Ich hab jetzt zwar erfolgreich einen Monat verbummelt, so dass das hier etwas von
Nekroposting hat. Aber ich wollte das Thema auch für mich noch abschließen.
amateur des vins hat geschrieben:Meine obige Notiz erwähnt für die Sauce Port, Karamell, Zitronenschale; durchaus pointierte Säure und erkennbare Bitternote. Extrem süß ist sie in meiner Erinnerung nicht. Klar lebt das eher vom Kontrast als von der Harmonie. Aber die Sauce soll das Reh nicht ertränken, sondern einen kleinen Akzent setzen. Und obwohl ich mir damals notierte, dass die Zusammenstellung für die Weine nicht ganz unproblematisch ist ("aber in Maßen auch kein Thema"), rief das Ergebnis insgesamt Begeisterung hervor.
...und so ähnlich wurde sie auch wieder. Durch deutliches Einköcheln noch intensiver und für mich dadurch fast wie ein Gewürz zu verwenden (wie für mich auch der Klassiker Preisselbeeren, aber mit wesentlich komplexerer Aromatik).
Die Weine waren, wie angedeutet:
Adeneuer Walporzheimer Gärkammer GG 2009
J. Voillot Volnay 1er Cru «Les Caillerets» 2012
Desjourneys Fleurie «Les Moriers» 2010Alle Weine habe ich 5h vorher geöffnet, aber nur den Fleurie karaffiert.
Der Spätburgunder passte deutlich am besten: rotfruchtig, Waldbeeren, "feminin". Der Volnay zeigte sich kirschiger, "maskuliner", etwas kräuterwürzig/kaminrauchig, was nicht so gut harmonierte. Der Fleurie war eher blaubeerig, "funky" und trotz der Mehrluft ziemlich vernagelt - die Enttäuschung des Abends, obwohl nicht wirklich schlecht; vermutlich in einer schwierigen Phase.
Wenn ich Lust habe und/oder Interesse besteht, poste ich noch die kompletten Verkostungsnotizen.
Die Ahr-Befürworter haben gewonnen, Chapeau!
...und mein Dank an alle.