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Re: Mein Alptraum: der Korkenzieher

BeitragVerfasst: Sa 14. Sep 2019, 22:41
von Bernd Schulz
Angesichts des Zapfens, der in meiner heute abend mit sehr viel Fluchen geöffneten Prümschen Spätlese steckte, kann ich die Sorgen des Threaderöffners durchaus nachvollziehen. Es handelte sich nämlich um einen besonders herausragenden Vertreter der berühmten Gattung "elender Bröselkorken" - dem Teil war alleine mit dem Spangenkorkenzieher nicht beizukommen, da es sich auch unter dessen Zugriff in Millionen Moleküle aufzulösen drohte. Mit der Hilfe drei verschiedener Hebammen ist es mir nach etwa 10 Minuten gelungen, auch noch das letzte Fragment der Baumrinde aus dem Flaschenhals zu zerren; der Schaden durch bereits in den Wein gelangte Brocken war vergleichsweise gering und mit dem Abgießen von ca. einem Zehntel des Inhalts weitgehend zu beheben. Offenbar habe ich mittlerweile hinreichend Übung in dieser Operation, aber in Anwesenheit der Frau meiner Träume hätte ich das ebenso langwierige wie nervtötende Gemurkse ganz sicher nicht durchführen wollen....

Ich wünsche jedem Vertreter der pseudoromantischen Baumrindenfraktion permanent derartige Schrottkorken an den Hals!

Viele Grüße

Bernd

Re: Mein Alptraum: der Korkenzieher

BeitragVerfasst: Di 17. Sep 2019, 08:24
von Bradetti
Mensch Bernd, die Korken scheinen dich irgendwie zu mögen :lol:

Die Problemfälle die ich bisher mit dem Entkorken von Flaschen hatte kann ich an einer Hand abzählen....

Re: Mein Alptraum: der Korkenzieher

BeitragVerfasst: Di 17. Sep 2019, 08:33
von EThC
...geht mir auch so. In den letzten Jahren kann ich mich nur an einen Brösler erinnern. Allerdings hatte ich nach einigen Jahren Ruhe seit Sommer 2018 auch eine signifikante Häufung von TCA (4 mal)... :cry:

Re: Mein Alptraum: der Korkenzieher

BeitragVerfasst: Di 17. Sep 2019, 09:04
von Philst
Von richtigen Bröselkorken bin ich jetzt länger verschont geblieben. Neulich ist mir ein Korken am unteren Drittel abgerissen. Auch mit Spangenkorkenzieher ging nichts mehr. Mit einem Teesieb und Dekanter ging es dann.

Am Wochenende war eine Flasche Barolo so verkorkt, dass die nicht einmal ins Gulasch hätte wandern können. Die Konterflasche (gleicher Winzer, gleiches Jahr) hatte ebenfalls einen leichten Hau weg. Nachdem ich bislang nur ganz wenige Korkschmecker hatte, kam es im letzten Jahr sehr gehäuft. Soweit ich mich erinnern kann, waren es ausschließlich Italiener.

Re: Mein Alptraum: der Korkenzieher

BeitragVerfasst: Di 17. Sep 2019, 14:37
von Bernd Schulz
Vermutlich gibt es schon einen Zusammenhang mit meinen Trinkgewohnheiten - die Bröselkorken treten wirklich fast nur bei Rieslingen auf, und zwar vornehmlich bei älteren Weinen, die zwischen ca. 1990 und ca. 2005 auf die Flasche gebracht wurden. Bei französischen Produkten oder auch bei deutschen Spätburgundern erlebe ich das Theater eigentlich nie. Aber da ich relativ viele Rieslingen aus dem oben genannten Zeitfenster vertilge, habe ich ganz klar eine zweistellige Zahl von Bröselkorken per anno zu verzeichnen. Und damit nervt das Phänomen nicht wenig.

Richtig prägnante Korkschmecker kommen bei mir weit seltener vor.

Herzliche Grüße

Bernd