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Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmacks

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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Kreuzotter

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Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmacks

BeitragDi 10. Dez 2019, 20:22

Schönen Guten Abend,

ich eröffne hier mal einen seperaten Thread mit meiner Frage:

Ich bin ja noch neu im Weinmilieu und versuche als erstes meine eigenen Geschmäcker zu finden.

Zuerst dachte ich, es wäre lohnenswert, sich die Parkerweine zu holen und dann einfach zu schauen, ob es schmeckt, das wäre mir aber zu oberflächlich, meinen eigenen Geschmack zu finden.

Frage: Meine Idee ist, sich jetzt einfach sortenreine Weine zu bestellen, sprich zu schauen, welche Rebsorten mir schmecken und welche nicht. Da gibt es ja "reine" Weine unter 10 Euro, so wäre der Verlust bei Nichtgefallen auch nicht sehr groß.

Was meint ihr? Achso, Weinverkostungen fallen eher aus, ich wohne an der Küste. :-)
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amateur des vins

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragDi 10. Dez 2019, 21:25

Moin.

Ich seh schon, Du bist eher der systematische... :ugeek:
Faustformel für's Belüften, Rebsorten einzeln abarbeiten, ... Kann man alles machen.

Ich kann das zwar prinzipiell nachvollziehen. Aber ich prophezeie, daß das auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein wird. Wein ist imho keine Entität, die sich so erschließen läßt: Es ist eine sinnliche und keine rationale Erfahrung. Insofern kann man zwar nach Herzenslust theoretisieren (ich mach das auch gerne), aber entscheidend ist im Glas. ;) -- jm2c
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragDi 10. Dez 2019, 21:32

Kreuzotter hat geschrieben:Achso, Weinverkostungen fallen eher aus, ich wohne an der Küste. :)

Echt? Da gibt's keinerlei Möglichkeit von Verkostungen? Kann ich kaum glauben. Zumindest in den Mittelzentren gibt's doch sicher bei Händlern, Restaurants, Messen etc. immer mal wieder Möglichkeiten, sich durch die Sortimente zu probieren. Für mich wäre das die erste Wahl hinsichtlich Geschmacksfindung. Oder versuche mal, einem Händler Deines Vertrauens zu erläutern, wo sich Deine Vorlieben / Abneigungen gerade befinden, so daß er Dir mal ein Probierpaket zusammenstellen kann. Letztlich läuft's immer auf "try and error" bzw. "saufen, saufen, saufen" (oder vornehm "verkosten, verkosten, verkosten") hinaus, wobei man das mit der "Parker-Methode" zwar auch mal machen kann, das dürfte aber nicht unbedingt der günstigste Weg sein...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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maha

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragDi 10. Dez 2019, 21:51

Moin,

Ein Jaques Wein Depot gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt. Auch an der Küste.
Für den Anfang ist das gar nicht so verkehrt um einen Überblick zu bekommen. Man kann da ganz gut ein paar Sachen probieren.

Gruß
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Bernd Schulz

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragDi 10. Dez 2019, 21:55

EThC hat geschrieben:Letztlich läuft's immer auf "try and error" bzw. "saufen, saufen, saufen" (oder vornehm "verkosten, verkosten, verkosten") hinaus....


Genauso verhält es sich!

Kreuzotter hat geschrieben:Frage: Meine Idee ist, sich jetzt einfach sortenreine Weine zu bestellen, sprich zu schauen, welche Rebsorten mir schmecken und welche nicht.


Ich finde es ein wenig schade, sich überhaupt mit "schmeckt mir/schmeckt mir nicht" nach irgendwelchen Kategorien (Rebsorte, Trockenheitsgrad, Farbe, Alter) festzulegen. Früher mochte ich z.b. grundsätzlich keine Altweine, aber hartnäckige Freunde konnten mich zum Glück :!: eines Besseren belehren. Dann hatte ich mal eine Phase, in der ich mir einbildete, keinen Grünen Veltliner zu mögen. Irgendwann habe ich dann selber gemerkt, dass das gar nicht stimmt, sondern dass mir eine guter Grüner Veltliner sehr wohl schmeckt. Grundsätzlich trinke ich mittlerweile alles, egal ob süß oder trocken, rot oder weiß, Müller-Thurgau oder Riesling, uralt oder blutjung, aus dem Languedoc oder vom Rand des Harzes - wenn es nur eine gute Qualität aufweist. Es ist gar nicht nötig, sich selber Schranken zu setzen. Bleibe möglichst offen für alle möglichen Arten von Wein! Größere Vorlieben für dieses oder jenes wirst du im Laufe der Zeit schon von selber entwickeln...

Herzliche Grüße

Bernd
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Luki25-7

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragDi 10. Dez 2019, 22:45

Klar hilft erstmal vieles zu probieren.

Ich dachte vor einigen Jahren noch, dass ich vor allem auf trockene, schwere, meist spanische Rotweine [oder aus Übersee] stehe. Inzwischen musste ich feststellen, dass ich gute Weine mag. Ich hatte einfach zu wenig guten Riesling, zu wenig guten Gutedel und zu wenig guten Pinot Noir getrunken [und natürlich noch viele andere]. Ich denke es hilft, nicht einfach das Standartsortiment eines Discounters durchzuprobieren.

Jacques ist sicher keine schlechte Anlaufstelle, aber gerade im Rotweinbereich, insbesondere Italien sind die zum Beispiel eher unterdurchschnittlich aufgestellt. Auch am Preis kann man das nicht immer festmachen. Ein guter Barolo kostet schnell mal sein Geld, wohingegen ein schöner Lemberger schon für deutlich weniger zu haben ist.

Ich selbst habe mir einen guten Händler gesucht und mich durch Regionen probiert. Mit Freunden und Bekannten werden das lustige und spannende Abende! Zusammen trinkt es sich nicht nur aus finanzieller Perspektive einfach besser!
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Allegro

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragDi 10. Dez 2019, 23:02

Und noch was: der Weingeschmack kann sich auch über die Jahre hindurch komplett ändern ;)
Nicht alles, was mir vor 10, 5 oder auch nur vor 2 Jahren "geschmeckt" hat, schmeckt mir heute auch noch ....

Wobei ich die Idee, erstmal Rebsorten an sich kennenzulernen, gar nicht schlecht finde ....
Viele Grüße - Allegro
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Bernd Schulz

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragDi 10. Dez 2019, 23:53

Allegro hat geschrieben:Und noch was: der Weingeschmack kann sich auch über die Jahre hindurch komplett ändern


Gar keine Frage! Mit zunehmender Erfahrung ändert sich die Vorstellung von dem, was einen richtig guten Wein ausmacht, in aller Regel. Oft verschiebt sie sich von der Begeisterung für besondere Kraftpakete in Richtung Vorliebe für schlankere, elegantere Sachen - und dann kommt unter Umständen noch eine Phase, in der man beides in seiner speziellen Art würdigen kann....

Wenn man tiefer in die Dinge eintauchen will, benötigt man dafür in aller Regel nicht wenig Zeit. Die Suche nach Abkürzungen eines langen Wegs kann ich sehr gut nachvollziehen, aber mir sind in puncto Weinverständnis keine größeren Abkürzungsmöglichkeiten bekannt - jedenfalls nicht im Sinne eines vorherigen Plans.

Und der Weg (an dessen Ende ich selber ganz gewiss auch noch nicht angekommen bin :!: :oops: ) bereitet als solcher ja letztlich auch viel Freude!

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragMi 11. Dez 2019, 00:17

Bernd Schulz hat geschrieben:Und der Weg [...] bereitet als solcher ja letztlich auch viel Freude!
酒道:ugeek: :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
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Kreuzotter

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Re: Fahrplan für Neulinge ->Das Finden des eigenen Geschmack

BeitragMi 11. Dez 2019, 00:29

Das heißt also, dass der "systematische Weg" eher der ungewöhnlichere ist?

Bedeutet das also, das man sonst als Neuling sich einfach durchkosten sollte, auf Weinabenden, auf Weinverkostungen etc. und die Weine, die einem schmecken dann kauft und gut ist's, ohne "Tabellen und Auswertungen"?

Ok.
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