Welcher Wein zu Rhabarber?

Spargel ist toll. Aber noch mehr freue ich mich jeden Frühling auf das rote Stangengemüse - den Rhabarber. Jetzt ist es wieder soweit. Die Frage ist: Was für ein Wein passt dazu?

1. zum süß zubereiteten Rhabarber - z.B. als Kompott, als Flan o.ä.?
2. zum Rhabarber als Beilage zu etwas anderem. So möchte ich mich dieses Jahr nochmal an ein Rezept von Alain Ducasse wagen, bei dem er Rhabarber mit Vanille und Ingwer pochiert und als Beilage zu Fisch (ich glaube es war eine Rotbarbe) serviert. Das erste Mal hat das Rezept bei mir nicht besonders gut funktioniert, was aber nicht am Rezept lag.

So viel Erfahrungen habe ich noch nicht gesammelt, neige aber bei der eher gängigen Variante 1. doch eher zu etwas säureärmeren und tendenziell süßeren Weinen wie z.B. einem Sauternes. Eine Riesling Auslese von der Mosel z.B. könnte m.E. zu viel Säure zum sauren Rhabarber haben.

Freue mich auf Hinweise . Hat z.B. schon mal jemand Winzersekt oder Champagner zum Rhabarber Dessert probiert? Oder vielleicht sogar die Geheimwaffe Moscato d'Asti? Etwas Frisches kommt mir hier gerade ganz stark in den Sinn.

Hallo Stephan,

meine Erfahrung mit fruchtigen Süßspeisen ist, dass die größte Harmonie erreicht wird, wenn sich Säure und Süße von Wein und Süßspeise etwa auf dem gleichen Level bewegen. Meine Wahl wäre daher zu Punkt 1 ein süßer Riesling, wahrscheinlich eine kleine Spätlese.

Grüße

Hartmut

Hallo,

ich musste gerade an leicht restsüßen Gewürztraminer , z.B. aus dem Elsass, oder die 99er Sauvignon Blanc TBA von Haider denken. Das könnte Je nach Art der süßen Zubereitung von den Aromen ganz gut passen. Ich hab das aber zusammen auch noch nicht probiert. Wird aber alsbald passieren.

Hallo auch,
vielen Dank für die beiden Tipps. Mir scheint, als seien durchaus einige Weine mit Restsüße als Sparringspartner geeignet. Ich werde mal verschiedene Varianten ausprobieren, es gibt ja glücklicherweise eine ganze Weile lang Rhabarber. Ich denke, an Ostern werde ich mal mit einer Riesling Spätlese (Nahe) starten.

Hallo,

auch was Feines ist ein schöner Moscato d'Asti zum Rhabarber.

Mit dionysischen Grüßen

Tom

Über Ostern habe ich jetzt ein bisschen mit Wein und Rhabarber experimentiert. Zu einem (nicht selbst zubereiteten) Rhabarber-Sauerrahm-Eis mit Sablé-Teig-Krümeln und einem Rhabarber-Schaum gab es den2008 WIQUEM von Wirsching, der recht gut passte. Die nicht so stark ausgeprägte Säure in dem Wein wurde durch die Säure des Rhabarbers schön hervorgehoben. Eine Traumpaarung war das aber nicht unbedingt.

Nicht so gut (aber auch nicht schlecht) gepasst hat eine 2005 Norheimer Kirschheck Riesling Spätlese von Dönnhoff, und zwar weder zum Rhabarber-Kompott noch zum Rhabarberkuchen. Der Wein ist anscheinend gerade nicht in einer guten Phase, hat eher zu wenig als zu viel Säure, wenig Spannung und auch keine besonders große Eleganz. Eine Flasche habe ich noch, die lasse ich jetzt erstmal liegen. Jedenfalls konnte der Wein überhaupt nicht mit dem Rhabarber kommunizieren, gestört hat er gleichwohl auch nicht.

Spätlese von der Nahe zu Rhabarber die zweite, dieses Mal mit diesem Wein. Mit der Pittermännchen Spätlese hat es gut funktioniert, da die Süße des Weins schön mit dem sauren Rhabarber harmoniert hat (wir haben die Zuckermenge des Rezepts fast halbiert).

Das Rezept für die Rhabarber-Tarte ist übrigens sehr empfehlenswert. Es stammt von Nadja Hartl, der Patissière des *** Restaurant Aqua in Wolfsburg und ist hier nachzulesen. Wir haben es etwas abgewandelt und den Rhabarber einfach kurzerhand mit den Himbeeren zum Kompott eingekocht. Außerdem haben wir die Eimasse nicht eine halbe Stunde stehen lassen und dafür nur knapp die Hälfte des Zuckers genommen (s.o.). Nächstes Mal versuchen wir vielleicht, das Rezept genau einzuhalten. Bei Patisserie soll man das ja eigentlich so machen. Auch so hat die Tarte aber fantastisch geschmeckt.

gestern Hugl Zweigelt Classic 2009 zu gkochtem Rhababer-Kompott getrunken. War eher ein Experiment, aber ein gelungenes

Grüße,

wolf

gestern Hugl Zweigelt Classic 2009 zu gkochtem Rhababer-Kompott getrunken. War eher ein Experiment, aber ein gelungenes

Hallo Wolf,
kannst Du dazu noch etwas mehr sagen? Das interessiert mich.
Besten Dank.

Der Wein ist anscheinend gerade nicht in einer guten Phase, hat eher zu wenig als zu viel Säure, wenig Spannung und auch keine besonders große Eleganz.

Stephan, die restsüßen 05er von Dönnhoff waren noch nie in einer guten Phase, sondern präsentierten sich mir von Anfang an so spannungsarm, wie du die Kirschheck-Spätlese beschrieben hast. Dass da langfristig noch etwas kommt, will ich nicht komplett ausschließen, glaube es aber eher nicht. Leider habe ich damals einige Flaschen blind gekauft - ich denke, die werde ich nicht zum Rhabarber trinken. Die kommen über kurz oder lang zu Ebay!

Beste Grüße

Bernd