Wein zur Grillsaison

Hallo,

jedes Jahr wieder verfallen Horden von Menschen in steinzeitliche Verhaltensweisen und verbrennen Fleisch und Gemüse auf Holzkohlenfeuer. Ganz, ganz selten mache ich das auch und deshalb bin ich in diesem Jahr wohl auch so spät dran. Aber welcher Wein passt zu angebrannten und verkohlten viel zu fetten Fleischstücken? Oder unironisch gefragt, ich werde mich nie zu einer Grillweltmeisterschaft anmelden. Gute Küche kommt von mir eher vom Gasherd. Um die scharfen Aromen beim Grill einzufangen hätte ich zum Südfranzosen gegriffen, vielleicht wäre auch ein holzbetonter Bordeaux aus 2001 in Frage gekommen und zum Gemüse hätte ich wohl einem Grünen Veltliner dem Vorzug vor einem allzu differenzierten Riesling gegeben.

Wie sind Eure Erfahrungen?

Grüße,

wolf

[Birte]

Also ich könnte jeden Tag Steinzeit spielen, wenn es nicht so zeitaufwendig wäre. Fleisch grillen macht Spaß! Und Ketchup kochen und hundertmal durch das Sieb streichen, ersetzt jede Meditation.
Ein Cahors Monster zur hausgemachten Bratwurst oder zum Steak. Ein frucht betonter Riesling zur Zitronenhühnerbrust mit Minzjoghurt.

Servus Wolf,
ich würde auch was eher junges Rotes aus Südfrankreich, Spanien (Penedes, ev. Toro) oder Übersee nehmen. Leicht gekühlt. Pute oder Huhn - und damit Weißweinbegleitung - gibt's bei uns nicht vom Grill, das mache ich doch eher am Herd. Ich bin übrigens heuer noch später dran als du

Hallo zusammen,

die Grillsaison haben wir dieses Jahr schon eröffnet (vergangenes Wochenende). Es war herrlich . Zum Wein: ich habe schon alles mögliche ausprobiert und festgestellt, dass feinere Weine zum Grillen Perlen vor die Säue sind. Sie werden leicht zu kalt, wenn es nicht mehr so warm ist am Abend, ich persönlich achte beim Grillen ohnehin nicht so auf den Wein. Und jedenfalls Wurst & Co. sind eh nicht die optimalen Sparringspartner für feinere Weine. Am besten bin ich bisher mit Weinen wie einfachen Languedocs, Barbera, Cabernet Franc von der Loire und v.a. Überseeweinen wie argentinischen Malbecs, Merlot oder Cabernet Sauvignon aus Chile, usw. gefahren.

Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Grillage.

Hallo,

jedes Jahr wieder verfallen Horden von Menschen in steinzeitliche Verhaltensweisen und verbrennen Fleisch und Gemüse auf Holzkohlenfeuer. Ganz, ganz selten mache ich das auch und deshalb bin ich in diesem Jahr wohl auch so spät dran. Aber welcher Wein passt zu angebrannten und verkohlten viel zu fetten Fleischstücken? Oder unironisch gefragt, ich werde mich nie zu einer Grillweltmeisterschaft anmelden. Gute Küche kommt von mir eher vom Gasherd. Um die scharfen Aromen beim Grill einzufangen hätte ich zum Südfranzosen gegriffen, vielleicht wäre auch ein holzbetonter Bordeaux aus 2001 in Frage gekommen und zum Gemüse hätte ich wohl einem Grünen Veltliner dem Vorzug vor einem allzu differenzierten Riesling gegeben.

Wie sind Eure Erfahrungen?

Grüße,

wolf

Hallo Wolf,

ja das Spiel mit dem Feuer ist halt nicht jedem gegeben
aber wenn du mit Gas kannst nimm halt ein Gasgrill....

Ich liebe es mit Kohle, oder Holz beim Smoker usw,
bei mir wird der Grill eigentlich nie kalt

Weintechnisch geht doch so vieles wenn nicht sogar alles,
verstehe dein Problem irgendwie nicht ?

Also ich könnte jeden Tag Steinzeit spielen, wenn es nicht so zeitaufwendig wäre.

Mir geht es genauso, wobei ich für mich alleine den Grill natürlich nicht anwerfe. Aber über Pfingsten habe ich ein paar Tage Ferienhausurlaub mit Freunden gemacht, und angesichts des phantastischen Wetters wurde abends gekokelt, was das Zeug hielt. Den Wein haben wir allerdings nachher getrunken - zum Rindersteak, Schweinekotelett und zur unvermeidlichen "Roster" (meine Freunde kommen aus Thüringen ) hatte ich grundsätzlich ein Bier im Glas! Ein anständiger Gerstensaft schmeckt mir zu Gegrilltem mittlerweile VIEL besser als jeder Wein. Den mag ich dann sehr gerne im Anschluss, wenn die Geschmacksnerven wieder etwas empfänglicher für feinere Nuancen sind.

aber wenn du mit Gas kannst nimm halt ein Gasgrill....

Nicht dein Ernst, oder? Gas raubt der Grillzeremonie komplett ihren atavistischen Zauber. Da kann ich mir mein Fleisch auch gleich auf dem E-Herd brutzeln....

Beste Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

bin auch kein Gasverfechter ....
habe seit Jahrundtag Holzkohle oder richtges Holz im Grillkamin oder Smoker also Nix Gas...

ABER...

ich habe Freunde die nur Gas haben
und es ist,
so leid es mir tut,
definitiv so du schmeckst keinen Unterschied.

Wenn du heute einen Weber Genises oder einen Outdoorchef am Start hast,
kannst du grillen wie auf Holzkohle und das nach 5-10 min.
und es ist regelbar was es zum Kochen im Aussenberreich macht.

Ich finde beim Grillen (eigentlich auch beim Kochen) kommt es weniger auf das Fleisch an, als auf das drumrum, d.h. auf die Würze.

Da oft Schärfe, Süße (Ketschup oder andere Grillsaucen, ggf. mit Knoblauch) eine Rolle spielen finde ich in solchen Fällen tanninlastige oder holzbetonte Weine meist unpassend. Überfordert jedenfalls meine Geschmacksnerven.
Daher würde ich in diesen Fällen zu fruchtbetontem nicht zu schweren Rotwein greifen oder auch Rose. Weisswein sollte jedenfalls eine gewisse Aromenfülle mitbringen, da er sonst von den intensiven Aromen überlagert wird und falls Schärfe oder Süße in den Sossen vorhanden ist kann er auch gerne restsüß/feinherb sein.

Wer sich ein kaum gewürztes Rindersteak oder Kalbskotlett auf den Grill legt und nur Brot dazu ist, kann natürlich auch zum Bordeaux greifen.

Ich persönlich trinke zum Grillen jedenfalls nichts kompliziertes.
Bier ist natürlich fast immer ideal....

Ich finde beim Grillen (eigentlich auch beim Kochen) kommt es weniger auf das Fleisch an, als auf das drumrum, d.h. auf die Würze.

oha das sind harte Worte...

dann gönn dir mal einen Brocken Dry Age Beef das ist Fleischgenuss PUR,
dazu gerne einen tanninlastigen Stoff und alles ist gut ...
Finde schon das passt und das ergänzt sich auch...

Hmmm, beim Grillieren spielt für mich das Fleisch (und dessen Qualität) die Hauptrolle. Ein Beispiel dafür hatten wir gerade gestern. Wir (ich und meine Lady) waren bei Freunden eingeladen, formlos, locker, entspannt. Neben vielen Leckereien gab es auch einen Schweinsteak vom Grill. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je besseres Schweinefleisch gegessen gab! Das war derart zart, weich, schon fast buttrig, im Geschmack derart mild, dass ich gemeint habe es sei Kalb! Grosse Klasse! Habe das Fett drum herum geliebt und mit Brot genossen, genial! Da kann man egal welche Marinade stellen, nichts hätte mich dazu bewegt den wunderbaren Geschmack des Fleisches zu verfälschen!