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Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 00:58
von N.C.B.
Nora hat geschrieben:M.E. sind die Zutaten bzw. ist die Zubereitungsart ganz entscheidend.
Hier in Mecklenburg wird die Gans u.a. mit Backpflaumen gefüllt und auch der Rotkohl wird sehr süß angemacht. Da hat bisher jeder Pinot Noir/Spätburgunder, den ich dazu gereicht hatte, die Grätsche gemacht. Die Süße des Essens hat die feine Frucht der Weine vollständig überdeckt, übrig blieb saurer roter Saft. Da gingen Weine, die vollmundiger und fruchtiger waren viel besser.

VG, Nora


Ja, da hast Du sicherlich Recht. Aber so süß wird es (auch wegen einer Fructoseunverträglichkeit) nicht werden, denke ich. Wenn ich mich an das letzte Jahr richtig erinnere, gab's da neben der Gans mit einer eher würzigen Sauce und den Klößen noch Rotkraut und Rosenkohl. Das Rotkraut ist also -sofern es dieses Jahr wieder so auf den Tisch kommt- das Süßeste.

Meine Gastgeber sind jetzt keine Wein-Nerds, trinken aber bei solchen Anlässen gerne einen Bordeaux (meißt Haut Medoc). Ich war im letzten Jahr fast etwas überrascht, dass dieser trotz der präsenten Tannine und Kraft ganz gut funktioniert hatte. Dachte mir aber, dass man das dieses Jahr mal etwas anders angehen könnte.

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 08:56
von Nora
amateur des vins hat geschrieben:Guter Punkt, aber die Zubereitung ist ja ausdrücklich im Dunklen.


Ich hatte Nils jetzt nicht so verstanden, dass die Zubereitung ein Geheimnis wäre. Ich denke Nachfragen würde sich lohnen.

amateur des vins hat geschrieben:Völlig richtig natürlich, zur Süßspeise :twisted: keinen Pinot zu reichen. Da bietet sich Port an, z.B. ein LBV von Smith Woodhouse. :mrgreen:


Karsten, danke für den Tipp. Probiere ich das nächste mal. ;)
Bisher hat auch der recht kraftvolle und fruchtige Cupido von Heinrich seinen Job immer gut gemacht. Blaufränkisch finde ich i.Ü. eine schöne Alternative zur Gans.
Und auch der von Nils angedachte Sangiovese geht oft gut. Ich habe da gute Erfahrungen mit Brunello gemacht.
Für die Mutigen: Riesling Spätlese!

VG, Nora

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 09:08
von Nora
N.C.B. hat geschrieben:Meine Gastgeber sind jetzt keine Wein-Nerds, trinken aber bei solchen Anlässen gerne einen Bordeaux (meißt Haut Medoc). Ich war im letzten Jahr fast etwas überrascht, dass dieser trotz der präsenten Tannine und Kraft ganz gut funktioniert hatte. Dachte mir aber, dass man das dieses Jahr mal etwas anders angehen könnte.


Danke Nils für die Rückmeldung!

Ich denke, das ist kein Widerspruch. Das kräftige, fettreiche Fleisch der Gans geht gut mit ordentlich Gerbstoffen. Man sollte dann nur beachten, dass auch die anderen Komponenten des Essens den Wein nicht aus der Balance bringen.

Viel Erfolg!
Nora

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 09:10
von amateur des vins
Das war jetzt nicht so ganz ernstgemeint... :oops:
Aus Experimentierfreude würde ich die Kombi aber glatt mal ausprobieren, wenn es dermaßen süß wird. :idea:
...ohne allerdings allzuviel davon zu erwarten. Riesling Spätlese würde wohl eher vermeiden, daß alles zu mächtig wird.

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 09:55
von N.C.B.
Nora hat geschrieben:Das kräftige, fettreiche Fleisch der Gans geht gut mit ordentlich Gerbstoffen. Man sollte dann nur beachten, dass auch die anderen Komponenten des Essens den Wein nicht aus der Balance bringen.


Moin Nora,

das mit den Gerbstoffen ist so ne Sache...die gehen bestimmt auch gut mit der herben Note des Rosenkohls, sofern es den wieder gibt...ich erinnere mich, dass letztes Jahr der 15er Cambon la Pelouse der Wein des Abends war. Der ging auch nach dem Essen als Solist gut weg. Der andere, deutlich teurere Bdx (vergessen, was das war) war vielleicht auch einfach noch zu jung, auf jeden Fall zu ruppig.
Vielleicht mach ich auch neben dem obligatorischen Bdx einfach noch drei, vier andere Flaschen auf. Und was keinen Anklang findet, genieße ich einfach in den Tagen danach. Man isst ja über die Feiertage gerne mehr als ein mal gut :D

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 10:17
von amateur des vins
N.C.B. hat geschrieben:Vielleicht mach ich auch neben dem obligatorischen Bdx einfach noch drei, vier andere Flaschen auf. Und was keinen Anklang findet, genieße ich einfach in den Tagen danach. Man isst ja über die Feiertage gerne mehr als ein mal gut :D
Ausgezeichneter Ansatz! :ugeek: Und die Berichte hier nicht vergessen. ;)

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 10:41
von N.C.B.
amateur des vins hat geschrieben:Ausgezeichneter Ansatz! :ugeek: Und die Berichte hier nicht vergessen. ;)


geht klar! ;)

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 13:06
von la-vita
Ich meine mich erinnern zu können, dass auch Cotes du Rhone bzw. Crozes-Hermitage "gans" gut funktioniert. Vielleicht mal ausprobieren!

Viele Grüße
Detlef

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 13:59
von EThC
la-vita hat geschrieben:Ich meine mich erinnern zu können, dass auch Cotes du Rhone bzw. Crozes-Hermitage "gans" gut funktioniert.
...zur Gans funktioniert eine ganze Menge, wobei die Gans selbst da nicht führend ist, sondern eher das "Drumrum", wie hier schon richtig bemerkt wurde. Wenn's bei uns tatsächlich mal Gans gibt (meist gibt's was Wildes), dann ist das eher ein durchtrainierteres Tier aus der Nebenherhaltung in unserer weiteren Bekanntschaft, d.h. eher fettarm. Dazu gibt's "Baraida grina Gleeß" und Blaukraut (das bei uns sehr süßereduziert ist). Da dann noch einige der regelmäßigeren Mitesser keinen Rotwein mögen bzw. vertragen, gab's in den letzten Jahren was aus der Chardonnay- oder auch Savagnin-Ecke, Chenin blanc hatten wir auch schon mal mit gutem Erfolg...

Re: Weihnachtsgans und Beaujolais?

BeitragVerfasst: Fr 19. Nov 2021, 14:10
von N.C.B.
EThC hat geschrieben:... Da dann noch einige der regelmäßigeren Mitesser keinen Rotwein mögen bzw. vertragen, gab's in den letzten Jahren was aus der Chardonnay- ...


Das kommt in meinem Fall auch noch hinzu. Ein Muscadet von Jo Landron wird daher sowieso vor Ort sein. Zu dem hätte ich mir vorher vielleicht die eine oder andere Auster gegönnt. Mal sehen, ob der auch mit der Gans harmoniert. Diese kommt übrigens meines Wissens auch aus "ordentlicher" Haltung und sollte dicht übermäßig fett sein. Aber ne Gans bleibt's halt doch.

Hmmm...Ein-zwei Chardonnays aus 2011 und 2014 habe ich auch noch, die müssten ja auch mal langsam weg... Ich befürchte, eine Gans reicht nicht :lol: