Rheingau: Rubinrote Symphonie, Spätburgunder Präsentation
Verfasst: Sa 24. Nov 2018, 13:16
Liebe Forumsmitglieder,
ich berichte von einer Veranstaltung, die ich anfang November in Rüdesheim besucht habe. Unter dem Titel Rubinrote Symphonie wurden dort mehr als 100 deutsche Spätburgunder präsentiert. Ausrichter der Veranstaltung war eine Trägergemeinschaft Assmannshäuser Winzer, die diese Veranstaltung bereits zum 15. Mal organisiert hatte. Alles was Rang und Namen im Rheingau für Spätburgunder besitzt, sozusagen der gesammte Assmannshäuser Höllenberg in Flaschenform, war vertreten. Aus Anlass des Jubiläums wurden auch Top-Weingüter aus Baden, der Pfalz, der Ahr, Rheinhessen, Württemberg und Franken eingeladen, die "Spätburgunder können".
Spannend für mich war, dass ich direkte Vergleiche der Spätburgunderstilistiken aus den verschiedenen Anbaugebieten machen konnte. Die Weine südlich der Rhein-Main-Linie zeigten sich insgesamt voller, fruchtiger, wärmer und mit weniger Säuregerüst ausgestattet als die Rheingauer Spätburgunder, die eher kühl-elegant daher kamen.
Folgende Weine haben von mir +++ Bewertung bekommen (zu mehr hat es aus Zeit und Platzproblemen leider nicht gereicht):
Weingut Schnaitmann: 2016 Simonroth Spätb.
Weingut Knipser: 2014 Kalkmergel Spätb. trocken
Weingut Rudolf Fürst: 2016 Bürgstadter Berg, Spätb. Erste Lage, 2005 Centgrafenberg GG
Weingut Franz Keller: 2016 Spätburgunder Franz Anton
Weingut Krone: 2014 Spätburgunder Assmannshäuser Spätburgunder trocken, VDP Große Lage; 2013 JUWEL Assmannhäuser Spätburgunder trocken
Neben diesen tollen Weinen, die ich verkosten durfte, die jedoch aus Preisgründen nicht den Weg in mein Zuhause gefunden haben, bin ich auf ein Weingut aufmerksam geworden, dass vom Preis-Genuss-Verhältnis ganz bemerkenswert fand.
Es handelt sich um das Weingut Robert König aus Assmannhausen und die folgenden Weine:
2016 Assmannshäuser Frankenthal, ZENIT, Spätburgunder, Spätlese, trocken (14,24 €, 89 Punkte/Vinum)
2015 Pinot Noir, Edition, Spätburgunder, Qba, trocken (17,25 €)
Die Weine sind trocken (1,3 und 0,7 Gramm Restzucker), harmonisch (sehr gute Frucht-Säure-Balance) und besitzen einen langen Nachhall. Es sind eher elegante Vertreter ihrer Art. Der Pinot Noir ist im Barrique ausgebaut, so dass eine zarte Würze den Wein noch etwas komplexer macht.
Ähnliche gute - oder einen Tick bessere Weine - die ich an dem Tag verkostet habe, kosteten mindestens das Doppelte, vielfach auch das Dreifache.
Ein Grund für das angenehme Preisverhältnis der Weine liegt vermutlich darin, dass sich das Weingut in der Umbruchphase befindet. Robert König ist vor 3 Jahren gestorben und der Sohn, Philipp, führt das Weingut parallel zu seinem Studium in Geisenheim.
Ich habe das Weingut, das lediglich 6,7 Hektar, überwiegend in Steillagen bewirtschaftet, eine Woche später besucht. Eine schicke Vinothek und ein villenartiges Wohnhäuser fand ich nicht, stattdessen einen großen, etwas verlassen wirkenden landwirtschaftlichen Hof. Eine Großmutter, die versunken Laub recht und nachdem sie die Brille und die Weinliste gefunden hat, mir schließlich die Weine ausschenkt und erläutert.
Ihr merkt sicher meine Begeisterung. Ich fand die Weine wirklich toll und habe einiges gekauft. Falls jemand die Weine kennt würde ich mich sehr gerne austauschen ... ein bisschen Fachsimpeln. Wer die Weine noch kaufen will sollte sich von der Internetseite, die den Charme der 90er Jahre atmet, nicht abschrecken lassen. Bestellungen per E-Mail sind sicherlich möglich.
Puh, soviel erst einmal zu meinen Eindrücken von dieser gelungenen Veranstaltung.
Grüße, Simone
ich berichte von einer Veranstaltung, die ich anfang November in Rüdesheim besucht habe. Unter dem Titel Rubinrote Symphonie wurden dort mehr als 100 deutsche Spätburgunder präsentiert. Ausrichter der Veranstaltung war eine Trägergemeinschaft Assmannshäuser Winzer, die diese Veranstaltung bereits zum 15. Mal organisiert hatte. Alles was Rang und Namen im Rheingau für Spätburgunder besitzt, sozusagen der gesammte Assmannshäuser Höllenberg in Flaschenform, war vertreten. Aus Anlass des Jubiläums wurden auch Top-Weingüter aus Baden, der Pfalz, der Ahr, Rheinhessen, Württemberg und Franken eingeladen, die "Spätburgunder können".
Spannend für mich war, dass ich direkte Vergleiche der Spätburgunderstilistiken aus den verschiedenen Anbaugebieten machen konnte. Die Weine südlich der Rhein-Main-Linie zeigten sich insgesamt voller, fruchtiger, wärmer und mit weniger Säuregerüst ausgestattet als die Rheingauer Spätburgunder, die eher kühl-elegant daher kamen.
Folgende Weine haben von mir +++ Bewertung bekommen (zu mehr hat es aus Zeit und Platzproblemen leider nicht gereicht):
Weingut Schnaitmann: 2016 Simonroth Spätb.
Weingut Knipser: 2014 Kalkmergel Spätb. trocken
Weingut Rudolf Fürst: 2016 Bürgstadter Berg, Spätb. Erste Lage, 2005 Centgrafenberg GG
Weingut Franz Keller: 2016 Spätburgunder Franz Anton
Weingut Krone: 2014 Spätburgunder Assmannshäuser Spätburgunder trocken, VDP Große Lage; 2013 JUWEL Assmannhäuser Spätburgunder trocken
Neben diesen tollen Weinen, die ich verkosten durfte, die jedoch aus Preisgründen nicht den Weg in mein Zuhause gefunden haben, bin ich auf ein Weingut aufmerksam geworden, dass vom Preis-Genuss-Verhältnis ganz bemerkenswert fand.
Es handelt sich um das Weingut Robert König aus Assmannhausen und die folgenden Weine:
2016 Assmannshäuser Frankenthal, ZENIT, Spätburgunder, Spätlese, trocken (14,24 €, 89 Punkte/Vinum)
2015 Pinot Noir, Edition, Spätburgunder, Qba, trocken (17,25 €)
Die Weine sind trocken (1,3 und 0,7 Gramm Restzucker), harmonisch (sehr gute Frucht-Säure-Balance) und besitzen einen langen Nachhall. Es sind eher elegante Vertreter ihrer Art. Der Pinot Noir ist im Barrique ausgebaut, so dass eine zarte Würze den Wein noch etwas komplexer macht.
Ähnliche gute - oder einen Tick bessere Weine - die ich an dem Tag verkostet habe, kosteten mindestens das Doppelte, vielfach auch das Dreifache.
Ein Grund für das angenehme Preisverhältnis der Weine liegt vermutlich darin, dass sich das Weingut in der Umbruchphase befindet. Robert König ist vor 3 Jahren gestorben und der Sohn, Philipp, führt das Weingut parallel zu seinem Studium in Geisenheim.
Ich habe das Weingut, das lediglich 6,7 Hektar, überwiegend in Steillagen bewirtschaftet, eine Woche später besucht. Eine schicke Vinothek und ein villenartiges Wohnhäuser fand ich nicht, stattdessen einen großen, etwas verlassen wirkenden landwirtschaftlichen Hof. Eine Großmutter, die versunken Laub recht und nachdem sie die Brille und die Weinliste gefunden hat, mir schließlich die Weine ausschenkt und erläutert.
Ihr merkt sicher meine Begeisterung. Ich fand die Weine wirklich toll und habe einiges gekauft. Falls jemand die Weine kennt würde ich mich sehr gerne austauschen ... ein bisschen Fachsimpeln. Wer die Weine noch kaufen will sollte sich von der Internetseite, die den Charme der 90er Jahre atmet, nicht abschrecken lassen. Bestellungen per E-Mail sind sicherlich möglich.
Puh, soviel erst einmal zu meinen Eindrücken von dieser gelungenen Veranstaltung.
Grüße, Simone