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Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 18:22
von Gerald
Meine Schätzung: 15% (dichter Verschluss vorausgesetzt) ;)

Grüße,
Gerald

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 18:45
von stollinger
Ich sehe es anders, 2 vol% Verlust kann ich mir vorstellen. Ich kann es leider nicht beweisen.

a) höhermolekulare Carbonsäuren sind bei Bedingungen wie im Wein (niedriger pH, daher praktisch undissoziiert) genauso wie ihre Ester ziemlich apolar und daher in beiden Fällen schlecht wasserlöslich. Bezüglich Depot kann man aber festhalten, dass solche Säuren bei Zimmertemperatur meist Feststoffe sind, die Ester aber oft noch flüssig.

Der Schmelzpunkt von reinen Carbonsäuren ist wegen Wasserstoffbrücken höher als der von z.B. Estern. Vom Schmelzpunkt kannst du aber nicht auf die Löslichkeit schließen. Ester sind in wässriger Lösung schlechter löslich.

Grüße, Josef

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 18:47
von Gerald
Wie gesagt, beide sind schlecht löslich (konkrete Werte müsste man in Tabellen nachsehen). Nur wenn ein flüssiger Ester die Löslichkeit überschreiten würde, hätten wir quasi "Fettaugen" am Wein, da die Dichte ja i.A. kleiner 1 ist. Ist mir persönlich aber noch nicht untergekommen :D

Grüße,
Gerald

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 20:07
von Jochen R.
stollinger hat geschrieben:Ich sehe es anders, 2 vol% Verlust kann ich mir vorstellen. Ich kann es leider nicht beweisen.
...

Hallo Josef,
wenn dem so wäre, wäre ein 1947er Cheval Blanc (den glycosid hier
schon mal ins Felde geführt hat) mittlerweile im einstelligen Bereich.
Schmarn hoch zehn ;-) sorry, nicht böse gemeint!

Viele Grüße,
Jochen

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 20:14
von amateur des vins
Jochen R. hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Ich sehe es anders, 2 vol% Verlust kann ich mir vorstellen. Ich kann es leider nicht beweisen.
...
wenn dem so wäre, wäre ein 1947er Cheval Blanc (den glycosid hier
schon mal ins Felde geführt hat) mittlerweile im einstelligen Bereich.
14,4 - 2 < 10 :?

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 20:21
von Jochen R.
Karsten,
ich gebe zu, dass ich nicht der Mathe-Crack bin, Wolf´s (Innauen)
Frage bezog sich aber auf einen Zeitraum von 10 oder 20 Jahren.
Und von 1947 bis jetzt sind es schlappe 71, oder?

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 20:31
von amateur des vins
Jochen R. hat geschrieben:Wolf´s (Innauen) Frage bezog sich aber auf einen Zeitraum von 10 oder 20 Jahren.
In der Tat, und stollingers post kann (muß) man wohl als Antwort darauf verstehen. :oops:
Hab ich überlesen; bitte um Pardon.

Und jetzt können die Chemiecracks weiter diskutieren, ob lineare Fortschreibung plausibel ist. :lol:

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 20:34
von stollinger
Ja, wenn man es linear extrapoliert wird Schmarrn draus. Macht bei einer Gleichgewichtsreaktion bei der Reaktanden aus dem Gleichgewicht entzogen werden aber keine Sinn. Dann sind wir wieder bei der Kinetik angelangt. :P

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 21:05
von Jochen R.
stollinger hat geschrieben:Ja, wenn man es linear extrapoliert wird Schmarrn draus. Macht bei einer Gleichgewichtsreaktion bei der Reaktanden aus dem Gleichgewicht entzogen werden aber keine Sinn. Dann sind wir wieder bei der Kinetik angelangt. :P

Über einen Zeitraum von >70 Jahren braucht man gar nicht linear
extrapolieren, um in den einstelligen Bereich zu kommen :P

Lange Rede kurzer Sinn: Wenn jetzt einer der "verschreckten
Käufer Bordeaux 2015 rechtes Ufer 15 Vol-%" glaubt, nur 10-20 Jahre
warten zu müssen, um das "Problem" von 15 auf 13 % reduziert zu
haben, wird m. M. das böse Erwachen folgen :lol:

Re: Alkohol

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2018, 21:28
von stollinger
Jochen R. hat geschrieben:Lange Rede kurzer Sinn: Wenn jetzt einer der "verschreckten
Käufer Bordeaux 2015 rechtes Ufer 15 Vol-%" glaubt, nur 10-20 Jahre
warten zu müssen, um das "Problem" von 15 auf 13 % reduziert zu
haben, wird m. M. das böse Erwachen folgen :lol:

Ja, da gebe ich dir Recht.

2vol% über 10 Jahre sind wahrscheinlich etwas hoch gegriffen. Vielleicht im Maximum bei einzelnen Proben über 20 Jahre, aber bei typischen Weine bestimmt weniger. Und wie erwähnt, ich habe weder wissenschaftliche Beweise noch eine vollständig stichhaltige Hypothese.
Trotzdem glaube ich (noch) dran. Muss noch mal was lesen wenn ich die Muße haben oder hoffen das mir ein Fachmann argumentativ zur Hilfe kommt.

Grüße, Josef