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Kaltwassersatz im Weinkeller?

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Moselglück

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Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragDi 30. Apr 2019, 21:48

Hallo,

kühlt hier vielleicht jemand seinen Weinkeller mit einem Kaltwassersatz?

Gruß,

Daniel
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EThC

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 11:32

Hmmmh, ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob es für solche Kleinstleistungen überhaupt Kaltwassersätze gibt. Die, mit denen ich zu tun hatte, hatten Kühlleistungen zwischen 500 kW und 3 MW, Du würdest für deinen Keller wahrscheinlich mit 1 bis 2 kW auskommen, schätze ich mal. Da wäre ein normales Klima-Splitgerät doch eher sinnvoll, denke ich. Was für Bedingungen hast Du denn überhaupt im Keller und was veranlaßt Dich, über eine Raumkühlung nachzudenken?
Viele Grüße
Erich

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Moselglück

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 11:47

Hallo Erich,

aktuell sind es bereits 19 Grad / 60% Luftfeuchtigkeit im Weinkeller, ich befürchte das es im Hochsommer die 25 Grad knacken könnte. Wir wohnen erst seit Oktober letzten Jahres hier, es gibt also keine Langzeiterfahrung. Ein Splitgerät würde die Raumluft zu sehr trocknen (?) deshalb denke ich über einen Kaltwassersatz nach, der ja zb auch für die Gärsteuerung eingesetzt wird.

Gruß,

Daniel

PS: es sind übrigens 9qm um die es geht viel zu viel Wein :D
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austria_traveller

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 12:16

Den Weinkeller dämmen würde nicht gehen ?
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Moselglück

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 12:22

austria_traveller hat geschrieben:Den Weinkeller dämmen würde nicht gehen ?


Die Decke habe ich schon gedämmt weil sich oben drüber das Wohnzimmer befindet mit Fußbodenheizung, das strahlt im Winter Wärme ab :cry:

Der umliegenden Wände sind übriegens mit 11,5 Kalksandstein gemauert.
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EThC

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 12:56

Hallo Daniel,

ein Kaltwassersatz unterscheidet sich von einem Klima-Splitgerät in erster Linie durch das Kältetransportmittel. Im ersteren Fall ist es einfach Wasser, das umgewälzt wird. Der Vorteil ist, daß man dieses dann auch in offenen Kreisläufen problem- und gefahrlos nutzen kann, es wird vor allem in der Industrie zur Maschinen- / Produktkühlung eingesetzt, z.B. bei Druckmaschinen etc.
Bei einem Klimagerät (egal ob Split oder nicht) ist es ein spezielles Kältemittel (heute meist R410a [ein Fluorkohlenwasserstoff] oder auch zunehmend R290 [=Propan]), das da im Kreislauf enthalten ist und welches in einem hermetisch abgeschlossenen Kreis gefahren werden muß.
In beiden Fällen muß bei einer Kellerkühlung wie bei Dir, der Wärmetransport aus dem Keller über einen dort installierten Wärmetauscher erfolgen. Damit ist es dann hinsichtlich der sich einstellenden Luftfeuchte egal, welcher Wärmeträger im Kreislauf transportiert wird.
Wenn die Luft in Deinem Keller gekühlt wird, steigt deren relative Feuchte an. Der Wassergehalt in der Luft bleibt ohne Luftaustausch natürlich gleich, da die Luft aber mit abnehmender Temperatur immer weniger Wasser speichern kann (bei 20 °C sind's ca. 14,7 g Wasser / kg trockene Luft entsprechend 100 % rel. Luftfeuchte, bei 10 °C nur noch 7,7 g/kg), steigt die rel. Luftfeuchte entsprechend an, d.h., es besteht bei zu starker Kühlung eher die Gefahr, daß Wasser aus der Kellerluft auskondensiert, das passiert dann vorzugsweise an den kältesten Stellen, also auf der Oberfläche des Wärmetauschers. Deshalb haben die "Raumteile" der Splitgeräte auch immer einen Wasserablauf.
Viele Grüße
Erich

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Moselglück

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 13:26

Danke für die super Erklärung Erich.

Ich hatte als "Kältetauscher" ggf. einen normalen Radiator im Sinn, durch den das kalte Wasser gepumpt wird. Im Endeffekt ist es ja immer eine Kosten- Nutzen Analyse, ein Splitgerät bekomme ich für ca. 1500€, ob es einen Kaltwassersatz in der Größe wie ich ihn benötige gibt und was der kostet, versuche ich gerade heraus zu finden. Die Komponenten auf gut Glück selber zusammen schrauben wollte ich vermeiden. Ein Kondenswasserablauf für eine Klima- Splitlösung wäre übrigens vorhanden.

Gruß,

Daniel
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Der Wein-Schwede

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 13:35

Ich benutze ein Split-Kühlgerät und durch eine Justiermöglichkeit der Nachlaufzeit des Ventilators der Kühlbatterie, kann ich problemlos die Luftfeuchtigkeit im Griff halten.
Habe 12 Grad und 70% RH rund um das Jahr.

Gruss
Rolf
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Moselglück

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 17:33

Der Wein-Schwede hat geschrieben:Ich benutze ein Split-Kühlgerät und durch eine Justiermöglichkeit der Nachlaufzeit des Ventilators der Kühlbatterie, kann ich problemlos die Luftfeuchtigkeit im Griff halten.
Habe 12 Grad und 70% RH rund um das Jahr.

Gruss
Rolf


Hallo Rolf,

das hört sich interessant an, sagst du mir welches Gerät du verwendest?

Gruß,

Daniel
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Der Wein-Schwede

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Re: Kaltwassersatz im Weinkeller?

BeitragMi 1. Mai 2019, 18:23

Hallo Daniel,

Ich benutze ein Danfoss FR8,5 GTX2 Kompressoraggregat und eine Güntner GDF 020.1A/17-AL151.E Kühlbatterie (mit Edelstahl-Kühlrohren). Die zwei Geräte kosten zusammen ca. 1000 Euro, und werden von einem Kühltechniker montiert. Man kan sicher bis 20 Meter Abstand zwischen den beiden Einheiten haben.

Meine Geräte sind für einen Kühlraum (10 m3) mit 50 mm Styropor Isolierung dimensioniert. Die grösse der Geräte wählst Du nach deinem Leistungsbedarf. Die Betriebzeit des Kompressors soll eine Laufzeit von 20-40% haben, dann hat man korrekt dimensioniert.

Ich habe dann für die Ventilatoransteuerung zur Kühlbatterie ein Abschalt-Zeitverzögerungsrelais eingebaut. Die Abschaltverzögerung kann man über eine breite Zeitspanne justieren. Wenn der Ventilator immer läuft wird das in der Batterie Kondensierte Wasser immer in die Luft zurückgeführt und die Luft wir mit der Zeit zu feuchtig. Wenn der Ventilator zusammen mit dem Kompressor abgeschaltet wird, fliest das Kondensat in den Ablauf weg und die Luft wird mit der Zeit zu trocken.
Die passende Einstellung findest Du nach einigen Wochen und dann läuft es mit perfekten Lagerbedingungen weiter.
Du brauchst natürlich auch ein Thermostat - ich benutze ein Danfoss wo man die gewünschte Temperatur sowohl als Delta-T einstellen kann.

Meine Geräte laufen jetzt seit vielen Jahren.

Gruss
Rolf
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