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"Kultweinprobe" in Würzburg

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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weinaffe

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"Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDi 30. Nov 2021, 18:21

Hallo zusammen,

letzten Freitag war es endlich soweit: die bereits für Ende 2020 vorgesehene Probe mit ausgewählten, "kultigen" (meist) Einzelflaschen konnte im kleinen Kreis mit weiteren 7 Weinfreunden stattfinden. Man wird ja nun nicht gerade jünger ;) und es war höchste Zeit, mal ein paar Kellerschätze mit meinen Freunden zu teilen. "Kultweine" sind in der Regel Weine mit sehr hoher Qualität, bei denen die Nachfrage die Produktionsmenge übersteigt, was wiederum meist zu "saftigen" Preisen führt. Im Sinne einer vertretbaren Teilnehmerumlage (hier 130 EURO incl. Brotzeit und Aperitif-Champus) wurden nicht nur weltweit gefragte "Blue Chips", sondern auch Kultweine berücksichtigt, die eher eine regionale Bedeutung oder einen durchaus internationalen, aber spezialisierten Liebhaberkreis haben.
Ich habe 12 Weine (5x weiss, 7x rot) aus meinem Keller ausgewählt und in eine halbwegs sinnvolle Reihenfolge gebracht. Die übrigen Teilnehmer probierten "blind", wobei nach jedem Wein auch gleich die Auflösung präsentiert wurde. Die einzige Aufgabe der Teilnehmer, neben dem Weingenuß, bestand darin, nach Abschluss der Probe seine 3 Favoriten (Platz 1,2 und 3) zu nennen, so dass ein sicherlich nicht repräsentatives "Beliebtheits-Ranking" entstehen konnte.
Soviel vorneweg: kein Korkschmecker, keine Ausfälle, meine Erwartung wurden größtenteils sogar übertroffen :D

Als Apero gab es folgenden ausgezeichneten Blanc de Blancs-Champus:

---- "Les Vignes de Montgueux" BdB Extra Brut (Jacques Lassaigne)
sehr feine Perlage, glockenklarer Chardonnay mit zarten Briochenoten, leicht rauchig-würzig, perfekte Harmonie,sowohl frisch als auch gehaltvoll,macht sehr viel Spass. Verdammt hohe Einstiegs-Qualität von diesem leider nicht mehr so unbekannten Winzer.

Dann kam der "amtliche Teil" mit zunächst 5x weiss, bei dem folgender Wein den Einstieg machen musste:

2013er Sulzfelder "Creutz" Ur-Sylvaner QW tr. (Luckert, Sulzfeld) -Franken-
Mit Sicherheit der "Kult-Sylvaner" schlechthin (400 wurzelechte Rebstöcke Gelber Sylvaner, gepflanzt Ende des 19. Jahrhunderts, mitten im Sulzfelder Wohngebiet, denen schon die Rodung drohte und wieder durch die Luckerts augepäppelt wurden) und der möglicherweise teuerste trockene Weißwein mit Schraubverschluss :lol:
Doch zurück zum Wein: etwas schlanker als der 2012er (12,5 Vol%), aber mit etwas mehr Frische, wenig Frucht, extrem mineralisch mit kalkigen Akzenten,leicht wachsig, in der Nase Honignoten und Kräuter, wirkt reif und in sich ruhend. Die meisten Teilnehmer haten sich etwas mehr versprochen; im Bezug auf die aktuellen Jahrgangspreise (100 EURO ab Weingut, damals noch ca. die Hälfte) und die Erwartungen eine leichte Enttäuschung, wobei man zur Ehrenrettung sagen muss, dass der Wein -Rest sich am nächsten Tag mit kräftigeren Kräuternoten doch besser präsentierte als am Probentag. Wir jammern hier aber immer noch auf sehr hohem Niveau ;)

Danach folgte ein immer noch "bezahlbarer" Kult-Wein:

2017er Ried Zieregg Sauvignon blanc QW tr. (Tement, Berghausen) -Steiermark-
sicherlich einer der Benchmarks für klassisch kühl-mineralische Sauvignons: zuerst sehr verschlossen, enorme Mineralität, Hauch Gerbstoff, saftige Säure, mit Luft kommen auch die sortentypischen Aromen (Hauch Paprika, Stachelbeere), aber nichts ist hier laut oder ordinär, saftig-kühl, perfektes Spiel aus Frucht, Würze und Mineralität, gute Länge. Ein absolut überzeugender Sortenvertreter, der auch mit den besten Loire-Vertretern in seiner eigenen Stilistik locker mithalten kann.

Bei dem nun folgenden Wein mit perfekter Füllhöhe ist leider der Korken komplett zerbröselt, so dass der Wein erst komplett durch einen "Melitta-Filter" geseiht werden musste, was ihm aber in keiner Weise geschadet hat:

2004er Westhofener Kirchspiel Riesling GG (Keller, Flörsheim-Dalsheim) -Rheinhessen-
Keller ist mittlerweile auch international Kult, was die teilweise irrwitzig hohen Preise nach sich zieht. Auch das Kirchspiel (damaliger Preis knapp 20 EURO!) ist natürlich hiervon betroffen, zumal der anfangs unterschätzte 2004er einer der allerbesten, wenn nicht sogar der beste, jemals abgefüllte Keller-Kirchspiel-Riesling ist. Unser Exemplar hat das voll bestätigt:
wunderbares, reichhaltiges Parfum nach Weinbergspfirsich, Agrumen,trotzdem nichts plüschiges, messerscharf konturiert, am Gaumen eine nahezu perfekte Harmonie bei unglaublicher Frische (der Wein wurde locker 5-10 Jahre jünger eingestuft), sehr tiefe Frucht, hohe Extraktsüsse mit wohl ein paar Gramm Restzucker, die dem Wein aber gut zu Gesicht stehen,demgegenüber steht eine geniale, reife Säure, die für einen Frischekick sorgt und den Wein in einen sehr langen Abgang führt. Ein Weltklasse-Riesling, der aus dem Gedächtnis heraus sogar den im Rahmen einer Probe spendierten Versteigerungswein 2009er A.D.L. von Emrich-Schönleber hinter sich lässt. Davon hätte man tatsächlich ein paar Flaschen mehr kaufen sollen :(

Auf den folgenden Wein war ich sehr gespannt, weil ich noch nie einen gereiften Vertreter aus diesem Weingut getrunken habe:

1996er Domaine de Chevalier blanc Pessac-Leognan (Olivier Bernard) -Bordeaux-
ein höchst spannender Wein: in der Nase zunächst dezente Reife-/Oxidationsnoten mit einem Hauch Karamell, angenehme Barriquenoten, die Nase verleitete einige vorschnell, auf die Gran Reserva von Tondonia zu tippen, trotzdem auch tolle Würze mit einem Hauch Gelbfrucht, am Gaumen knalltrocken mit laserartiger, aber reifer Säure, steinige Mineralität, kühle Stilistik, auf angenehme Weise fordernd, aber alles andere als mager, spannender Kontrast aus reifer Nase und springlebendiger Frische am Gaumen, mit mehr Luft wird der Wein immer frischer, tolle Stilistik mit hohem Wiedererkennungswert. Gefiel allgemein in der Runde.

Zum Abschluss der Weissweinrunde noch ein restsüsser "Kultwein" von der Mosel aus einem Weingut, das es leider nicht mehr gibt und dessen sympathischer Inhaber leider vor nicht allzu langer Zeit verstorben ist:

1999er Erdener Prälat Riesling Auslese*** (Jos. Christoffel jun., Ürzig) -Mosel-
Hol Dir 10 Leute von der Strasse und lass sie diese Auslese probieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit finden alle 10, ob Kenner oder Gelegenheitsweintrinker, den Wein gut. Dieser "zeitlose" Wein macht einfach Spass: in der Nase eine wunderschöne Reife ohne jeglichen Petrolnoten, Kombination aus reifem Pfirsich, etwas Maracuja und Mango, aber alles nicht plakativ, dazu eine feine Schiefernote, die Süsse wirkt dezent und in keiner Weise pappig, dazu genau die richtige Menge an reifer Säure, sehr elegant, feine Würze, ein Leichtgewicht (8 Vol%) mit viel Extrakt, tolle Länge. Der Wein ist jetzt perfekt reif, wirkt aber so, dass man auch in 10 Jahren mit diesem Wein noch enorm Spass haben kann. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass man von diesem Wein auch notfalls :lol: ein Fläschchen allein trinken könnte.

Danach haben wir uns erstmal um die Wurst- und Käseplatte gekümmert, um neue Kräfte für die dann folgenden Rotweine zu sammeln ;), die dann nochmals einen draufsetzten.

Fortsetzung folgt!

LG
Bodo
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weinaffe

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragMi 1. Dez 2021, 21:27

... und weiter geht es mit den roten "Kultweinen":

Zu Beginn der roten Runde gibt es einen Rotwein, der einen relativ treuen, aber ncht weltumspannenden Fankreis besitzt. Darum bleiben die Preise weiterhin auf dem Teppich, auch wenn dieser Wein relativ selten im deutschen Weinhandel auftaucht:

2011er Domaine de Trevallon Rouge Alpilles IGP (Domaine de Trevallon) -Provence-
Cuvee aus hälftig Syrah und Cabernet Sauvignon
In der Nase deutliches, aber angenehmes Bret, Cassis, Brombeere, Kirsche, Graphit, Zedernholz, alle tippten sofort auf Bordeaux, kühle, elegante Stilistik, auch am Gaumen kühl und elegant, saftige Säure, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), Blaubeere, Cassis, zarte Holzuntermalung,gute Länge. Sehr stimmiger, in sich ruhender Wein, der manchen Bordeaux-Wein qualitativ weit hinter sich lässt. Jetzt toll zu trinken, aber kann durchaus noch einige Jahre gelagert werden.

Für den nächsten Wein verlassen wir Europa, um einen der noch relativ jungen "Kultweine" aus Südafrika zu verkosten:

2016er "Cuvee Columella" Swaartland W.O.(Eben Sadie) -Südafrika-
75% Syrah/23% Mourvedre/2% Grenache
Sehr jugendlicher, noch-primärfruchtiger Charakter, Preiselbeere, Cassis, zartes Holztönchen, Rhone-Stilistik, einige Tiefe, aber (noch?) nicht komplex, Alkohol (13,5 Vol%) gut eingebunden, gute Tiefe und Länge, aber auf hohem Niveau etwas monolithisch. Leider ein Einzelflaschen-Mitbringsel von einem Südafrika-Trip in 2019, so dass die weitere Entwicklung nicht mehr verfolgt werden kann. Im hiesigen Handel deutlich dreistellig, vor Ort zahlt man nur etwa die Hälfte.

Als nächstes kam ein absoluter Leckerbissen:

2006er Charmes-Chambertin Grand Cru (Armand Rousseau, Gevrey-Chambertin) -Bourgogne-
Was für eine superelegante Nase: Hauch Himbeere, Süsskirsche, etwas sous bois, Hauch Pilze, hier passt alles, nichts ist zuviel oder zu wenig, auch am Gaumen finessenreich und komplex, zarte Säure, sehr feinkörniges, schon fast abgeschmolzenes Tannin, nur mittelgewichtig trotz 13,5 Vol%, am Gaumen ein Mix aus roten Beeren und delikater Würze, langer, fruchtig-würziger Abgang. Es gibt vielleicht Burgunder mit noch mehr Extrakt und Extraktsüsse, aber kaum einen eleganteren und finessereicheren !! Es ist schon nachvollziehbar, dass fast jeder ambitionierte Pinot-Winzer die Weine von Rousseau als Vorbild hat. Absolute Weltklasse ! Wie muss dann erst der allerdings unbezahlbare Chambertin dieses Winzers schmecken....
P.S.: wir hatten vor 2 Jahren anlässlich einer großen Pinot-Verkostung den 2008er Charmes-Chambertin dieses Erzeugers, der aber vielleicht auch jahrgangsbedingt meilenweit von der Qualität des 2006er entfernt war.

Weiter ging es mit einem Wein, der erst mit dem Jahrgang 2013 (100 Galloni-Punkte) zum Kultwein avancierte und seitdem fast komplett vom Primär-Markt verschwunden ist. Der Hype betrifft natürlich auch die älteren Jahrgänge wie den folgenden, der sich jetzt in einer schönen Reifephase befindet:

2006er Barolo "Vigneto Monvigliero" (Comm. G. B. Burlotto, Verduno) -Piemont-
sicherlich einer der subtilsten, elegantesten Barolos am Markt mit hohem Wiedererkennungswert (konnte erst kürzlich bei den von Harti genial veranstalteten Barolo-Proben nachvollzogen werden), sehr ätherische Nase mit Cassis, Brombeere und zarter Walderdbeere, elegant mit etwas Burgund-Feeling, komplex und elegant, dies setzt sich nahtlos auch am Gaumen fort, saftige Säure, noch deutliches, aber feines Tannin, dunkle Beeren,leicht kräutrige Würze, Alkohol(14 Vol%) bestens integriert, die Aromatik bleibt retronasal lange haften. Hervorragender Barolo von einzigartiger Stilistik, der jetzt in bester Reife ist, aber problemlos noch 5-10 Jahre weiterreifen kann.

Weiter ging es mit einem weiteren "Kult-Unikat", der ebenso wie der Vorgänger einzigartig ist und einen extrem treuen Fankreis besitzt. Das führt dazu, dass der Wein zwar "relativ" bezahlbar bleibt, aber fast immer und überall ausverkauft ist. Der Wein beweist auch warum:

1995er Vina Tondonia Rioja Gran Reserva (Lopez de Heredia, Haro) -Rioja-
Schon beim Öffnen eine Duftwolke aus tausendundeiner Nacht, reife dunkle Früchte, Zedernholz, Tabak feinster Güte, dezent Pfeffer, tolle Ätherik,unheimliche Frische, wirkt wesentlich jünger und intensiver als die kürzlich verkostete 2005er Riserva aus gleichem Hause, die Nase verdient glatte 100 Punkte.
Am Gaumen dann deutlich straffer, saftige Säure, die für viel Frische sorgt, noch Spuren von Tannin, völlig untergeordneter Alkohol (12,5 Vol%), unheimlicher Trinkfluss, aromatische Länge. Ein echtes Unikat mit 10-jähriger Fasslagerung, der keinerlei Alterungsnoten aufweist. Großes Kino, nicht nur für Liebhaber dieser Stilistik.

Als nächstes kommt ein "Blue-chip-Wein", der gerade für deutsche Weintrinker aufgrund des geschichtlichen Hintergrundes und des abgebildeten Baselitz-Gemälde einen besonderen Mehrwert darstellt. Die meisten werden jetzt schon wissen, welcher Wein jetzt kommt:

1989er Chateau Mouton-Rothschild 1er Grand Cru Classe Pauillac -Bordeaux-
ein Wein, der in seiner Jugend (verkostet Mitte der 90er Jahre) schon recht ausgereift wirkte, aber erstaunlicherweise sich immer noch oder jetzt erst Recht in blendender Verfassung zeigt:
ganz feine Bret-Note, Havanna-Tabak, Zedernholz, eine Spur Graphit, altes Leder, absolut elegant und nur mittelgewichtig, absolut klassisch, auch am Gaumen hervorragend gereift, Tannin noch nicht ganz abgeschmolzen, perfekte Säure, sublimer, nur unterstützender Holzeinsatz, perfekter Mix aus knapp reifer Dunkelfrucht und bezwingender Würze, große, aromatische Länge.
Großartiger, perfekt gereifter Mouton mit Eleganz und selbstverständlicher Klasse. Jetzt wunderschön zu trinken, aber ohne jegliche Eile. Die weitere Entwicklung kann ich leider nicht mehr nachverfolgen...

Zum Abschluss bleiben wir im Gebiet, wenden uns aber einem speziellen, cabernet-betonten Jahrgang zu (Stichwort Tschernobyl), der mittlerweile zu meinen Lieblingsjahrgängen zählt. Der folgende Wein ist ein absoluter Volltreffer:

1986er Chateau Margaux 1er Grand Cru Classe Margaux -Bordeaux-
trotz 3-stündigem Dekantieren zunächst etwas zurückhaltend, man merkt aber sofort die große Fruchttiefe des Weins, für Margaux-Verhältnisse aufgrund des hohen Cabernet-Anteils vielleicht etwas untypisch, aber die Finesse und Eleganz dieses Weins ist unverkennbar, mit der Zeit taucht immer mehr Cassis und Kirsche auf, tiefe Würze, ganz zart kräutrig, sehr komplex, am Gaumen unheimlich tief mit noch einiger Festigkeit, sehr feinkörniges Tannin, elegante Extraktsüsse, tolle Würze, kommt immer mehr aus sich raus, sehr langer, komplexer Abgang. Ein genialer Mix aus Margaux mit dezenten Latour-Genen :lol: Weltklasse-Bordeaux, der jetzt mit Luft schon enorm viel Spass macht, aber in 5-10 Jahren noch genialer sein könnte. Der Korken war aber schon etwas brüchig, so dass wir sicherlich den richtigen Zeitpunkt erwischt haben.

So, das wars mit den kultigen Weinen. Vielen Dank an alle Teilnehmer, die sehr wahrscheinlich auch ihren Spass mit den Weinen hatten.
Einige hiervon werden wir wohl nicht mehr in diesem Leben probieren können, aber andere Mütter haben auch schöne Töchter :lol:

In diesem Sinne werden wir uns übermorgen in den Räumen der örtlichen VHS mit tollen Schaumweinen (Champagner, Cava, Sekt und Spumante) trösten können ;)

Ich werde berichten !

P.S: Auch wenn hier teilweise Äpfel mit Birnen verglichen wurden, was waren wohl eurer Meinung nach die 3 Top-Weine des Abends ??


LG
Bodo
Zuletzt geändert von weinaffe am Do 2. Dez 2021, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
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dylan

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDo 2. Dez 2021, 09:35

Vielen Dank für die tollen Verkostungsnotizen, lieber Bodo, die ich mit Aufmerksamkeit und großem Vergnügen gelesen habe.
Wenn ich diese richtig interpretiere waren deine Favoriten bei den Roten Chateaux Margaux, Tondonia und Charmes-Chammbertin?!
Auf jeden Fall hattet ihr da ein tolles line up und das zu einem Spottpreis von ca. 1000 €.
Wenn ich bedenke, dass schon die beiden roten Bordeaux einen aktuellen Wert von ca. 800 € haben,
gehe ich mal davon aus, dass du die Weine zum Subskriptionspreis eingebracht hast. ;)

Herzliche Grüße

dylan
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harti

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDo 2. Dez 2021, 10:41

Hallo Bodo,

vielen Dank für Deine schönen Notizen, wie immer eine Freude! Man hat das Gefühl, direkt dabei gewesen zu sein :) .

Ich könnte mir vorstellen, dass folgende Weine um die Krone gestritten haben: Mouton, Tondonia und Armand Rousseau.

Noch ein Hinweis zum 13er Monvigliero: Die 100 P. waren von Galloni, ich glaube Luca Maroni könnte keinen Hype auslösen ;) .

Grüße

Hartmut
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EThC

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDo 2. Dez 2021, 13:28

Hallo Bodo,

wirklich sehr sehr schade, daß das bei mir terminlich so gar nicht paßte... :cry:

Was insgesamt die Favoriten waren bzw. meine Favoriten gewesen wären (was ja häufig zwei verschiedene Sachen sind... :lol: )? Ist ohne das direkte Erleben wirklich schwer, aber ich könnte mir gut vorstellen, daß es über alle Teilnehmer auf Hartis Vermutung rausläuft, ich selbst hätte womöglich letztendlich Armand Rosseau, López de Heredia und Keller in meiner Aufzählung gehabt, da ich ja nicht so der große Bordelaiser bin; aber wer weiß... :D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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weinaffe

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDo 2. Dez 2021, 14:41

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen. Harti hat natürlich völlig Recht; die 100 Points beim 13er Monvigliero stammen von Galloni :oops: Bei Maroni gehts ja nur bis 99 Punkte und der Maroni-Punkteaufkleber würde eher das Gegenteil eines Hypes auslösen :lol:
Doch nun zum sicher nicht repräsentativen Ergebnis:
offensichtlich sassen viele Bourgogne-Fans am Tisch. Der Charmes-Chambertin war tatsächlich bei 6 der 8 Teilnehmer (einschl. meiner Wenigkeit) der Favorit und daher der inoffizielle Wein des Abends.
Ich muss allerdings sagen, dass mir die Beschränkung auf 3 Favoriten selten so schwer fiel.
Wären die Bordeaux-Liebhaber in der Mehrzahl gewesen, hätte wahrscheinlich der Margaux gewonnen. So reichte es nur zum 2. Platz: 1x Favorit, 3x 2 Platz. Vielleicht der "heimliche" WOTN :lol: .
Dritter wurde der Mouton (jeweils 1x Platz 1, 2 und 3).
Bei mehr Riesling Liebhabern wäre sicher der Kirchspiel ganz vorne gelandet, so reichte es aber nur zu Platz 4 (3x 3. PLatz).
Sicher unter Wert geschlagen wurden der Tondonia und der Burlotto, die bei vielen Proben wohl ganz vorne landen würden.
So gab es eben 5mal punktgleich Platz 5 (Tement, Christoffel, Trevallon,Burlotto und Lopez de Heredia).
Auf Platz 10 landeten dann punktgleich der Columella und der Domaine de Chevalier mit je 1x Platz 3.
Schlusslicht war der Creutz-Sylvaner, der keine einzige Nennung erhielt.

LG
Bodo
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bordeauxlover

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDo 2. Dez 2021, 20:46

Lieber Bodo,

auch ich bedanke mich ganz herzlich für Deinen tollen trinkanimierenden Probenbericht! Du bist mir wie einige andere in diesem Forum eine Quelle fortgesetzter Inspiration. Das schreit für mich nach Nachahmung im Rahmen meiner Vorräte aus Anlass meines 60. Geburtstages, der sogar auf ein Wochenende fällt, im kommenden Februar in kleiner Runde. Von der ursprünglichen Idee einer größeren Feier habe ich mich - Corona lässt grüßen -verabschiedet und plane eine solche für den kommenden Sommer. Jetzt wäre ich sehr froh über fachkundige Mithilfe bei der Probenzusammenstellung. Ich poste gleich mal ein paar Ideen und freue mich über jede Rückmeldung.

Liebe Grüße
Armin
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bordeauxlover

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDo 2. Dez 2021, 21:00

Hier mal ein paar Ideen und Fragen für eine eigene „Kultweinprobe“:

- Prickelndes ist gar nicht meine Baustelle. Da wäre ich dringend auf Vorschläge gut beschaffbarer Champagner o.ä. angewiesen.
- Sauvignon blanc, Überseeweisswein und weißer Bordeaux: leider ebenfalls Fehlanzeige bei mir
- Rieslingideen: BW Kirchenstück GG 2009, alternativ Wittmann Morstein GG 2012, Keller habe ich nur junge Kirchspiele aus 2018 und 2019. Vielleicht noch irgendwas von KR?
- vielleicht ein weißer Burgunder, z.B. Puligny Montrachet Leflaive 2005
- vielleicht von der Loire Saumur Blanc Breze 2008 Clos Rougeard
- in edelsüss hätte ich Fritz Haag, Brauneneberger Juffer Sonnenuhr BA 1994 im Angebot

Das sind erstmal ein paar weiße Ideen und Fragen.

Rotes folgt!

Herzlichen Dank im Voraus!

Liebe Grüße
Armin
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bordeauxlover

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragDo 2. Dez 2021, 21:13

Rote Ideen für eigene Kultweinprobe:
- Domaine de Trevallon hätte ich 2001, 2003 und 2006 zur Auswahl
- von Rousseau stünde zur Wahl Charmes Chambertin 2011, Ruchottes Chambertin Clos de Ruchottes 2011 und Gevry Chambertin Clos St. Jacques 2004
- Italien und Spanien bin ich im gehobenen Bereich noch zu neu unterwegs - also Fehlanzeige
- von der Loire hätte ich Clos Rougeard Le Bourg 2002, 2007 oder 2009 zur Auswahl
- Bordeaux:
- 1961 Gruaud Larose
- 1982 Gruaud Larose, Lynch Bages, Figeac
- 1983 Cheval Blanc
- 1989 La Conseillante
- 1990 Figeac, Leoville Poyferre
- 1998 La Conseillante
- 2000 Gruaud Larose, La Conseillante, Figeac
- 2009 Gruaud Larose

Was meint Ihr? Vielen Dank im Voraus!

Herzliche Grüße
Armin
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Jochen R.

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Re: "Kultweinprobe" in Würzburg

BeitragFr 3. Dez 2021, 06:37

bordeauxlover hat geschrieben:Rote Ideen für eigene Kultweinprobe:
...
- Bordeaux:
- 1961 Gruaud Larose
- 1982 Gruaud Larose, Lynch Bages, Figeac
- 1983 Cheval Blanc
- 1989 La Conseillante
- 1990 Figeac, Leoville Poyferre
- 1998 La Conseillante
- 2000 Gruaud Larose, La Conseillante, Figeac
- 2009 Gruaud Larose

Was meint Ihr? Vielen Dank im Voraus!

Herzliche Grüße
Armin

Hallo Armin,
aus deiner durch die Bank tollen Liste dürfte anlässlich des
60. Geb. ja der ´61er Gruaud gesetzt sein.
Dürfte ich mir 2 deiner BDX´s für eine Probe auswählen, wäre
Gruaud 1982 gesetzt und dann entweder den Leo Poy 1990 oder
evtl. doch Cheval 1983.

Viele Grüße,
Jochen
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