Mi 17. Okt 2018, 07:47
Das Burgenland hat insgesamt 12 oder 13.000 Hektar Rebfläche, ist also lächerlich klein und der Begriff reicht mehr als aus, um einen Blaufränkisch für 8, 10 oder 12 Euro herkunftsmäßig einzuordnen.
Weine die in erster Linie nach ihrer Herkunft bezeichnet werden müssen meiner Meinung nach zwei Aspekte erfüllen. Die Weine müssen erstens in der Lage sein, die Herkunft schmeckbar zu machen, sich also eindeutig von Weinen aus anderen Regionen abheben. Und zweitens, die Gemeinsamkeiten aller Weine mit der gleichen Herkunftsbezeichnung müssen trotz Winzerhandschrift eindeutig wahrnehmbar sein.
Das Erste schließt für mich Basisweine eindeutig aus, denn nur bei hochwertigem Traubenmaterial und mehr als Schema F-Vinifizierung wird die Herkunft schmeckbar. Natürlich sind nicht alle Basisweine austauschbare Allerweltsweine, aber eindeutig wird die Herkunft insbesondere für Otto Normalweintrinker wenn überhaupt nur bei höheren Qualitäten.
Mi 17. Okt 2018, 08:30
Blaufränkisch hat geschrieben:Weine die in erster Linie nach ihrer Herkunft bezeichnet werden müssen meiner Meinung nach zwei Aspekte erfüllen. Die Weine müssen erstens in der Lage sein, die Herkunft schmeckbar zu machen, sich also eindeutig von Weinen aus anderen Regionen abheben.
Ich halte die Prämisse für unzutreffend. Sie mag für das gehobene Segment zutreffen. Im Basissegment kann es auch andere Gründe als Typizität geben, die eine Herkunftsbezeichnung wünschenswert macht: Wie oft greifen Leute aus Regionalpatriotismus zu einem Wein, oder weil sie schöne Urlaubserinnerungen mit der Region verbinden? Dann aber ist eine Herkunftsbezeichnung ein willkommenes Marketinginstrument.Gerald hat geschrieben:Nun gibt es aber im Burgenland auch in der genannten Preisklasse rund um 10 Euro genug Weine (z.B. Blaufränkisch) mit Lagenangabe, was meiner bescheidenen Meinung ja keinen Sinn hätte, wenn sie ihre Herkunft gar nicht transportieren könnten.
Mi 17. Okt 2018, 09:22
Mi 17. Okt 2018, 18:16
EThC hat geschrieben:Das ist das, was ich dem DAC-System am meisten ankreide, nämlich daß es vorgaukelt, daß die von den Regularien ausgeschlossenen -weil anscheinend untypischen- Weine bezeichnungstechnisch in jedem Fall nur zweite Wahl sind. Das kann aus meiner Sicht auch zu einer Verarmung der Weinvielfalt führen, wenn es für die Winzer vermarktungstechnisch lukrativer erscheint, sich ausschließlich oder weitgehend auf die DAC-Sorten zu konzentrieren und den Rest dafür zu vernachlässigen.
Mi 17. Okt 2018, 19:36
EThC hat geschrieben:Wenn man jetzt aber einfach festlegt, daß Basisweine per se keine schmeckbare Herkunft haben und ihnen somit die Nutzung der existierenden kleinteiligeren Herkunft pauschal verweigert, schert man einfach alle über einen Kamm, ungeachtet der stark differierenden Qualitäten.
EThC hat geschrieben:Aber wenn es die Unterregionen schon gibt, dann sollten diese auch von allen Weinen genutzt werden können. Diese DAC-Regularien sind vor allem rebsortenmäßig viel stärker eingegrenzt, als das aus meiner Sicht der Realität bzw. dem traditionellen Weinbau geschuldet wäre. DAC soll für typische Weine der jeweiligen Region gelten, so weit, so gut. Anscheinend ist dann alles, was nicht "DAC" ist, untypisch für die jeweilige Region? Und sei's der Welschriesling? Und was wäre so schlimm daran, wenn jemand seinen Grünen Veltliner mit der vorhandenen Region "Neusiedlersee" bezeichnet und dann halt nur auf das "DAC" verzichtet. Oder wenn sich jemand erdreistet, eine Cuvée zu machen. Da kann die Qualität noch so gut sein, bezeichnngstechnisch bleibt man da automatisch bei "Qw Burgenland" hängen (ich weiß, auch da gibt's drei Ausnahmen. Aber warum wieder nur Ausnahmen?).
Das ist das, was ich dem DAC-System am meisten ankreide, nämlich daß es vorgaukelt, daß die von den Regularien ausgeschlossenen -weil anscheinend untypischen- Weine bezeichnungstechnisch in jedem Fall nur zweite Wahl sind.
Mi 17. Okt 2018, 20:28
weingeist hat geschrieben:Was ich jetzt nicht weiß, ob es noch gilt, dass der DAC der hochpreisigste Wein im Sortiment sein muss (entweder war das nur angedacht, es ist so oder es wurde wieder fallen gelassen). Einen Blaufränkisch um 70.- € wird auch der renomierteste Betrieb voraussichtlich nicht so rasch verkaufen.
Mi 17. Okt 2018, 21:06
Mi 17. Okt 2018, 21:24
weingeist hat geschrieben:Gleiches Problem hatten auch Wachauer Weinbauern, wenn sie zwar einen Top-Wein gekeltert hatten, dieser aber über bestimmte Vorgaben des Systems hinausschoss. Auch hier gab es Weine, die dann plötzlich ein Qualitätswein waren und kein Smaragd.
Do 18. Okt 2018, 07:09
In D gibt's eine ganze Reihe Großer Gewächse mit 12 oder 12,5 PS, für einen Smaragd oder DAC Reserve wäre das schon wieder zu wenig.
Do 18. Okt 2018, 13:53
Gerald hat geschrieben:Für Smaragd gilt ein Mindestalkoholgehalt von 12,5%