".
Die Reizungen der Faser führt also zu einem ganz exemplarischen Muster (nur wir haben sehr viele, was das ganze nochmal komplexer macht), was durch die Mustererkennung und Interpretation im Hirn zu einem Geschmack führt.
Würde es gerne mit Bildern veranschaulichen, aber das Urheberrecht lässt das nicht zu.
Als geläufiges Beispiel: Primärfarben rot-gelb-blau
Aus verschiedenen Mischungen ergeben sich alle andere Farben (Grob nach dem (bzw oben erwähnten) Prinzip nehmen wir auch Farben wahr und hunderte bis tausende verschiedenen "Farbrezeptoren" auf der Rettina).
Was ich damit nicht sagen möchte: Es gibt keinen weitere Geschmacksemfpindung neben den bekannten 5. Das ändert sich vielleicht mal. Aber es werden vermutlich nicht all zu viele dazukommen.
Dachte ich gehe auf dein Punkt zwecks mangelndem Erklärungsmodell von Aromen ein, hoffe ich konnte das trotz so später Stunde noch halbwegs vernünftig rüberbringen. Zeigt nur: Es wird noch komplexer.
Alleine welche neuronale Verschaltungen und Beeinflussung gibt es Geschmack, Erfahrung, Emotion/Empfindung undd Gedächtnis? Sicher auch ein interessantes Thema, was so manches erklären könnte.