Nora hat geschrieben:Ich hätte aus meinem Keller die Scheurebe Spätlese feinherb von Horst Sauer genommen. Diesen Wein habe ich als Essensbegleiter genau für solche Sachen. Er bringt ausreichend exotische Frucht und eine dezente Restsüße mit, um der Süße des Kürbis (Hokkaido! ) und des Honigs standhalten zu können. Außerdem hat er Schmelz, der zur Bechamelsauce passt und eine schöne Säure, die der ganzen Kombination einen Frischekick gibt.
Hört sich gut an! Ich bin nicht ganz sicher, ob eine signifikante Süße hülfe, oder ob das dann zuviel würde.
Nora hat geschrieben:Aber erstens bin ich viel zu spät (Karsten, deine Zeitvorgabe war aber auch sportlich
)
Hehe, ich dachte, ich versuch's einfach mal.
Aber ich freue mich, daß Du dennoch Deinen Vorschlag gepostet hast!
Nora hat geschrieben:und zweitens nehme ich mal stark an, dass du, Karsten diesen oder einen ähnlichen Wein nicht im Keller hast.
Mir ist zwar nicht klar, wie Du das jetzt rausgefunden hast
, aber Du hast völlig recht: Scheurebe habe ich garnicht auf dem Plan (obwohl ich hin und wieder mal eine hatte), und feinherb spielt auch kaum eine Rolle (bis auf einige wenige Riesling-Einzelflaschen).
Nora hat geschrieben:Ich freue auf deinen Bericht zu deiner gewählten Kombination.
Mangels Entschlußfreude habe ich beide aufgemacht.
Der Coudoulet 2015 zeigte Aromen von Mandarine und mürbem (über)reifem Apfel. Die Textur war leicht cremig-buttrig, obwohl er für Südrhône (und den Jahrgang!) eine ordentliche Säure aufwies.
Der GB*** 2017 von Holger Koch zeigte wenig Frucht, erkennbar Mineralik, etwas reife gelbe Birne. Am Gaumen eine schöne frische Säure, wieder Birne und eine Spur Aprikose.
Das Essen war ziemlich opulent und von sehr cremiger Textur. Eine kleine Last-Minute-Variation in Form von etwas Saint Agur machte es nicht unbedingt leichter, war aber so dezent, daß sie letztlich keine allzugroße Rolle spielte. Aromatisch paßte der Coudoulet mit den Apfelnoten recht gut, aber auch der Grauburgunder war da nicht
off. Ausschlaggebend war letztlich die Säure: Auch wenn der Coudoulet für Südrhône vergleichsweise lebendig ist, fehlte es ihm da etwas, um die Üppigkeit der Lasagne zu durchdringen. Ich dachte (auch nach Lesen meiner Notizen), daß da mehr käme. Der Grauburgunder von Holger Koch hat sich da aufgrund seiner viel frischeren Säure wesentlich leichter getan und war daher die deutlich bessere Kombination; sogar eine gute, möchte ich sagen.
Danke für eure kurzfristige Unterstützung!