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Coravin

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Lorne Malvo

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Re: Coravin

BeitragDo 11. Jun 2020, 11:34

stollinger hat geschrieben:Hallo,
mal eine Frage in die Runde:

Gestern habe ich eine Flasche Wein geöffnet, die ich vor ca 9 Monaten mit Coravin angepiekst hatte (ca. 0.2L entnommen).
Heute, war er dann brandig-alkoholisch, hinüber.

Ich vermute, es ist etwas Luft in die Flasche eingedrungen. Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eher unglücklicher Einzelfall?
Grüße, Josef

Hallo Josef,
ganz wichtig ist ja, dass man nach dem Ansetzen der Nadel auf dem Korken
einmal ganz kurz den Sauerstoff aus dem System pumpt, bevor man einsticht.
Hast Du das gemacht?
Ansonsten kommt je erstmal eine Prise Sauerstoff mit rein,
die den Wein über eine gewisse Zeit oxidieren kann.

Ich habe das erst in einem Video über die korrekte Nutzung richtig wahrgenommen.

Ansonsten ist mir bislang noch keine Oxidation untergekommen.
Bin bislang absolut zufrieden.

Gruß, Lars
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stollinger

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Re: Coravin

BeitragSa 27. Jun 2020, 11:01

Lorne Malvo hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Hallo,
mal eine Frage in die Runde:

Gestern habe ich eine Flasche Wein geöffnet, die ich vor ca 9 Monaten mit Coravin angepiekst hatte (ca. 0.2L entnommen).
Heute, war er dann brandig-alkoholisch, hinüber.

Ich vermute, es ist etwas Luft in die Flasche eingedrungen. Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eher unglücklicher Einzelfall?
Grüße, Josef

Hallo Josef,
ganz wichtig ist ja, dass man nach dem Ansetzen der Nadel auf dem Korken
einmal ganz kurz den Sauerstoff aus dem System pumpt, bevor man einsticht.
Hast Du das gemacht?
Ansonsten kommt je erstmal eine Prise Sauerstoff mit rein,
die den Wein über eine gewisse Zeit oxidieren kann.

Ich habe das erst in einem Video über die korrekte Nutzung richtig wahrgenommen.

Ansonsten ist mir bislang noch keine Oxidation untergekommen.
Bin bislang absolut zufrieden.

Gruß, Lars


Hallo Lars,

dank dir, das habe ich tatsächlich nicht gemacht. Ich bin eher der Typ, der erstmal selber alles besser weiß und natürlich keine Benutzeranleitung braucht, aber leuchtet ein :oops: .

Gestern habe ich dann eine Flasche geöffnet, die ich vor ca. einem Jahr angestochen hatte, ich habe hier [Link] auch was geschrieben.

Damals hatte ich in Summe drei Flaschen angepiekst, statistisch also eine 2/3 Chance, dass der Sauerstoff schon aus dem Coravin heraus war; ob es aber die erste Flasche war, weiß ich natürlich nicht mehr. Ich hatte in diesem Fall die fortgeschrittene Reife auf den wohl eher ungeeigneten Korken für Coravin geschoben. Auf der Unterseite sieht man das nicht geschlossene Einstichloch, der Korken ist mir dann auch im Laufe des Abends gerissen; aber nicht beim Öffnen, sondern als ich ihn zurück in die Flasche stecken wollte.

IMG_1163.jpg


IMG_1164.jpg

Zumindest ist der Korken eher von einfacher Qualität, das ist bei korsischen Weine durchaus üblich.

Costa Rossa - Daniel Canarelli - Corse Figari blanc 2014:

Bild

Der Wein hat merkliche Oxidationsnoten, das aber wegen seiner durchaus hohen Gerbstoffkonzentration eigentlich ganz gut verdaut. Die Struktur ist immer noch gut vorhanden. Man muss sich etwas auf die oxidative Art einlassen, erinnert etwas an einen Orange-Wine, wahrscheinlich auch am Besten mit etwas zu Essen, aber ist nicht schlecht.

Grüße, Josef
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Lorne Malvo

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Re: Coravin

BeitragSo 28. Jun 2020, 08:46

Hallo Josef,
und danke für Deine Rückmeldung.
Man kann das leicht übersehen, denn in der Bedienungsanleitung ist es auch nicht so gut beschrieben. In Videos weisen sie dann drauf hin.
Ich habe in das System jedenfalls grundsätzlich großes Vertrauen, leider mehr als in so manchen Korken, aber der ist ja dann (leider) Teil des Systems und eventuell die Achillesferse. :(

Bleibt die Frage, wie sehr die kleine Menga an Sauerstoff aus dem nicht frei gepumptem System
den Wein dann über längere Zeit wie stark oxidiert und ob ein schwacher Korken, der sich ggfls. nicht zu 100% zurück ausdehnt, wirklich sehr großen Einfluss auf eine weitere Oxidation hat.
Deine Erfahrung könnte also wirklich vom einfachen Korken kommen.

Hälst du es für unmöglich, dass sich derselbe Wein mit dem einfachen Korken
"uncoraviniert" innerhalb eines Jahres ähnlich stark entwickelt hätte?

Ich habe im Winter 1 Flasche angestochen, die jetzt mindestens 1-2 Jahre liegen bleibt und an der mein Herz nicht hängt. Mal sehen.
Nutze es bislang eher über einen Zeitraum von 3-8 Monaten/Wein.

Hier ab 1:30 spricht Parker aber über seine Erfahrungen mit mehreren Jahren. Auch das scheint zumindest möglich.

https://www.youtube.com/watch?v=fcbaGiRBtRk
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stollinger

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Re: Coravin

BeitragSo 28. Jun 2020, 10:27

Danke Lars,
Lorne Malvo hat geschrieben:Hälst du es für unmöglich, dass sich derselbe Wein mit dem einfachen Korken
"uncoraviniert" innerhalb eines Jahres ähnlich stark entwickelt hätte?

das ist wirklich eine einfache und sinnvolle Frage. Ich habe noch eine Flasche von dem Wein aus dem selben Jahrgang im Keller:

IMG_1167.jpg

Ich würde schon meinen, dass die Coravin-Flasche (rechts) dunkler ist. Nach meinen Erfahrungen stimme ich dir voll zu.
Lorne Malvo hat geschrieben:Ich habe in das System jedenfalls grundsätzlich großes Vertrauen, leider mehr als in so manchen Korken, aber der ist ja dann (leider) Teil des Systems und eventuell die Achillesferse. :(

Man hat ja häufig nach der Entnahme einen kleinen Auslauftropfen auf dem Korken, aber nicht immer. Ich denke, das ist ein weiteres Indiz dafür, dass unterschiedliche Korken unterschiedlich gut abdichten.

Manche Korken scheinen wirklich nicht geeignet zu sein, ich werde in Zukunft besser überlegen, welche Flaschen ich anpiekse. Gerade bei den dichten DIAM-Korken, die ja mittlerweile auch für hochwertige Weine verwendet werden, gehe ich davon aus, dass diese ziemlich gut wiederverschließen.

Ich finde es übrigens toll, dass du dich anscheinend auch für solche Fragestellungen begeistern kannst und zur Aufklärung wesentlich beigetragen hast :D.

Grüße, Josef
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Lorne Malvo

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Re: Coravin

BeitragSo 28. Jun 2020, 17:02

Ja Josef,

das ist doch prima, wenn wir das Forum hier nutzen, da noch etwas besser hinterzusteigen und von den Gemachten Erfahrungen profitieren.
Die rechte Flasche sieht tatsächlich etwas oxidierter aus.
Vielleicht hatte sie ja kleinen Sauerstoffeintrag, der dann tatsächlich einen kleinen Reifeturbo zündete, ohne den Wein aber zu verderben. Ob nun Korkenkapillare oder Sauerstoff aus dem System.
Es ist bestimmt nur sehr wenig und das Argon konserviert ja die große Oberfläche.
Das mit dem kleinen „Ausfluss“ am Korken habe ich auch schon mal.
Auch bei Rotweinen mit hochwertigem Korken.
Eine Idee habe ich dazu noch.
Gekühlte Flaschen (in der Regel die Weißweine) soll man laut Anweisung nach dem Anstich zunächst eine zeitlang aufrecht stehen lassen, da der kalte Korken sich wohl langsamer zusammenzieht als bei ungekühlten Flaschen.

Da man aber ja bsp. auch Rote mit eher 14-16*C aus dem Keller ins Glas schüttet, will ich da bei meinen Roten auch mal drauf achten. Erst 1-2 Minuten stehen lassen, dann erst wieder ins Lagerregal legen.

Hier noch ein Zitat von der Coravin-Seite, welches auch Deine These stützt:
„Wie gut das Coravin-System funktioniert, hängt vom Korken ab, der die Flasche verschließt. Wenn der Korken in der Flasche von schlechter Qualität ist, kann er den Wein nicht wirksam schützen. Das ist sowohl mit als auch ohne Coravin-System der Fall.“
Und weiter noch der Hinweis dass es auch aus der Nadel beim Herausziehen kommen kann:
„ Das ist Restwein aus der Nadel und dem Nadeleinstich im Korken, der sich oben am Korken absetzt und Tropfen verursachen kann. Das ist ganz normal. Wenn Sie jedoch einen stetigen Fluss Wein feststellen, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Weinflasche einen synthetischen Korken verwendet, der sich nicht mehr vollständig verschließt.“

Wir bleiben dran. ;)
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N.C.B.

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Re: Coravin

BeitragMi 1. Jul 2020, 15:28

Moin zusammen,

Lorne Malvo hat geschrieben:Das mit dem kleinen „Ausfluss“ am Korken habe ich auch schon mal.


ging mir auch so, einmal sogar in wirklich unangenehmer Menge (das war wohl echt ein mieser Korken). Hab dann versucht, die Flaschen über Nacht stehen lassen, bevor ich sie wieder ins Regal verfrachtet habe, hat aber auch nicht immer ganz zuverlässig geholfen. Seit dem lagere ich coravinierte Flaschen nur noch stehend.
Selbst wenn der Korken dann nicht 100%ig dicht ist, sollte das aber eigentlich nicht soo schlimm sein, da in der Flasche ja die Gasschicht über dem Wein liegt.
Gekippt ist mir eine angepiekste Flasche allerdings auch mal (ein gering- oder ungeschwefelter Thillardon). Als Ursache vermute ich allerdings nicht Sauerstoff (s.o.), sondern eher eine verunreinigte Nadel. Seit dem wird nicht nur -wie vorher auch schon- nach Benutzung mit Wasser gereinigt und "durchgepustet", sondern die Nadel auch ab und an mal in 70%igem Alkohol desinfiziert. Keine Ahnung, ob das jetzt wirklich ausschlaggebend ist, aber seit dem gab's keine Probleme mehr.

Gruß, Nils
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Lorne Malvo

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Re: Coravin

BeitragSa 4. Jul 2020, 09:35

ging mir auch so, einmal sogar in wirklich unangenehmer Menge (das war wohl echt ein mieser Korken). Hab dann versucht, die Flaschen über Nacht stehen lassen, bevor ich sie wieder ins Regal verfrachtet habe, hat aber auch nicht immer ganz zuverlässig geholfen.

Hallo Nils,
danke für den Hinweis.

Hatte scheinbar etwas mehr Glück mit den Korken.

Eigentlich ja dann auch ein Indikator.

- Nur ein Tropfen auf dem Korken >alles Ok, Korken ist wieder geschlossen.
- Läuft es weiter leicht aus > Hinstellen und zeitnah der Bestimmung zuführen.
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baboon

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Re: Coravin

BeitragMo 11. Jan 2021, 10:08

Hallo in die Runde,

Ich hätte Mal eine Frage: bisher waren mir die Coravin-Geräte für den Privatgebrauch eigentlich zu teuer. Jetzt haben die wohl ein neues System rausgebracht, dass nur knapp über 100 € liegt. Das arbeitet auch nicht mit der Hohlnadel, die durch den Korken sticht. Das ganze System nennt sich Pivot.
Konnte hier schon jemand mit diesem neuen Gerät Erfahrungen sammeln? Gibt es Dinge auf die man hier achten sollte? Und wie sieht es denn mit dem Verbrauch der Argon-Patronen aus? Wie viele Flaschen kann man mit einer ungefähr "behandeln"?

Besten Gruß
Fabian
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Lorne Malvo

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Re: Coravin

BeitragMo 11. Jan 2021, 12:48

Hallo,

Ich kann dir zum Verbrauch des neuen Pivot-Systems leider nichts sagen.
Für mich ist der Sauerstoffeintrag das Ausschlusskriterium bei diesem neuen System.
Während man mit dem alten System Weine (erfahrungsgemäß) monatelang (Der Erfinder spricht von Jahren) lagern kann, geht das mit dem neuen System bis max. 60 Tage. Das sollte man nur vorher wissen und müsste deinen Gewohnheiten entsprechen.

Vorteil ist sicher die Nutzbarkeit nicht nur bei Korken und Schrauber, sondern auch bei allen anderen Verschlüssen wie Synthetik oder Glas. Ich habe jedoch nur Schrauber- und Korkenweine im Keller.

Erfahrungen von mir leider nein. Nur ein Gedankengang/Hinweis.
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baboon

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Re: Coravin

BeitragMi 13. Jan 2021, 15:37

Hallo Lars,

danke für deine Einschätztung! Ich glaube mit dem geringen Sauerstoffeintrag beim Öffnen der Flasche kann ich bei meinem Gebrauchsfall leben. Mir geht es einfach darum, den Zeitdruck nach Öffnen der Flasche etwas zu mindern. Da ich meist ohne Mittrinker bin, und nicht immer drei Tage hintereinander an einer Flasche trinken möchte, suche ich einfach eine Möglichkeit eine Flasche ohne Qualitätsverlust 2...3 Wochen geöffnet zu haben. Daher interessiert mich eben auch, ob schon jemand was zu diesem System zu berichten weiß.

Besten Gruß
Fabian
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