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- Registriert: Di 26. Jul 2016, 16:53
Hallo!
Gestern fand eine im Rahmen der digitalen Weinbautage Mosel ausgerichtete Weinprobe mit dem Titel „Große Rieslinge kennen keine Grenzen“ statt, die sich länderübergreifend mit sechs verschiedenen Rieslingen beschäftigte.
Egon Müller, Chateau Belá, (Slowakei) mit 2019 Château Bela Riesling
Die Saarstilistik war auch bei diesem Wein aus der Slovakei klar erkennbar. Die klimatischen Bedingungen geben dies wahrscheinlich auch her. Guter trinkfluss, aber für das gebotene wahrscheinlich preislich recht unattraktiv.
Francois Wilhelm, Maison Trimbach (Elsass – Frankreich), 2017 Riesling Selection de Vieilles Vignes
Für mich überraschenderweise mein Favorit der Probe. Ich trinke aber auch kaum Weine aus der Region, aber die, die ich kenne waren stilistisch dann doch anders.
Gut integriertes Holz, völlig trocken ausgebaut, jahrgangsbedingt mit guter Säure ausgestattet, völlig frei von Botrytis, sehr lang und komplex.
Alois Clemens Lageder, Weingut Alois Lageder (Südtirol – Italien) 2019 RAIN Riesling
Auch hier kenne ich mich nicht sehr gut aus und war deshalb bezüglich der Stilistik etwas überrascht:
Klar ein Cool Climate Wein, noch sehr jung, weniger von der Frucht als von der kalkigen Mineralität geprägt. Wurde ebenfalls im Holz ausgebaut, muss sich noch etwas integrieren.
Heinz Frischengruber, Domäne Wachau (Wachau – Österreich), 2019 Smaragd Riesling Ried Achleiten
Viel zu jung, völlig zugenagelt, gibt nichts preis. In diesem Stadium für mich nicht seriös bewertbar.
Ernst Loosen, Weingut Dr. Loosen (Mosel – Deutschland) mit 2018 Ürziger Würzgarten Alte Reben Riesling GG
Mit der typischen Jahrgangsproblematik ausgestattet: Hinten heraus Bittertöne, schräg wirkender Süßeeindruck.
Keine typischen Würzgartennoten. Ansonsten auf gehobenen Niveau gebotene Langeweile.
Abi Duhr, Chateau Pauqué (Luxemburg), 2018 Riesling Paradäis
Selbe Jahrgangsproblematik wie bei Loosen. Hier kommt dann noch reichlich Botrytis, ordentlich Alkohol und sicherlich 15 bis 20 Gramm Restzucker hinzu. Von allem zu viel.
Insgesamt eine sehr spannende Probe, in der deutlich herausgearbeitet wurde, wie dieselbe Rebsorte auf unterschiedlichen Böden, in unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Methoden des Ausbaues schmecken kann.
Für mich überraschend haben die beiden Regionen die ich vorurteilsbehaftet für mich anderes abgespeichert habe und von denen ich wenig Riesling trinke am meisten überzeugt: der Wein aus dem Elsass und der Wein aus Tirol.
Man sollte also seine gemachten Erfahrungen dann lieber doch regelmäßig überprüfen und sich ein breites Bild verschaffen, um eine Region angemessen beurteilen zu können.
Viele Grüße
Patrick
Gestern fand eine im Rahmen der digitalen Weinbautage Mosel ausgerichtete Weinprobe mit dem Titel „Große Rieslinge kennen keine Grenzen“ statt, die sich länderübergreifend mit sechs verschiedenen Rieslingen beschäftigte.
Egon Müller, Chateau Belá, (Slowakei) mit 2019 Château Bela Riesling
Die Saarstilistik war auch bei diesem Wein aus der Slovakei klar erkennbar. Die klimatischen Bedingungen geben dies wahrscheinlich auch her. Guter trinkfluss, aber für das gebotene wahrscheinlich preislich recht unattraktiv.
Francois Wilhelm, Maison Trimbach (Elsass – Frankreich), 2017 Riesling Selection de Vieilles Vignes
Für mich überraschenderweise mein Favorit der Probe. Ich trinke aber auch kaum Weine aus der Region, aber die, die ich kenne waren stilistisch dann doch anders.
Gut integriertes Holz, völlig trocken ausgebaut, jahrgangsbedingt mit guter Säure ausgestattet, völlig frei von Botrytis, sehr lang und komplex.
Alois Clemens Lageder, Weingut Alois Lageder (Südtirol – Italien) 2019 RAIN Riesling
Auch hier kenne ich mich nicht sehr gut aus und war deshalb bezüglich der Stilistik etwas überrascht:
Klar ein Cool Climate Wein, noch sehr jung, weniger von der Frucht als von der kalkigen Mineralität geprägt. Wurde ebenfalls im Holz ausgebaut, muss sich noch etwas integrieren.
Heinz Frischengruber, Domäne Wachau (Wachau – Österreich), 2019 Smaragd Riesling Ried Achleiten
Viel zu jung, völlig zugenagelt, gibt nichts preis. In diesem Stadium für mich nicht seriös bewertbar.
Ernst Loosen, Weingut Dr. Loosen (Mosel – Deutschland) mit 2018 Ürziger Würzgarten Alte Reben Riesling GG
Mit der typischen Jahrgangsproblematik ausgestattet: Hinten heraus Bittertöne, schräg wirkender Süßeeindruck.
Keine typischen Würzgartennoten. Ansonsten auf gehobenen Niveau gebotene Langeweile.
Abi Duhr, Chateau Pauqué (Luxemburg), 2018 Riesling Paradäis
Selbe Jahrgangsproblematik wie bei Loosen. Hier kommt dann noch reichlich Botrytis, ordentlich Alkohol und sicherlich 15 bis 20 Gramm Restzucker hinzu. Von allem zu viel.
Insgesamt eine sehr spannende Probe, in der deutlich herausgearbeitet wurde, wie dieselbe Rebsorte auf unterschiedlichen Böden, in unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Methoden des Ausbaues schmecken kann.
Für mich überraschend haben die beiden Regionen die ich vorurteilsbehaftet für mich anderes abgespeichert habe und von denen ich wenig Riesling trinke am meisten überzeugt: der Wein aus dem Elsass und der Wein aus Tirol.
Man sollte also seine gemachten Erfahrungen dann lieber doch regelmäßig überprüfen und sich ein breites Bild verschaffen, um eine Region angemessen beurteilen zu können.
Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
Euripides