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Dies & Jenes - Proben querbeet

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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Michl

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragMi 29. Dez 2021, 21:53

Josef hat mir zwei Proben zukommen lassen, von denen ich nur weiß, dass es sich um Chardonnays handelt, bin also ziemlich blind unterwegs.

Nummer 1:

Sehr frische, jugendliche Nase: Birne, bisschen unreife Ananas, minimal Süßholz, auch grün-kräuterige Aspekte (minimal Salbei, Estragon).
Im Mund frisch, recht einfach, aber sehr „bei sich“, balanciert, animierend.
87-88 P
Ziemlich sicher Deutschland, könnte Franken sein, aber auch Baden,dann jedoch aus der kühl-frischeren Stilrichtung (z.B. Holger Koch, dessen einfachen Chardonnay ich aber doch einen Tick anders in Erinnerung habe). Insgeheim tippe ich jedoch auf Koehler-Ruprecht, 2019, die Annaberg-Variante, obwohl ich die etwas süßer in Erinnerung habe

Nummer 2:

Leicht stinkige Spontinase, würzig, auch leicht käsig, aber nicht anstrengend, deutlich vegetabil, hinter diesem eher wilderen Vorhang aber auch eine scheinbar ganz klare (sic) Frucht.
Im Mund intensiver als Nummer 1, aber auch nicht von größerer Komplexität, tendenziell herber, leicht naturweinig, in sich stimmig. 88-89 P
Spannend wegen der Nase, Jura ist es wohl nicht, könnte auch etwas Freakigeres aus weiß Gott woher sein, denke aber nicht Deutschland. Kurz und gut: Ich habe keine Ahnung… :D

Jetzt bin ich gespannt auf die Auflösung!
Viele Grüße

Michl
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stollinger

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragDo 30. Dez 2021, 13:25

Moin Michl,

danke für deine Notizen.
Michl hat geschrieben:Nummer 1:

Sehr frische, jugendliche Nase: Birne, bisschen unreife Ananas, minimal Süßholz, auch grün-kräuterige Aspekte (minimal Salbei, Estragon).
Im Mund frisch, recht einfach, aber sehr „bei sich“, balanciert, animierend.
87-88 P
Ziemlich sicher Deutschland, könnte Franken sein, aber auch Baden,dann jedoch aus der kühl-frischeren Stilrichtung (z.B. Holger Koch, dessen einfachen Chardonnay ich aber doch einen Tick anders in Erinnerung habe). Insgeheim tippe ich jedoch auf Koehler-Ruprecht, 2019, die Annaberg-Variante, obwohl ich die etwas süßer in Erinnerung habe

Ich finde es sehr interessant, dass du den Wein so sicher in Deutschland verortest. Ich finde, damit hast du Recht, der schmeckt wirklich ziemlich nach einem deutschen Chardonnay. Ich hatte mir notiert: Textbook Chardonnay. Es ist ein zugänlicher, sehr gut gemachter Chardonnay ohne Überraschungen. Tatsächlich kommt er aber aus der südlichen Hemisphäre, aus Neuseeland. Kumeu River - Estate Chardonnay - 2020. Ungefähr 36. Breitengrad (die Algerische Mittelmeerküste ist ungefähr die andere Seite der Welt). Sprich, die Sonne steht mehrklich höher und die Einstrahlung ist intensiver, die Temperaturen in Sommer gehen in dem Teil von Neuseeland im Sommer aber nur selten über 30°C. Die kühl-frischere Stilrichtung hast du souverän herausgetrunken. Den Schluss, was das jetzt über deutsche Chardonnay aussagt (oder auch andersrum), muss dann jeder für sich selber ziehen...

Ich schreibe mal im entsprechenden Faden weiter [Link]

Michl hat geschrieben:Nummer 2:

Leicht stinkige Spontinase, würzig, auch leicht käsig, aber nicht anstrengend, deutlich vegetabil, hinter diesem eher wilderen Vorhang aber auch eine scheinbar ganz klare (sic) Frucht.
Im Mund intensiver als Nummer 1, aber auch nicht von größerer Komplexität, tendenziell herber, leicht naturweinig, in sich stimmig. 88-89 P
Spannend wegen der Nase, Jura ist es wohl nicht, könnte auch etwas Freakigeres aus weiß Gott woher sein, denke aber nicht Deutschland. Kurz und gut: Ich habe keine Ahnung… :D

Nicht Deutschland stimmt schon mal :D . Es handelt sich um Bourgogne blanc - Jean Javillier & Fils - 2020. Ich habe den Wein gekauft und direkt probiert, um eine Einschätzung vom Jahrgang 2020 im Burgund zu bekommen. Ich habe die beiden Weine auch blind gegeineinander probiert (wusste natürlich, um welche Weine es sich handelt) und konnte sie richtig zuordnen. Mein Urteil kam zustande, weil ich den Neuseelänger zu international-zugänglich fand; es kann aber natürlich auch nur Rateglück gewesen sein, die Wahrscheinlichkeit steht ja nicht schlecht.

Zum Bourgogne blanc schreibe ich auch im entsprechenden Faden weiter [Link]

Grüße, Josef
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Michl

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragFr 4. Feb 2022, 18:36

Ein paar Kürzestnotizen aus dem Schaumweinbereich:

Alois Kiefer: Blanc de Blancs brut 2015: Richtig guter Stoff, weinig, vielleicht bisschen rustikaler, 88 P. Für 14,90 € super.

R. u. C Schneider: Cuvée R 2014: Totalausfall, deutlicher Stich, vielleicht nur eine schlechte Flasche.

Pierre Moncuit: "Hugues de Coulmet" Blanc de blancs brut: trotz feinster Perlage enttäuschend, rechtfertigt die Lobeshymnen bei einzelnen Händlern nicht, ziemlich belanglos, 85-86 P

Franz Keller: Blanc de Blancs brut 2017: Geil! für mich eine der Entdeckungen des noch jungen Jahres, 90-91 P, sehr gutes PGV mit 18 €
Zuletzt geändert von Michl am Sa 5. Feb 2022, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

Michl
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EThC

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragFr 4. Feb 2022, 18:48

Michl hat geschrieben:Pierre Moncuit: "Hugues de Coulmet" Blanc de blancs brut: trotz feinster Perlage enttäuschend, rechtfertigt die Lobeshymnen bei einzelnen Händlern nicht mal ansatzweise, belanglos, 84-85 P
...ich kenne von Pierre Moncuit nur ein paar Millésimes und die fand ich richtig gut. Was genau fandest Du an dem Basis-Schampus nicht so toll?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Michl

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragFr 4. Feb 2022, 19:29

Hallo Erich,

ich habe ihn zufällig gerade im Glas. Das ist einfach trotz animerender, minimal rauchiger Nase im Mund ein einfach gestrickter Schampus mit ziemlich verwaschener Frucht und wenig Ausdruck. Die Säure kickt zwar leicht, aber der Wein animiert mich dennoch nicht. Sicherlich ist das kein schlechter Champagner, aber eben zu dem Preis auch absolut nicht zu empfehlen.
Im Übrigen: Alle anderen Weine von Moncuit haben mir ebenso sehr bis extrem gefallen. Da bin ich ganz bei dir.
Viele Grüße

Michl
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maha

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragMo 7. Feb 2022, 20:26

Hallo zusammen,

Am Wochenende hatten wir zu einem klassischen Käsefondue mal wieder eine hervorragende Auswahl an Weinen.
Alle Weine kamen blind ins Glas.

Apero:
A. Tscheppe, Hirschkäfer, 2019
Sauvignon Blanc und Morillon, Maischevergoren. Unfiltriert und sehr trüb. Duftet nach Apfelmost, dahinter aber auch floral. Schöne Frucht, der SB steht ihm gut, was für enormen Trinkfluss sorgt. Etwas mostig auch im Abgang. Aber sehr schön. Ich mag das.

Los ging’s mit den Weißen:

Wasenhaus, Gutedel, 2020
Gutedel, oder in der Schweiz, Chasselas, ist ja in Helvetien DER typische Fondue Wein. Passte auch hier hervorragend zum Käsefondue. Auch hier naturweinig ohne aber dabei anstrengend zu wirken. Gegenüber dem Tscheppe mehr Säure. Schöne Struktur, lief gut.

Keller, Kirchspiel, 2018
Ja, ich weiß, viel zu jung. Aber mit 24h Luft ging das durchaus. Ordentlich Petrol in der Nase, schöner schmelziger Riesling, die Säure sehr präsent aber nicht unangenehm, Ordentlich komplex. Das Petrol tritt dann im Glas etwas in den Hintergrund. Die zweite Flasche bleibt aber erst mal ein paar Jahre zu.

Ziereisen, Jaspis Gutedel 10 hoch 4 Alte Reben, 2017
Wow. Was für eine Granate an Wein. Blind waren wir hier bei einem großen Chenin von der Loire. Etwas Zündplättchen bzw. Feuerstein (genauso wie ich das mag), leicht reduktiv (genauso wie ich das mag), feine Säure, eine Tiefe bis in den Mariannengraben, hatte ich schon erwähnt das ich das mag?
Mein WOTN , jetzt schon, auch wenn ich nicht wusste was da noch so kommt. Es sollte aber auch dabei bleiben.
Tja, wenn der Preis nicht wäre, könnte ich mir das jeden Tag rein fahren. Einfach nur geil.

Gerome Bressy, Dom. Gourt de Mautens Blanc, Rasteau, 2006
Was weißes aus dem Rasteau bekomm ich auch nicht alle Tage vor die Flinte, und ich weiß auch warum. Erinnerte mich zunächst an einen Grenache Blanc aus dem Priorat. Und damit steh ich ja etwas auf Kriegsfuß. Das ist schon sehr üppig und auch säureärmer als das was bisher ins Glas kam. Sehr mächtig und ölig im Glas. Ein Wein der schnell satt macht und auf mich etwas anstrengend wirkt. Not my cup of tea, aber dennoch ein sehr spannender Wein. Aber mit weiß von der Rhone werd ich wohl nicht mehr warm. Auch nicht gereift.

Weiter geht‘s mit Rot:

Dom. Lecheneaut, Nuits St. Georges "Les Pruliers" 1er Cru, 2011
Ich ahnte dass das mein Pinot Beitrag sein könnte, deswegen hielt ich mich etwas zurück mit Meinungen.
Das war aber seinem Flightpartner, der guten Caroline, sehr ähnlich. Für einen Sankt Schorsch also schon erstaunlich „deutsch“. Oder war die Caro eher burgundisch? Es war auf jeden Fall mal nicht filigran, sondern schon eher nach vorne gehend. Super fleischige und „juicy“ Frucht, nicht die eingekochte Sorte, eher die frische und die auch auf der dunklen Seite. Schöne Säure, ganz feines Tanningerüst und schöne Länge. Hervorragend gereift, auf dem Punkt

Dem stand Sie in nichts nach:
Diel, Cuvee Caroline, 2005
Man kopiere die Notitz von oben. Trotz einigen Jahren mehr auf dem Buckel kam Sie dem Burgunder sehr nahe. Also nicht nur nah, durchaus auf Augenhöhe. Klasse Pinotflight!

Beaulieu Vineyard, Beau Tour, Napa Valley, Cabernet Sauvignon, 1979
Leider schon sehr tertiär. Für nicht schon etwas zu weit fortgeschritten. Deswegen auch a) schwierig zu erraten und b) schwierig zu bewerten.

Duhart Milon, 2004
Zunächst etwas funky, einige tippten auf einen kleinen Batscher, aber für mich war die Pulle vollkommen in Ordnung. Jahrgangstypisch etwas feiner, meint schlanker, und nicht so üppig, jedoch sehr schön. Auf Bordeaux kam man recht schnell, am linken Ufer war ich auch gleich, bei Pauillac war man sich nicht so sicher. Hätte es gegen den Napa aber sicher gut behauptet. Feines Weinchen.

Jetzt wurde es Süß und hätte ungleicher nicht werden können

Hofgut Falkenstein, Kettnacher Euchariusberg, Riesling Spätlese, 2017
Auch diese Spätlese hat es nicht geschafft dass der Falkenstein Funke bei mir überspringt. Die Säure überstrahlt immer noch alles andere. Die Spätlesensüße hat dagegen nichts zu melden und geht förmlich unter. Für manche ist das evtl. eine leichte und tänzelnde Spätlese mit vibrierender Säure, für mich ist das leider nur ein saurer Wein mit etwas Zucker.
Bitte liebe Falkenstein Fans, seid mit nicht böse, vielleicht versteh ich die Weine auch einfach nicht oder hab sie zur Unzeit geöffnet, aber ich sehe nicht wohin sich diese Säure noch integrieren will. Für mich wird das wohl keine Freundschaft mehr werden. Ist aber auch nicht weiter schlimm und so was soll’s ja auch geben. :oops: :)

Dagegen hätte diese kommende Demi ruhig 3 mal so groß ausfallen können.
Ich will die beiden Weine aber keinesfalls miteinander vergleichen, deswegen bitte ich die beiden Bewertungen vollkommen losgelöst voneinander zu betrachten

Krankl, Sine Qua Non Semillon, Mr. K, Vin de Paille, 1998
Auch hier war es blind nicht einfach zu erraten was das ist. Ich tippte schon auf eine Kracher Auslese und es war auch recht klar dass es sich nicht um einen Riesling handelt. Sehr dunkel in der Farbe, Honig, kandierter, brauner Zucker, sehr süß, viskos und reichhaltig. Dahinter eine sehr feine Säure, die hätte mir hier allerdings etwas üppiger ausfallen dürfen. Das Ganze hat eine wahnsinnige Komplexität und Tiefe, die ich so selten erlebt habe. Das allein hätte schon als Dessert gereicht. Vielleicht einer der besten Süßweine die ich bisher getrunken habe. Aber meine Erfahrung darüber beschränkt sich auch nur auf einige wenige Vertreter dieser Zunft. Und in dieser Liga kann wahrscheinlich eh nur Yquem mithalten, mit dem ich aber leider noch nie das Vergnügen hatte.

Wieder mal ein unglaublich schöner Weinabend!
Vielen Dank an Alle!

Gruss Marko
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Herr S.

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragDo 31. Mär 2022, 19:44

Moin moin,

Ich habe in letzter Zeit wenig getrunken, eine schöne, kleine Syrah-Verkostung gab es aber mit zwei guten Freunden.

Den Anfang machten Odys uns Seus aus 2008 von El Joc dels Syrah. Torsten hat dazu vor über 10 Jahren schon etwas geschrieben (viewtopic.php?f=65&t=848), jetzt kam ich auch endlich dazu, mein Paket zu schlachten. Beide Weine waren hervorragend und zeigten keinerlei Alterspuren sondern tolle Beerenfrucht gepaart mit Süßholz und etwas Garrigue. Weiter ging es mit dem Rings Syrah aus 2011. Das war cool climate Syrah vom Feinsten, immer noch blutjung, massive aber reife und etwas trockene Tannine, herbe Beerenfrucht, etwas Asche, im besten Sinne maskulin. Zuletzt war ein auf dem Papier zu junger 2017er Cote Rotie von Burgaud dran. Dieser war bereits erstaunlich zugänglich, eher kühl in der Anmutung mit noch leicht rauen Tanninen, feiner Beerenfrucht, Eichenholz, Asche und Lorbeer. Als Fazit bleibt, dass es wunderbare Syrahs aus diversen Regionen gibt und mein Keller noch mehr Syrah braucht :).

In diesem Sinn,
Björn
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Herr S.

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragFr 1. Apr 2022, 19:48

Moin,

Einen hätte ich noch: ein netter Frühlings-Freitag-Spätnachmittag, ein Teil der Crew von Brand Bros Team lechzt nach stundenlangem Flaschenrütteln nach Bier, ich habe noch kaltes Selbstgebrautes im Kühlschrank (klare 100 Punkte). Irgendwie kamen wir auf Biodyn zu sprechen, ich erwähnte Christmann und schwupps, saßen wir auf der anderen Straßenseite in unserem Wohnzimmer und schlachteten den 2018er Idig. Klar viel zu jung, zurückhaltend, drehte mit Luft immer weiter auf ohne gefühlt alles zu zeigen, was diesen Riesen im Tiefschlaf irgendwann mal auszeichnen dürfte. Ein ganzer Korb diverser Zitrusfrüchte, feine Apfelmostnote, dezent Aprikose, dazu feine, reife Säure und eine ganz dezente Phenolik. Und da die Brand Bros Crew experimentierfreudig ist, gab es anschließend noch den 2020 Chardonnay pure von Seckinger oben drauf. Der hatte einen genialen Duft nach Kino, genauer der Popcornmaschine, warme Butter, reife Birne und Apfel. Am Gaumen zupackend, feine Säure, nur dezent naturweinig dafür mit viel Trinkfluss. Leider war der 2018er Quatres Mains von La Grange Tiphaine dann durch, schlecht Flasche. Dabei haben wir es dann zum Apero auch bewenden lassen :D .

In diesem Sinn,
Björn
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amateur des vins

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragFr 1. Apr 2022, 21:16

War das etwa der heutige Freitag? Hier ist nämlich der Frühling dem Spätwinter gewichen.

Aber coole Spontan-Aktion! 8-)
Besten Gruß, Karsten
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stollinger

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Re: Dies & Jenes - Proben querbeet

BeitragSo 3. Apr 2022, 15:11

Hallo,

ich habe mich die letzen Wochen und Monate etwas rar gemacht, hat keine Ursach im Forum. Ich habe ziemlich viel um die Ohren, mir fehlt die Zeit, die Energie und die Muße Wein zu trinken. Zuletzt habe ich von einem Freund ein paar Proben blind bekommen, im Nachhinein stellten sich drei Weine als aus dem Sortiment von Wein am Limit heraus. Seht es mir nach, dass ich nichts interessanteres zu schreiben weiß, als mich über die Preise von WaL aufzuregen, bin noch nicht wieder bei Feinsinnigem ;) .

Kettern & Niepoort - FIO - Riesling trocken - 2014:

Bild

Blind war ich bei einem Chenin, die Säure schon recht frisch, aber sehr viel Brot und Malz vom Feinhefelager, was bei einem Riesling ja nicht so häufig gemacht wird. Ich habe den Wein ins Ortswein-Niveau gesteckt, Parker vergibt wohl 90p - mit dem typischen Abzug der Punkteinflation ist man dann auch bei meinen Mitte 80 - Level. Der Wein hat nichts einnehmendes, ist genauso schnell aus dem Kopf wie der Abgang weg ist, nur die 45€ Handelspreis will ich nicht so schnell vergessen :shock: .

Ganz gut gefallen hat mir Weingut in der Eben - Sankt Anna R - IGT Vigneti delle Dolomoti - 2015:

Bild

Frischer Typ, die Frucht mit knapper Reife.

Weingut in der Eben - Freistil - IGT Vigneti delle Dolomoti - 2017

Bild

Für meinen Geschmack hätten die Gerbstoffe etwas reifer sein können, etwas hart-grün. In der Nase ist das sehr reif und merlotlastig. Der Mund dann viel frischer als es die Nase hat erwarten lassen.

Beides für mich keine Geheimtipps.

Ich habe schon vor, wieder regelmäßiger zu schreiben (und auch zu trinken :) ), mal sehen, wann ich den nötigen Drive wieder zurückbekomme.

Grüße, Josef
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