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Gerald hat geschrieben:Warum man das nicht einfach mit ein paar Schrauben verschließt, die man ganz leicht lösen und bei Bedarf wieder festziehen kann?

...ganz einfach: Klammern oder Nägel schießen ist halt einfacher und billiger als Schrauben schrauben...

Aber es gibt tatsächlich auch einen technischen Grund: Schrauben ohne Vorbohren spreizen bzw. verdichten das Holz mehr als Nägel / Klammern / Stifte, bei den eher dünnen Brettchen ist daher die Gefahr des Spreiselns beim Verschrauben höher.

Ja klar, aber Vorbohren ist sogar für einen mittelmäßig begabten Bastler wie mich kein Problem und mit den geeigneten Werkzeugen ist das auch in Windeseile erledigt.

Aber vermutlich ist das auch - wie der Naturkork - irgendwie eine Art Tradition, denn elektrische Bohrschrauber hat es wahrscheinlich im 19. Jahrhundert noch nicht gegeben, oder?

Es wundert mich aber, dass die Châteaux noch nicht verklagt worden sind (oder ist das ohnehin der Fall), denn beim Öffnen einer klassischen OHK kann man sich mit etwas Ungeschicklichkeit schon ziemlich verletzen ...

Grüße
Gerald

EThC hat geschrieben:

Gerald hat geschrieben:Warum man das nicht einfach mit ein paar Schrauben verschließt, die man ganz leicht lösen und bei Bedarf wieder festziehen kann?

...ganz einfach: Klammern oder Nägel schießen ist halt einfacher und billiger als Schrauben schrauben...

...und schneller. Zudem dürften die Kisten für die Châteaux keinen größeren Wert besitzen. Das sind halt einfach irgendwelche Transportverpackungen mit historischer Prä-Karton-Komponente. Daß da Nerds einen Kult draus machen, dürfte denen gerade egal sein, so wie auch der Sekundärmarkt, denn ihr Geld haben sie da schon verdient eingenommen.

amateur des vins hat geschrieben: verdient eingenommen

...ja ja, die Feinheiten der deutschen Sprache!

Gerald hat geschrieben:Ja klar, aber Vorbohren ist sogar für einen mittelmäßig begabten Bastler wie mich kein Problem und mit den geeigneten Werkzeugen ist das auch in Windeseile erledigt.

...da geht's in erster Linie um die Zeit. Selbst bei größeren Châteaux werden die Kisten vermutlich händisch gefüllt und verschlossen, allenfalls teilautomatisiert. So eine Kiste ist von geübter Hand vermutlich in deutlich < 10 s mit 8 Nägeln / Klammern zugeschossen, beim Schrauben wäre der apparative Aufwand sicher deutlich größer um das in gleicher Zeit zu schaffen.

Gerald hat geschrieben:Es wundert mich aber, dass die Châteaux noch nicht verklagt worden sind (oder ist das ohnehin der Fall), denn beim Öffnen einer klassischen OHK kann man sich mit etwas Ungeschicklichkeit schon ziemlich verletzen ...

...speziell für den US-Markt könnte ich mir schon vorstellen, daß da entsprechende Beipackzettel bzw. Risikoanalysen (nach der EU-Maschinenrichtlinie?) sinnvoll wären, da wird man recht schnell verklagt, wenn nicht jeder Pups bis ins Letzte beschrieben ist...

EThC hat geschrieben:....wenn nicht jeder Pups bis ins Letzte beschrieben ist...

... oder gewarnt wird à la: "Die Verpackung ist nicht zum Verzehr geeignet! ....

Es gibt auch ein paar andere Methoden den Deckel zu befestigen, mit Kunststoffspannbändern, macht Domaine de Chevalier so, oder einfach Folie um die Kiste schmelzen, Don Melchor macht das, Plastezeug ab, Deckel offen.
Im Nachgang, also wiederverschließen, kann man vorbohren und den Deckel mit 4 Schrauben zu machen, oder 2 reichen auch.
Bei Don Melchor sind die Flaschen in der Kiste in Styrophor gelegt, interessante Lösung, könnte damit Temperaturschwankungen vermindern, vom Umweltaspekt eher nicht so gut. Und die Kiste hat mit den 6 Flaschen ein Ausmaß einer 12er Kiste , nimmt somit viel Platz weg, und das bei vielen ein Problem, Platz im Keller ist nun mal endlich.

Ihr habt sicher Recht mit euren Einwänden. Wie auch immer, damit sich die Châteaux ein paar Sekunden je Kiste sparen, darf dann der Endkunde sich mit grobem Werkzeug und Brachialgewalt abmühen, die Kiste ohne größere Schäden (auch an der eigenen Unversehrtheit) zu öffnen. Bei wohl wenigen anderen Produkten, die sich an Endverbraucher richten, würde das vermutlich so akzeptiert werden. Ich stelle mir gerade vor, dass das neueste iPhone in einem verklebten Metallbehälter geliefert wird, den man nur mit dem Winkelschleifer öffnen kann.

Grüße
Gerald

So sieht es aus, der Endverbraucher darf sehen wie er diese Kiste aufbekommt, ohne Kolateralschaden.
Da fällt mir noch ein, Kisten aus Portugal haben sehr oft einen Schiebedeckel, auch eine sehr elegante Lösung, aber dafür sind sich die Franzosen sicher zu fein.

mal daran gedacht das die OHKs beim öffnen absichtlich kaputt gehen sollen? Ist so eine Art Kontrolle ob bei Verkauf von OHKs diese ungeöffnet sind.