Hallo Amhed!
Carpetbagger hat geschrieben:Ein Bekannter ist stolzer Besitzer eines gut gefüllten und feuchten Kellers in einem Mietshaus um 1910. Dort befindet sich auch eine Ölheizungsanlage und ich habe den Eindruck, dass es in diesem Keller nicht nur nach "typisch Keller", sondern auch nach "typisch Heizöl" riecht. Bei der Verkostung seiner gereiften Bordeaux habe ich immer den Eindruck, dass dieser "phenolartige" Aromen aufweise, was mein Gastgeber immer in Abrede stellt. Bilde ich mir das ein oder nimmt Wein tatsächlich solche "Aromen" an, wenn in der Nähe (20 bis 30 entfernt) mit Heizöl hantiert wird?
Nachdem hier noch keine Antwort (außer von Daniel) zu Deiner Frage gekommen ist, kommt von mir dazu ein ganz klares "Ja".
Wein (jedenfalls mit Kork verschlossener Wein, beim Schrauber wäre die Frage der Dichtigkeit in Bezug auf Fremdgerüche ganz interessant) nimmt jedenfalls Gerüche aus seiner Umgebung auf. Und das sogar relativ rasch. Das war auch früher schon bekannt, und Wein(bauern) mit gemischter Landwirtschaft, hatten meist einen eigenen Weinkeller und einen eigenen "Kartoffelkeller". Sogar wenn Wein längere Zeit in einem Eiskasten liegt, kann es sein, dass er Gerüche aus diesem annimmt. Deine Eindrücke dürften schon stimmen, wenn die Bedingungen so sind, wie Du sie darstellst. Tja, und Dein Bekannter ist diese "Gerüche" wohl schon gewöhnt, d. h. er nimmt sie gar nicht mehr so wahr, für ihn gehören sie dazu.