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Korken und Weinlagerung

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Laplace1749

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Korken und Weinlagerung

BeitragDi 27. Aug 2013, 12:50

Hallo Weinfreunde,

leider habe ich jetzt widersprüchliche Aussage bzgl. des Korkens für den Wein gehört.
Ich erlebe leider auch bei guten Weinen, dass der Wein korkt. Wie ließe sich das lösen? Was ist bei langer Lagerung zu beachten?
Da viele auf den Drehverschluss zu setzten scheinen, besitzt Kork überhaupt eine Zukunft? Hat dies wirklich keinen Einfluss bei einer sehr langen Lagerung auf den Wein? Sagen nicht auch die Kenner, dass der Wein zur Reifung atmen muss? Stören bei langfristiger Lagerung die Weichmacher bei Plastikverschlüssen? Macht es Sinn seinen Wein mit Bienenwachs/Siegellack zu versiegeln?

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.
Zuletzt geändert von Laplace1749 am Di 27. Aug 2013, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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UlliB

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragDi 27. Aug 2013, 13:52

Laplace1749 hat geschrieben:
Ich erlebe leider auch bei guten Weinen, dass der Wein korkt. Wie ließe sich das lösen?


Für den Konsumenten: gar nicht. Das Problem muss durch die Korkindustrie gelöst werden.

Nach meiner eigenen Erfahrung mit mittlerweile mehreren tausend hochwertigen Bordeaux aus den 70ern, 80ern und 90ern liegt bei denen die Korkschmeckerquote bei etwa 10%. Es vergeht kaum eine größere Probe, wo nicht ein paar Flaschen einen Schlag weghaben oder gleich ganz brutal korken.

Mit aller Vorsicht: in den letzten Jahren scheint es aber besser zu werden; die Korkindustrie hat wohl den Schuss gehört. Zumindest brutale Korkschmecker hatte ich bei Bordeaux aus den Jahrgängen nach 2005 noch nicht. Für eine echte Entwarnung ist es aber noch zu früh.

Für die Anhänger bestimmter Weintypen (z.B. hochwertige Bordeaux und Burgunder) stellt sich die Frage nach der Relevanz und Langzeitstabilität alternativer Verschlüsse im Moment überhaupt nicht. Die Weine werden nur mit Korken angeboten. Warum sollte ich mir da über Alternativen Gedanken machen, wenn die Erzeuger diese nicht anbieten?

Gruß
Ulli
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Einzelflaschenfreund

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragDi 27. Aug 2013, 15:04

Hallo Filipp,

mal abgesehen von der eindeutigen Antwort zu Kunststoffverschlüssen (sofern damit Kunststoffkorken gemeint sind und nicht Dreh- und Glasverschlüsse mit ihren jeweiligen Kunststoffanteilen), die nur lauten kann: wenn überhaupt kaufen, dann binnen eines Jahres austrinken, empfehle ich dir zum Einlesen diesen Artikel:
http://schnutentunker.wordpress.com/2013/04/09/meine-erste-ersatzflasche/

Viele Grüße
Guido
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Laplace1749

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragDi 27. Aug 2013, 22:38

UlliB hat geschrieben:Für die Anhänger bestimmter Weintypen (z.B. hochwertige Bordeaux und Burgunder) stellt sich die Frage nach der Relevanz und Langzeitstabilität alternativer Verschlüsse im Moment überhaupt nicht. Die Weine werden nur mit Korken angeboten. Warum sollte ich mir da über Alternativen Gedanken machen, wenn die Erzeuger diese nicht anbieten?

Hat nicht Château Margaux oder auch Pichon mit Drehverschlüssen experimentiert? Grundsätzlich möchte ich gerne mein Weinwissen verbessern und die Weinlagerung optimieren. Ich wäre bereit auch meine Flaschen zu versiegeln, wenn das etwas bringen würde.
Ansonsten sehr amüsanter Artikel der unter anderem aussagt, dass ein Wein zur optimalen Lagerung absolut dicht sein muss. Leider habe ich bereits öfters auch das Gegenteil gelesen.
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sorgenbrecher

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragDi 27. Aug 2013, 22:46

versiegeln bringt gegen korkfehler nicht das geringste, eine wachsversiegelung hält jedoch korkmotten fern.
Gruß, Marko.
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Laplace1749

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragDi 27. Aug 2013, 23:38

Wie häufig tritt das Problem mit den Korkmotten in der Regel auf?
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UlliB

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMi 28. Aug 2013, 08:10

Laplace1749 hat geschrieben:Wie häufig tritt das Problem mit den Korkmotten in der Regel auf?


Also ich habe das Problem noch nie gehabt (und ich lagere Wein seit über 35 Jahren), und ich kenne auch niemanden persönlich, der das Problem schon mal hatte. Scheint glücklicherweise nicht allzu häufig zu sein.

Hat nicht Château Margaux oder auch Pichon mit Drehverschlüssen experimentiert?


Mag sein, aber ich kann mich nicht daran erinnern, darüber etwas gelesen zu haben. Experimentieren tun ganz sicher viele Erzeuger; über die Ergebnisse berichten aber nur wenige. Dass bislang kein einziger wirklich renommierter Erzeuger im Bordelais umgestellt hat, muss noch lange nicht heißen, dass der Schrauber dort nicht funktioniert. Es kann auch einfach heißen, dass man befürchtet, dass die Kunden den neuen Verschluss nicht akzeptieren. Und wie schon gesagt: solange ich beim Kauf nicht zwischen verschiedenen Verschlussarten auswählen kann, interessiert mich das Thema als Konsument nicht wirklich.

Übrigens sind Schrauber keineswegs völlig gasdicht, wie Du wohl vermutest. Durch billigere Exemplare pfeift gewissermaßen der Wind. Und vom Marktführer für Weinschrauber, Stelvin, kannst Du mittlerweile Verschlüsse mit verschiedenen definierten Sauerstoffpermeabilitäten bekommen, von fast völlig dicht bis hin zu ziemlich permeabel, siehe hier: http://www.amcor.com/businesses/amcor-f ... iners.html

Da dürfte für jedes gewünschte Reifeverhalten was dabei sein :geek:

Gruß
Ulli
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Moulis

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMi 28. Aug 2013, 09:14

UlliB hat geschrieben:Nach meiner eigenen Erfahrung mit mittlerweile mehreren tausend hochwertigen Bordeaux aus den 70ern, 80ern und 90ern liegt bei denen die Korkschmeckerquote bei etwa 10%.
Gruß
Ulli


10% :?: :o
Aus meinem Keller komme ich nicht anähernd auf solche Zahlen.
Max. 3 % bei Weinen älter als 15 Jahre.
Ich habe vielmehr das Problem, dass sich der Korken bei meinen Kaliforniern in dem Alter nicht ziehen läßt und zerbröselt. Aber ohne Korkschmecker.
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Weinbertl

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMi 28. Aug 2013, 13:23

Moulis hat geschrieben:10% :?: :o
Aus meinem Keller komme ich nicht anähernd auf solche Zahlen.
Max. 3 % bei Weinen älter als 15 Jahre.
Ich habe vielmehr das Problem, dass sich der Korken bei meinen Kaliforniern in dem Alter nicht ziehen läßt und zerbröselt. Aber ohne Korkschmecker.


3% könnten im Langzeitschnitt auch bei mir hinkommen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass nicht jeder gleich empfindlich auf Korkfehler reagiert. Ich gehöre eher zur weniger empfindlichen Gruppe, das ist zumindest meine Beobachtung, wenn ich mich in größeren Verkostungsrunden befinde.
Grüße
Robert
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Moulis

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Re: Korken und Weinlagerung

BeitragMi 28. Aug 2013, 14:05

Kann sein.
Allerdings richt man ja einen Korker noch bevor man ihn schmeckt.
Ich denke schon, dass ich da relativ sensibel bin. Aber bei einem leichten Korkgeschmack trinke ich die Weine trotzdem. Im Ausduß landet höchstens jede 100ste Flasche.
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