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Weinbestand anlegen

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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Tannat

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragMi 12. Okt 2011, 21:23

2 seiten Tipp´s und Anregungen und kein Wort vom Fredstarter dazu :roll:
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innauen

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragMi 12. Okt 2011, 21:32

Hallo,

das ist ja auch wirklich erschlagend. Gab es je soviel Resonanz auf ein erstes Posting Bild Alle haben ihre gesamte Weinerfahrung abgeladen. Das muss man erst mal verdauen ;)

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Andinaldo

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragMi 12. Okt 2011, 23:47

Liebe Forumsgemeinde,

was soll ich sagen? ;) Waaaahnsinn! :shock: Da bin ich gerade mal einen Tag nicht online und prompt habe ich jede Menge super nette, konstruktive und hilfreiche Antworten bekommen. Herzlichen Dank dafür!
Ich werde mal versuchen nach der Reihenfolge der Kommentare auf die diversen Gegenfragen zu antworten.

Dass ich vermutlich wieder über das Ziel hinausschieße und direkt zu viele Weine kaufe und sammel habe ich mir schon fast gedacht. Bei solchen Dingen werde ich (wie vermutlich der ein oder andere hier auch) übermütig. Mich fasziniert allein schon der Gedanke, dass ein Stück "Natur" in diesen Flaschen abgefüllt ist und das auch noch aus unterschiedlichen Jahren. Dazu kommt noch, dass ich auch schon die Designs der unterschiedlichen Etiketten sehr faszinierend finde - was natürlich kein Kaufargument ist. ;)


@ Wolfgang:
Deinem Rat mit Clos du Jaugeyron 2006 bin ich direkt gefolgt. Habe mir diesen Wein sowie Château Citran 2004, Château Cambon la Pelouse 2005, Château Charmail 2006 sowie Château Brun 2004 als Einzelflaschen bestellt um diese auch mal probieren zu können. Vielen lieben Dank für diese wirklich hilfreiche Anregung.

@ Jürgen:
Du meintest, dass Du sehr darauf achtest, ggf. Weine auch wieder gut verkaufen zu können. Welche Weine sind denn Deiner Meinung nach dazu gut geeignet? Gibt es Weine (ausgenommen von Mouton und den ganzen anderen Highflyern) mit denen Du in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht hast? Oder bleiben die unter Verschluss? ;)


@ Torsten:
Mit den nur 3-6 Flaschen erscheint mir auch ein super Hinweis zu sein. Bisher habe ich nur vom Chateau Charmail 12 Flaschen in der Kiste geordert. Das Vorgehen hat sich auch schon bewehrt. Ich hatte beispielsweise einen Domaine de La Janasse, Cote Du Rhone rosé (zum Glück nur 2 Flaschen); hat mir überhaupt nicht geschmeckt, ich war bitterlichst enttäuscht und froh nicht mehr Flaschen gekauft zu haben. ;)


@ Hartmut
Mit den Verkostungen auch ein klasse Hinweis; schaue mich derzeit auch schon nach Verköstigungen im Raum Köln um. Hat schon mal jemand hier im Forum an einer Weinprobe im Kölner Weinkeller teilgenommen und kann diese empfehlen?


@ marc und susa
Eure Aussagen treffen exakt meinen Zustand :D

@ David
Dank Dir für die umfangreiche Liste; habe ich mir bereits abgespeichert und werde sicher den ein oder anderen Wein davon ordern.

@ Guido
Weil habe ich mal geschenkt bekommen; Fritz Haag hatte ich mal probiert und der hat mir sehr gut geschmeckt. Habe da auch nur den "normalen " QBA. Danke Dir für die Tipps. Wie sieht es eigentlich bei Riesling grundsätzlich mit der Lagerfähigkeit aus?

@ Wolfgang "Wofu" Die Weine lager ich bei meinen Eltern im Keller. Da ist genügend Platz hoffe, dass sich meine Eltern auch nicht zu sehr an den Beständen laben. ;-))


Puhhhhh, das wird wieder eine lange Antwort. Ich habe mich jedenfalls, beziehungsweise freue mich hier immer noch wie ein Schnitzel über die ganzen Antworten. :D
Ich hoffe natürlich, dass dieser Beitrag noch weitergeht. Ansonsten fallen mir als "Newbie" aber sicher noch dutzende Themen ein die ich im Forum zur Diskussion stellen könnte.


Euch allen gebührt ein herzliches Dankeschön.
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Bernd Schulz

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragDo 13. Okt 2011, 01:32

Weil habe ich mal geschenkt bekommen;


Musste aber nicht nachkaufen (es sei denn, der geschenkte Wein wäre jetzt dein absoluter Traumtropfen)! Guido hat es schon sehr treffend formuliert.

Fritz Haag hatte ich mal probiert und der hat mir sehr gut geschmeckt.


Das kann ich generell und vor allem, nachdem ich den 09er QbA trocken probiert habe, bestens nachvollziehen. Lieber hier nachkaufen!

Wie sieht es eigentlich bei Riesling grundsätzlich mit der Lagerfähigkeit aus?


Grundsätzlich sehr unterschiedlich :mrgreen: ! Bei Erzeugern, denen es unter anderem auch um Lagerfähigkeit geht, sieht es tendenziell gut aus: Für einen restsüßen Wein sind 20 Jahre kaum ein Problem, und auch die trockenen Exemplare können noch nach 15 Jahren einigen Spass bereiten. Es kommt aber wirklich enorm auf den Winzer an! Viele frühreife Rieslingfrüchtchen geben schon nach 2, 3 Jahren den Löffel ab.

Beste Grüße

Bernd
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Jürgen

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragDo 13. Okt 2011, 08:21

Hallo Andreas,

natürlich sollst und musst du erstmal probieren und eigene Erfahrungen sammeln. Tipps wie hier im Forum sind eine große Hilfe.

Irgendwann wirst du in deinem Weinlager aber auf Weine treffen, die (dir) nicht oder nicht mehr schmecken. Also was mit den verbliebenen Flaschen machen?
- Verschenken?
- In den Ausguss kippen?
- Trinken und sich damit bestrafen?
- Verkaufen? Vielleicht schmecken sie ja anderen!

Wenn es Weine sind, die gut verkaufbar sind, dann lieber verkaufen und dafür neue Weine kaufen.
Welche Weine sind gut verkaufbar? Auf jeden Fall keine Weine die niemand kennt und die auch nicht von namhaften Verkostern bewertet wurden.
Auch hier muss man Erfahrungen sammeln. Ein 5€-Wein aus Kroatien eignet sich eher schlechter, als ein älterer 100€-Wein aus einem bekannten Weinanbaugebiet. Es müssen aber nicht nur die teuren Weine sein, gut reicht auch ;)
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Don Miguel

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BeitragDo 13. Okt 2011, 11:44

Servus Andreas!

Du hast ja deine Frage passenderweise am internationalen „coming-out-day“ gestellt :D und wenn ich mir die zahlreichen, eigentlich weitgehend in die gleiche Richtung laufenden Antworten anschaue, dann hast du eine selbstkritische Welle der Offenbarung losgetreten ;) !

Mir ging es über Jahre hinweg übrigens auch nicht anders, ich gehöre insoweit auch zum Club :oops: . Inzwischen bin ich aber geläutert, ich bremste den ungezügelten, euphorisierten Weinkauf gehörig ein und mein Lagerbestand stagniert, er fiel sogar leicht. Das ist einfach eine rationale Reaktion auf den sich ändernden Geschmack, meine Vorlieben ändern sich, auch noch im fortgeschrittenen Stadium des Weintrinkerlebens.

So bin ich zur Zeit ganz froh, meiner aktuellen Liebe zum deutschen Spätburgunder frönen zu können, ohne durch allzu große Bestände blockiert zu sein. Diese Aussage muss ich aber dann doch wieder relativieren, denn laut meinem Kellerbuch müsste ich eigentlich für das kommende Jahr keine einzige Flasche Rotwein kaufen :shock: . Aber Weinliebhaberei ist letztlich keine Kopfsache und ein wenig Planungschaos hat seinen ganz eigenen Reiz :geek: .

Jeder muss letztlich seinen eigenen Weg für sich finden, das geht auch nicht ohne try and error. Aber gerade wenn die finanziellen Mittel (noch) beschränkt sind, kann ich dir nur empfehlen, die gut gemeinten und richtigen Ratschläge, ernsthaft in deinen Überlegungen zu berücksichtigen!

Beste Grüße

Don
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Einzelflaschenfreund

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragDo 13. Okt 2011, 12:50

Hallo Andreas,

grundsätzlich ist Riesling idR gut lagerfähig, insbesondere rest- und natürlich edelsüße Exemplare. Gerade für "Restsüße" (z. B. Kategorie "feinherb" gilt außerdem, dass diese sich nach einigen Jahren sensorisch in Richtung trocken entwickeln, gleichzeitig aber durch ihren niedrigen Alkoholgehalt gut bekömmlich sind.
Wenn du dir einen gewissen Überblick verschaffen willst, was mit Riesling erstens möglich ist und zweitens deinem Geschmack entspricht, ergibt es durchaus Sinn, zunächst mal bei den hoch bewerteten Winzern anzufangen; du kalibrierst damit gewissermaßen deinen Gaumen und hast Orientierungspunkte, welche Richtungen dir gefallen. Wenn du dann auf unbekanntere Winzer stößt bzw. dir ein Händler oder Bekannter von diesem oder jenem Geheimtipp vorschwärmt, fällt es dir leichter, diese Weine einzuordnen; du siehst dann ggf. auch, ob dir der preisliche Abstand zu den Etablierten passend erscheint oder nicht.
In diesem Sinne könnte ich mir vorstellen, dass dir folgende Winzer dabei helfen, das "Riesling-Universum" besser kennenzulernen:

- Klaus Keller, Rheinhessen. Nun wahrlich ein viel besprochenes Weingut, nach allgemeiner Einschätzung mit guten bis herausragenden Weinen in allen Qualitätsstufen. Natürlich hat das seinen Preis. Der "Von der Fels" zeigt, was unterhalb der Großen Gewächse möglich ist, eben jene GG selbst stehen Jahr für Jahr mit an der qualitativen Spitze in D. Es muss nicht gleich G-Max oder Morstein sein, ein Kirchspiel tut es auch. Sehr interessant kann auch ein Vergleich mit den Weinen von Wittmann sein, der viele gleiche Lagen bewirtschaftet.
Ich empfinde Kellers Weine immer als sehr ausgewogen, dennoch charakterstark und sehr elegant.

- Dönnhoff, Nahe. Ein reines Riesling-Weingut mit sehr reintönigen Weinen. Manchen fehlen hier die Ecken und Kanten, aber enttäuschend ist Dönnhoff eigentlich nie. Der "Tonschiefer" wäre hier die ungefähre Entsprechung zu Kellers "Von der Fels".

- Heymann-Löwenstein, van Volxem und/oder Knebel, Mosel (bzw. Saar). Vertreter eines deutlich anderen Stils als Haag, nämlich eines sehr üppigen, überwiegend deutlich restsüßen Rieslings, z. T. mit Botrytis, längeren Reifezyklen. Bei H-L wäre es der "Schieferterrassen", bei vV z. B. der "Saar-Riesling"

- Battenfeld-Spanier, Rheinhessen. Einer der exponiertesten Vertreter des aktuell sehr gefragten "mineralischen" Typs (im Ggs. zu den eher fruchtbetonten Exemplaren). Ein puristisches Vergnügen ist z. B. sein "Eisbach".

A propos Mineralik/Frucht: Häufig ist Riesling in der Jugend eher auf der fruchtigen Seite und entwickelt sich im Alter eher in Richtung Mineralik. Leider gibt es auch Weine, die nach Abklingen der Fruchtaromen nicht mehr viel zu bieten haben.

Die genannten Weine liegen übrigens alle im Bereich zwischen 10 und 15 EUR. GGs liegen mittlerweile überwiegend zwischen 25 und 40 EUR.

Viele Grüße
Guido
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harti

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragDo 13. Okt 2011, 18:23

Andinaldo hat geschrieben:Hat schon mal jemand hier im Forum an einer Weinprobe im Kölner Weinkeller teilgenommen und kann diese empfehlen?

Hallo Andreas,

ein sehr gut sortierter Händler; es spricht also nichts dagegen, dass hier interessante und hochwertige Proben stattfinden. (Ich kann allerdings nicht aus eigener Erfahrung sprechen).

Grüße

Hartmut
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tohbias

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragDo 20. Okt 2011, 13:37

Unglaublich dieser Thread. Als Neuling bekommt man hier das Wissen wirklich gebündelt. Besser als man sich jeden Fachartikel oder eine Broschüre je vorstellen könnte. Nur schade, dass man so etwas nicht irgendwie katalogisieren kann. Vielen Dank jedenfalls!
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Andinaldo

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Re: Weinbestand anlegen

BeitragDo 20. Okt 2011, 13:41

ja absolut Tobias. Freue mich auch total über das Feeback hier. Habe übrigens gestern direkt mal den Poujeaux 2005 in mein Weinregal gelegt, nachdem dieser hier empfohlen wurde. den Cambon la Pelouse auch bereits probier. Sehr lecker!
Ich werde bald wieder mehr schreiben; befinde mich gerade in der Vorbereitung auf meine Mündliche Prüfung fürs erste Staatsexamen. Danach gibts non stop Beiträge von mir :-DD

Beste Grüße,

Andreas
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