Rezepte, Erfahrungsberichte, "the perfect match"
Andinaldo
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Mi 4. Mär 2015, 10:02
Guten Morgen zusammen, wir servieren am Samstag zur Vorspeise einen Löwenzahnsalat mit Kartoffel- und Speckwürfeln sowie pochiertem Ei. Hat jemand eine gute Weinempfehlung dazu? Ich hatte bisher an einen Grau- oder Weißburgunder oder einen Riesling Kabinett (trocken? feinherb? fruchtsüß?) gedacht? Letzteren um ggf. die Bitterkeit aufzufangen?! Ich habe auch noch einen Fendant im Kühlschrank, würde der sich auch anbieten? Zur Hauptspeise gibt es Coq au Vin. Dazu gibt es Rotwein. Zur Nachspeise eine Schokoladentorte und nach Wahl eine Auslese oder Portwein. Herzliche Grüße Andreas
Gerald
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Mi 4. Mär 2015, 10:50
Für eine Empfehlung müsste man vielleicht ein paar Details zum Salat wissen: Löwenzahn aus Wildsammlung (gibt es den schon bei euch?) oder eine der kommerziellen Zuchtformen, die viel weniger Bitterstoffe enthalten?
Und wie ist der Salat mariniert? Wenn Essig im Spiel ist, tut sich Wein überhaupt meist recht schwer dagegen.
Grüße, Gerald
thvins
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Mi 4. Mär 2015, 10:52
Schwierig... Ich würde vielleicht eher zu einem leicht säurebetonten Rosé greifen, der nicht zu aromatisch daher kommt, einen Vin Gris aus Reuilly oder auch aus Toul könnte ich mir vorstellen. Eher nichts mit Süße und zu intensivr Aromatik. Und auf keinen Fall dann den Salat mit einem Essig anmachen, weder pur, noch im Dressing oder der Vinaigrette, dann besser mit einem Schluck des Weines. Oder du verzichtest gänzlich auf den Wein dazu, sondern servierst vorher einen aromatischen leicht süßen Wein als Aperitiv. Und zum Salat dann einfach nur ein Glas Mineralwasser...
Ollie
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Mi 4. Mär 2015, 12:10
Nach der reinen Lehre ist das Ei schon ein voelliges no-go. Es braucht Saeure in der Sauce, um den Speck und das Ei zu kontern: Zitronensaft ginge aromatisch nicht, Essig tut dem Wein weh, bliebe noch Verjus als letzter Ausweg. Das Bittere des Loewenzahns ist voellig unkritisch, weil es ja durch den Rest aufgefangen wird.
Waere mir aber alles egal. Ich wuerde auch etwas Senf in die Salatsauce tun und den Grauburgunder nehmen; Weissburgunder ginge auch, aber Riesling wuerde aromatisch problematisch. Der Wein sollte einfach, robust und nicht zu suess sein. Seine Hauptaufgabe wird es sein, Durst zu loeschen, den Rachen zu putzen Gaumen zu erfrischen und die Zeit zum Hauptgericht zu ueberbruecken. Also auch nix zu Schweres.
Cheers, Ollie
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olifant
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Mi 4. Mär 2015, 13:17
Spontan mein erster Gedanke auch Grauburgunder - warum nicht.
Beim Durchlesen der Posts immer wieder die Aussage Essig sei ein nogo zum Wein. Selbst dies würde ich so nicht unterschreiben wollen, zumal ich schon das Pairing 'Schweizer Wurstsalat' mit trockenem Rosenmuskateller öfters als sehr delikat empfunden habe - aber mei...
Letzlich kommt es auf den Versuch an und die Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Grüsse
Ralf
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Andinaldo
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Mi 4. Mär 2015, 13:21
Ihr Lieben,
herzlichen Dank für Eure Kommentare, Anregungen und Empfehlungen. Bis Samstag habe ich noch Zeit zu überlegen! Mal sehen für was ich mich entscheide; tendiere aber ganz leicht zum Grauburgunder. @ Gerald, wir verwenden sowohl ersten Löwenzahn aus dem eigenen Garten sowie Zuchtlöwenzahn, weil der aus dem Garten nicht ausreicht! Viele Grüße, Andreas
Ollie
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Mi 4. Mär 2015, 13:42
olifant,
das mit dem Essig sehe ich genauso wie du. Ich glaube, dieses "Verbot" stammt aus Zeiten, als viele Weine einen leichten Essigstich hatten, der durch eine essiglastige Sauce natuerlich staerker hervortreten wuerde.
Andererseits stumpft Essig den Wein schon etwas ab. So ganz von der Hand zu weisen ist das also auch nicht. Aber, wie geschrieben, mir waer's egal, und das uebriggebliebene Problem ist das Ei.
Ein Roséschaumwein (durchaus hoch dosiert) wuerde natuerlich auch das Ei erschlagen bekommen und der ganzen Chose unvermittelten Adel verleihen.
Cheers, Ollie
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olifant
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Mi 4. Mär 2015, 13:59
ollie,
klar, Essig bleibt schwierig, ist aber auch nicht unmöglich, so zumindest unsere Auffassung, wenn ich konstatieren darf.
Bleibt als Wein bei schwierigen Kombinationen sicher auch immer Rose oder leichte Rote als Variante, nicht zu fruchtig, nicht zu süsslich, evtl. gerne mit einem Tannintouch - Lagrein Rose, hochklassige Vernatsch, Pinot Nero Rose ...
Grüsse
Ralf
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weingeist
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Mi 4. Mär 2015, 15:08
Gerald hat geschrieben:Wenn Essig im Spiel ist, tut sich Wein überhaupt meist recht schwer dagegen. Grüße, Gerald
Komme erst jetzt dazu, hier meinen "Senf" dazuzugeben..... Ich (emp)finde die Kombination (Essig und Wein) gar nicht so schlimm. Manchmal sogar interessant. Meine Frau und ich essen z. B. sehr gerne Wurst in Essig und Öl (saure Wurst) oder eine Bauernpresswurst in Esig und Öl, wobei noch recht viel frischer Zwiebel (eigentlich das nächste "no go")darübergeschnitten wird, und ich habe auch immer Bedenken, Wein dazu zu trinken. Wir tun es aber trotzdem immer wieder, da ein qualitativ guter Qualitäts- oder Kabinettswein (also eher vergleichbar Richtung "Steinfeder" in der Wachau) aus dem Weinviertel, hier immer noch gut reüssiert hat. Und das entgegen allen "Schulmeinungen".
Liebe Grüße weingeist
Gerald
Administrator
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Mi 4. Mär 2015, 15:18
Oder evtl. gleich ein "Naturwein" mit hoher flüchtiger Säure. Den könnte man auch direkt in die Vinaigrette geben, falls der Essig gerade aus ist. Grüße, Gerald
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