Seite 11 von 12

Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragVerfasst: Di 7. Nov 2023, 22:07
von Bernd Schulz
Das ist ja spannend. Ich glaube, es handelt sich um meinen ersten und einzigen Riesling aus dem Burgenland! Und auf jeden Fall stellt der Wein, obwohl er nicht so ganz meinen Vorlieben entspricht, einen Beleg für Strakas Können dar.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragVerfasst: Di 7. Nov 2023, 22:29
von EThC
Ralf Gundlach hat geschrieben:es ist der 2021 Riesling "R" von Straka
...da scheine ich ja echt was verpaßt zu haben, ausgerechnet der war (noch) nicht verfügbar, als ich im Mai da war... :cry:

Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragVerfasst: Di 7. Nov 2023, 22:48
von Bernd Schulz
EThC hat geschrieben:...da scheine ich ja echt was verpaßt zu haben....


Es dürfte sich um einen Wein ganz nach deinem Geschmack handeln! Mir dagegen ging die Aromatik dann doch schon etwas zu sehr in die mostige Richtung - ich fürchte, dass ich diesbezüglich überempfindlich (geworden) bin.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragVerfasst: Di 7. Nov 2023, 23:00
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:ich fürchte, dass ich diesbezüglich überempfindlich (geworden) bin.
..."überempfindlich" ist so ein negatives Wort, Du hast wohl einfach -wie ich und sicher viele andere auch- einen selektiven Geschmack, der nicht statisch ist, sondern sich beständig bewegt. Wär doch sonst auch langweilig...

Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragVerfasst: So 7. Jan 2024, 11:34
von Nora
Da Silvester wegen diverser Krankheiten ausgefallen war, gab es vorgestern eine kleine Nachfeier mit 3 Rotweinen.

2016er Künstler Hochheimer Reichestal Spätburgunder Großes Gewächs
Mit anderen Jahrgängen dieses Weins hatte ich oft Schwierigkeiten, sie wirkten leicht röstig/rustikal. Der 16er gefiel dagegen mir immer gut ob seiner Leichtigkeit und Eleganz. Das bestätigte sich auch bei dieser Flasche. Leider gab es mittlerweile auch ein paar karamellige Noten, die störten. Passte dennoch gut zum Rinderfilet.

2021 Pierre Gonon St. Joseph
Das Jahr 2021 war an der nördlichen Rhône nicht unkompliziert. Und da ich ein paar Flaschen vom 21er St. Joseph von Gonon ergattern konnte, wollte ich eine ausprobieren.
Sehr feine, mittelintensive Nase mit roten Früchten (Kirsche, etwas Brombeere), schwarzen Oliven und Pfeffer und Menthol. Dezent abgehangenes Fleisch. Sehr, sehr schön!
Sehr elegantes, leichtes Mundgefühl. Es gibt hellere, rote Früchte (Sauerkirsche, Himbeeren). Auch hier Oliven und pfeffrige Anklänge und Wildbrett. Die Säure ist frisch, fügt sich dennoch harmonisch ein. Die Tannine sind reichlich und fein.
Der 21er unterscheidet sich weniger von seiner Aromatik, als von seiner Struktur vom früher besprochenen 15er. Der 15er war dicht, mehrschichtig und kraftvoll, der 21 dagegen leicht und filigran. Ich nehme mal an, dass letzterer eher für den früheren Genuss prädestiniert ist. Mir hat der Wein dennoch ausgezeichnet gefallen und die nur 12 % Alk. waren sehr angenehm. Schade, dass er so schwer in Deutschland erhältlich ist.

2020 Domaine du Pégau Châteauneuf-du-Pape Cuvée Réservée
Der Abend war mittlerweile weit vorangeschritten und deshalb gab es nur noch einen kleinen Schluck von diesem letzten Wein. Hier dominierten zunächst recht bäuerliche, erdige und brettige Noten. Am Gaumen wirkte der Wein scharf und deutlich alkohollastig (14,5 %). Erst einmal eine Enttäuschung. Die Flasche ist noch nicht ausgetrunken und ich werde in den nächsten Tagen nachverkosten.

VG, Nora

Re: Im Wesentlichen Bordeaux aktuell aus dem Keller

BeitragVerfasst: Sa 3. Feb 2024, 18:51
von Stephane Franc
Hallo zusammen,
bei mir wars nix mit dry january…. Gesammelte Notizen von verschiedenen Anlässen aus dem Januar, die meisten dann später mit Freunden getrunken. All im Rahmen einer Kellerumsortierung geöffnet, meistens über 3 oder 4 Tage verkostet. Nur meine eigenen Bewertungen, wie immer rein subjektiv, Trinkfenster selbstverständlich nur geschätzt. Die Reihenfolge ist lose anhand der Flaschenöffnung.
Viele Grüße, Stefan

La Gaffeliere 2009
Dunkles Rot mit minimalst brauner Randaufhellung.
Im Aroma schwarze Kirsche, Sandelholz und Zwetschge.
Feinstes Tannin, mitteldicht, Schokolade, Nougat, Tabak, sehr charmant.
Gute 93 Punkte aus Bdx-Fan-Sicht, hedonistische Trinkigkeit 94-95 Punkte. Trinkreife 20 – 40.

Fonroque 2015
Dunkles tiefes Rot.
Himbeere, Rose, Boysenbeere im Duft, ganz kurz auch Karamell.
Schöne Säure, rote Früchte, Sauerkirsche, leicht aufrauhende Tannine.
Abgang leicht trocken, eher kurz, schöne süße Holznachklänge.
Schöner Wochenendwein, preislich mit ca 30 Euro in der Subskription OK. 90 Punkte. Jetzt bis 37.

Tour de Moulin 2016 Fronsac
Undurchdringliches Rot.
Im Duft Dunkle Kirschen, Waldboden.
Am Gaumen dunkle Kirsche, Schlehe, interessanterweise Buchenholz.
Abgang trocken.
Schöner Alltagswein am Beginn der Genußreife. 90 Punkte. Super PLV mit 17 Euro. Jetzt bis 37.

C9dP Beaucastel 2009
Dunkles Rot ohne Randaufhellung.
In der Nase Waldbeerenkompott, minimal Sattelleder, einen Hauch Herbstlaub.
Sehr feine Tannine, fast ölige Textur, Blaubeersaft, wunderbare Säure. Genau am Beginn der Entwicklung von Tertiäraromen. Im Abgang Pflaumensaft.
Wunderbarer, sensibel vinifizierter Wein mit Hang zur Größe, 95 Punkte, trinken 20 bis 36

C9dP Beaucastel 2010
Deutlich zupackender als der 09er.
Hochkonzentriert, leichte Alkoholstich, zeigt Schärfe, Garrigue, noch etwas unbalanciert.
Braucht noch Zeit. Potentialwertung 94 Punkte, trinken 26 bis 44.

Ridge Lytton Spring 2011 (Zinfandel-dominierte Rebsortenzusammensetzung)
Keinerlei Aufhellung am Rand.
In der Nase und am Gaumen Pflaumenmuß mit Zimt.
Seriöser Kalifornier, aktuell in der besten Genußphase, 91 Punkte, bis 30 zu öffnen.

Rauzan Segla 2015
Dunkles Rot.
Aroma dicht, Weichselkirsche, üppig.
Am Gaumen Weichselkrsche, dicht, feinste Tannine, klassisch, nichts ist überreif, frisch.
Bald erste Trinkreife, 94 Punkte, 28 bis 48.

Pichon Longueville Baron 2009
Farbe immer noch undurchdringlich.
Aroma fein, leichtes Sattelleder, Schwarzkirsche dominiert.
Geschmacklich im Vergleich zu meiner Paulliac-Erwartung überraschend fein, leichtes Bitterl, nicht wuchtig. Von Seiten des allgemeinen Rufes hatte ich mir ein bisschen mehr Wumms erwartet. 92 Punkte aktuell, vielleicht viel zu bald geöffnet, trinken 28 bis 49 (?)

Moulin Haut Laroque 2016
Dunkle Farbe.
Johannisbeere, Kirsche und Schlehe steigen in die Nase.
Auf der Zunge leichtes Bitterl, Schlehe ?, Brombeere, Sauerkirsche.
90 Punkt. Noch warten bis 28, dann bis 44

Le Boscq 2016

Leicht dumpf im Geruch, Kaffeesatz, Lakritze.
Kernige St-Estephe-Tannine, minimal grüne Paprika, wie mit Stängeln vergoren wirkend, Lakritze.
89 Punkte, 4 Jahre warten, 28 bis 40

Grand Puy Lacoste 2016
Schwebt kühl aus dem Glas, grüne Paprika.
Mit einiger Luftzufuhr sehr balanciert, rote, dunkle Früchte, feine Tannine, die grüne Paprika des Duftes ist im Mund weg. Für mich Inbegriff von Paulliac-Typizität.
Sehr gutes PLV, 93 Punkte, Best ab 30.

Meyney 2016

Im Geruch dunkle Frucht, Sattelleder.
Klare, fein definierte Tannine, rote und schwarze Johannisbeere, leichtes Bitterl welches durch eine schöne Würzigkeit ausgeglichen wird.
Ein kleiner Geniestreich, wie schon der 14er.
Sehr gutes PLV, 93 Punkte, öffnen 27 bis 46

Belgrave 2010 Haut Medoc
Immer noch dunkles Violett.
In die Nase wabert Kaffeesatz und Rohkakao.
Auf die Zunge Cassis, mitteldicht, Schokolade, mittlere Tanninstärke, er changiert auch kurz zu Muskat, schwarzer Olive und Lakritze.
Schöner Alltagswein ausser im Sommer vielleicht, 89 Punkte, 22 bis 36.

Haut Bailly 2016
Sehr feiner Duft kommt da aus dem Glas, Zwetschge und dunkle Kirsche.
Im Geschmack Kirsche, Holunder, feine Tannine und sehr balanciert. Zurückhaltend, da kommt noch mehr. 94 Punkte mit Potential bis 97. 30 bis 54 sinnvoll trinkbar.

Grand Puy Lacoste 2014
Im Duft schon leicht Herbstlaub, Pilze, Marzipan
Im Geschmack fein, abgeschliffene Tannine, weich und cremig, Pistazie ?
88-89 Punkte, der 2016 ist besser, Trinkreife ab 21 und dann bis 32.

La Croix Pomerol 2015

Im Duft Blutorange, Blutorange und B……
Am Gaumen Himbeere, Erdbeere, Zwetschgen-Geist, Tannine noch deutlich adstringierend.
Wird sehr schön werden, Potential 94 Punkte, 28 bis 40.

Lafon la Tuilerie 2015

Im Duft Waldboden, Brombeere
Geschmack: Trüffel, Schokolade, Kaffee, Karamell, Champignon.
100 % Merlot. Bekanntermaßen sehr speziell für einen St. Em. Grand Cru.
Die leichte Champignon-Note ist für mich kein wirklich gutes Zeichen für Alterungspotential.
Momentan etwas anstrengend, 91 Punkte, evtl geht mehr, oder auch nicht. 25 bis 42 ?

Re: Im Wesentlichen Bordeaux aktuell aus dem Keller

BeitragVerfasst: Sa 3. Feb 2024, 19:05
von UlliB
Stephane Franc hat geschrieben:Für mich Inbegriff von Paulliac-Typizität.

Da es hier gleich zweimal so kam und im Forum auch sonst immer wieder passiert: der Ort und die AOC heißt Pauillac, mit dem i vor dem Doppel-l.

Ja, Korinthenkackerei, ich weiß, nichts für ungut... und danke für die sehr interessanten Notizen!

Gruß
Ulli

Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragVerfasst: Sa 3. Feb 2024, 19:09
von Stephane Franc
Ne, ist gut, danke für die Richtigstellung ! Lege selber eigentlich immer viel Wert auf Orthographie !

Re: Im Wesentlichen Bordeaux aktuell aus dem Keller

BeitragVerfasst: Sa 3. Feb 2024, 19:11
von amateur des vins
UlliB hat geschrieben:Da es hier gleich zweimal so kam und im Forum auch sonst immer wieder passiert: der Ort und die AOC heißt Pauillac, mit dem i vor dem Doppel-l.
Paulliac oder Paulé - Hauptsache, aus dem Bordelaise!

Re: Im Wesentlichen Bordeaux aktuell aus dem Keller

BeitragVerfasst: Sa 3. Feb 2024, 19:20
von UlliB
amateur des vins hat geschrieben:aus dem Bordelaise

Ja, das wäre auch so ein Thema... offensichtlich hat da das bekannte Iglo-Schlemmerfilet den Sprachgebrauch beeinflusst :lol:

Aber ob nun Bordelais oder bordelaise, scheint eh zu kompliziert zu sein. Ein bekannter Weinhändler bewirbt seine Weine inzwischen mit "aus dem Bordeaux". Ob das nun besser ist?

/offtopic

Gruß
Ulli