Am Samstag sollte es mal wieder eine "Bring your own Bottle" Probe in der Winebank FFM sein. Ohne thematische Eingrenzung, was "nettes" sollte es schon sein, round about 50 EUR+, nach oben offen
Da ich immer gerne mit schreibe und meine Eindrücke seit kurzem gleich Vorort ins Tablet hacke, wurde ich schnell als Protokollführer bestimmt.
Ich stelle also fest, 11 Personen vollzählig angetreten und somit beschlussfähig. 14 Weine geöffnet und mit Alufolie (Jehova!) bedeckt (einer sollte noch als Nachzügler dazu kommen).
Getrunken wurde somit blind, die Flights wurden zufällig zusammengestellt.
Aperitif: Riesling Spätlese trocken, Leiwener Laurentiuslay, St. Urbanshof, DE, Mosel, 2003
Nase: leicht angereift, ganz wenig Petrol, Pfirsich und gelbe Früchte, öffnet sich mit Luft. Sehr schöne Nase. Blind schwer als Riesling zu erkennen.
Gaumen: Leicht buttrig, feine Säure, cremige Textur, ganz leichtes Zuckerschwänzchen, auch hier Reifenoten. Sehr komplex. Schöner Start in den Abend
Schon folgte der erste Interessante Rotwein Flight:
1) Meshach, Grant Burge, Australien, Barossa Valley, 2001
Nase: Marzipan, Kirsche, Rumtopf, Pflaume. Das wirkt alles sehr fett und markant.
Gaumen: Wuchtiger Antritt, dunkle Schokolade, etwas Zimt, schönes Säurespiel mit leichter Extraktsüsse. Brombeere, mit mehr Luft eher Erdbeere. Sehr lang.
Blind schwer zu erraten
vs.
2) Finca Dofi, Spanien, Priorat, 2008
Nase: Zurückhaltend, da kommt leider sehr wenig, mit der Zeit vielleicht etwas schwarze Kirsche, sonst will der Bengel gar nichts von sich Preis geben.
Gaumen: Tannin, spitze Säure, auch hier etwas Kirsche, sonst sehr gezehrt. Schmaler Körper, wirkt sehr filigran und einfach gnadenlos zugenagelt. Der sagt sich, nö Jungs und Mädels, heut will ich (noch) nicht.
3 Stundem später dreht er dann mächtig auf. Bei 11 Personen ist die Flasche aber leider schnell leer, so dass nicht mehr viel zum Nach verkosten bleibt. Aber hier deutet er an was er drauf hat. Das wird!
Es sollte ein Pinot Flight folgen.
3) Gantenbein Pinot Noir, Schweiz, Bündner Herrschaft, 2007
Nase: Rumms. Erdbeere, Leichter Stinker, Holunder, etwas Thymian. Das muss Pinot sein!
Gaumen: Auch hier Holunder und Kirsche. Ja das ist Pinot und was für einer! Cremig, fruchtig, bisschen Schwarzpulver, Komplex und die Frucht wärmer als der Sancerre. Feine Würze. Wuchtiger als sein Flightpartner, der hier wenig Chancen hat einen Stich zu machen.
Was sehr schade ist, denn der Sancerre war eins meiner Mitbringsel. Solo hätte er evtl. besser abgeschnitten. Ich mag den Wein und seine Stilistik sehr. So ging er leider etwas unter.
Was aber die Performance des Eidgenossen keinesfalls schmälern soll. Das war der erste Gantenbein meines Lebens und hoffentlich wird das nicht mein letzter bleiben. Hammer Wein! Ohne Frage!
vs.
4) Sancerre Rouge, Domaine Vacheron, Frankreich, Loire, 2010
Nase: Bisschen verhaltener als der Ganti, buttrig, rote Früchte und etwas Süssholz. Auch hier deutlich Pinotfrucht. Wird leicht petrolig.
Gaumen: Präsente Säure, die Pinotfrucht etwas kühler, Herzkirsche. Etwas filigraner, Erdbeeren, Lakritz. Gerbstoffe noch sehr präsent. Geht leider gegen den Schweizer etwas unter. Aber preislich spielt das auch in einer anderen Liga. Nichts desto trotz hatte ich mir hier doch etwas mehr erhofft
Flight Nummer 3 hatte es wieder in sich
5) Pichon Comtesse, Fankreich, BDX, Pauillac, 2008
Nase: Sehr sehr schön! Blaubeere, warme Frucht, dunkel, tief, wuchtig, fett aber nicht im Sinne von breit. Sehr Komplex, sich ständig wandelnd. Schiefer, oder Bleistift? Pauillac? Anfangs war ich noch unsicher.
Gaumen: Auch sehr präsent, ganz leichte Süße dazu gesellt sich eine geile Säure. Sehr harmonisch, da passt alles schön zusammen. Voller Körper, seidige Textur, Schiefermineralität (oder Graphit?), noch kräftiges Tannin, ganz leichtes Bitterl hinten raus.
Ja das ist sie. Meine Comtesse (also ich hab sie leider nicht mitgebracht, aber ich liebe dieses Chateau)! Ich hab dann tatsächlich auf BDX, linkes Ufer, Pauillac getippt. Comtesse hab ich mich aber dann doch nicht getraut. Geiles Teil!
vs.
6) Terete, Rioja Gran Reserva, Alberto Gutierrez Andres, Spanien, Rioja, 1995
Die Flasche ohne Etikett. Wird wohl nur im Restaurant vor Ort verkauft. Die ganze Story hinter dem Wein hab ich leider wieder vergessen. Vielleicht kann einer der Mitstreiter hier noch was zu schreiben.
Auf jeden Fall wurde ich angehalten im Protokoll die erste Rüge für Mittrinker Thorsten festzuhalten, denn dieser konstatierte "Kork". War aber nicht. Roch nur komisch
Die Nase war auch ziemlich abgefahren, schwer definierbar, Marzipan, Kirsche, Leder, leichter undefinierbarer Stinker
Gaumen: Zwar schön aber auch etwas freakig, ziemlich alkoholisch, schöne Säure, aber die Substanz fehlte etwas. Mittlerer Körper. Schwierig zu raten. Die Flasche hatte wohl nen kleinen Batscher. Gemäss Spender kann das viel viel mehr. Interessant war es allemal.
Die Runde ging aber deutlich an die Comtesse
Jetzt wurde es crazy (zumindest für mich als Burgund Laie). Für mich eine völlig neue Erfahrung dass Pinot so schmecken kann. Denn blind war ich irgendwo im Priorat (sic!)
7) Hospices de Beaune, Corton, Gand Cru, Frankreich, Burgund 2003
Nase: Fast so strange wie der Terete. Ganz leicht Liebstöckel, etwas Gemüsegarten, kann auch Paprika gewesen sein, das legt sich aber mit mehr Luft. Dann Räucher-Noten (Holzkohle) und dunkle, aber eher kühle Frucht.
Gaumen: Fette Tannine, Blaubeere, Säure. Voller Körper, Schiefer, Kräuter aber auch florale Noten. Geilomat. Ich wäre NIE und Never auf Pinot gekommen. Auf Burgund schon gar nicht. Das ist ganz großes Tennis! Nachkaufreflex...
vs.
8) Elio Grasso Barolo, 1999
Nase: Marzipan, Rosmarin, Leder, Pilze und Wald, riecht älter als er schmeckt
Gaumen: Heftige Tannine, was auf Nebbiolo hätte hindeuten können. Dunkle Beeren, Schwarzbrot, laktisch. mittlerer Körper..
Auf die Idee einen Pinot aus Burgund gegen einen Barolo antreten zu lassen wären wir wohl sehenden Auges nicht gekommen. Der Zufall wollte es so und die Paarung war wirklich interessant.
Im 5. Flight kam wieder eine Flasche von mir dran. Schade dass wir den nicht im ersten Flight hatten:
9) Glaetzer, Amon Ra, Australien, Barossa Valley, 2013
Nase: Marzipan, Dunkle Beeren, Blut, Leder, wird blumig und wandlet sich ständig. Meine Nase des Abends.
Gaumen: Wuchtig, süß mit schöner konterkarierender Säure. Kräftiges Tannin, voller, muskulöser Körper. Das hat Power bis nach Meppen, Komplex, verändert sich ständig. Blutjung und ungestüm. Wow!
Wenn ich nicht so verknallt in die Comtesse wäre, da könnte ich drin ersaufen.
vs.
10) Corison, Cabernet Sauvignon, USA, Napa Valley, 1994
Nase: Strange, Schwarzbrot, etwas Sherry. Die Nase deutet an dass der Wein seinen Zenit leicht überschritten hat.Â
Gaumen: Nicht so schlimm wie die Nase. Trotzdem sehr säurelastig, Mittlerer bis filigraner Körper, schon leicht ausgezehrt. War wahrscheinlich mal sehr schön.
Gegen den Aussie sieht das dann leider noch weniger schön aus.
Endspurt
11) Chateau La Fleur Morange, St. Emilion GC, Frankreich, BDX, 2012
Ein mir gänzlich unbekanntes Chateau, was sich gerne ändern darf.
Nase: Wow, geile Nase, BDX? Ja das riecht sehr nach Bordeaux. Schiefer, Dunkle Herzkirsche, leichte Würze, Merlot.
Gaumen: Cassis, Vanille (Holz?), schmeckt noch jung, fast primärfruchtig. Schöne Säure, frisch und dennoch seidig elegant. Präsente Gerbstoffe geben ein gutes Gerüst und deuten ein noch lange andauerndes Leben an. Schöner Wein, gerne auf Wiedervorlage in 5 Jahren.
vs.
12) Pichon Baron, Frankreich BDX, Pauillac, 2002
Nase: Maggi Kochstudio
Gaumen: Besser als in der Nase aber leider mouse dead. Too bad.
Dann gabs noch was zum Dessert:
13) Weingut Königshof, Bopparder Hamm Feuerlay, Riesling Spätlese, DE, Mittelrhein, 2003
Nase: Leicht Petrolig, Frucht noch präsent, Säure fehlt.
Gaumen: Süß, reife Frucht, Säure fehlt auch hier, Nett aber die Komplexität wird etwas vermisst.
Die Konzentration lässt etwas nach
14) Robert Weil, Kiedrich Gräfenberg, Riesling Auslese, DE, Rheingau, 2004
Nase: Ganz leicht, Petrol, Türkischer Honig, Pfirsich. Komplex und sehr betörend.
Gaumen: Schöne Süße, mit nicer Säure (die durchaus noch heftiger hätte ausfallen dürfen), Wirkt fast schon etwas zu Süß. Aber da wollen wir zu fortgeschrittener Stunde wirklich nicht moppern. Schöne, in Würde gereifte, Auslese.
Watn Abend mal wieder! Was soll ich sagen, geile Weine, nette Leute, gute Stimmung und again what learned.
Vielen Dank an alle. Bis zum nächsten mal.Â
Protokoll geschlossen
Gruss
Marko
Da ich immer gerne mit schreibe und meine Eindrücke seit kurzem gleich Vorort ins Tablet hacke, wurde ich schnell als Protokollführer bestimmt.
Ich stelle also fest, 11 Personen vollzählig angetreten und somit beschlussfähig. 14 Weine geöffnet und mit Alufolie (Jehova!) bedeckt (einer sollte noch als Nachzügler dazu kommen).
Getrunken wurde somit blind, die Flights wurden zufällig zusammengestellt.
Aperitif: Riesling Spätlese trocken, Leiwener Laurentiuslay, St. Urbanshof, DE, Mosel, 2003
Nase: leicht angereift, ganz wenig Petrol, Pfirsich und gelbe Früchte, öffnet sich mit Luft. Sehr schöne Nase. Blind schwer als Riesling zu erkennen.
Gaumen: Leicht buttrig, feine Säure, cremige Textur, ganz leichtes Zuckerschwänzchen, auch hier Reifenoten. Sehr komplex. Schöner Start in den Abend
Schon folgte der erste Interessante Rotwein Flight:
1) Meshach, Grant Burge, Australien, Barossa Valley, 2001
Nase: Marzipan, Kirsche, Rumtopf, Pflaume. Das wirkt alles sehr fett und markant.
Gaumen: Wuchtiger Antritt, dunkle Schokolade, etwas Zimt, schönes Säurespiel mit leichter Extraktsüsse. Brombeere, mit mehr Luft eher Erdbeere. Sehr lang.
Blind schwer zu erraten
vs.
2) Finca Dofi, Spanien, Priorat, 2008
Nase: Zurückhaltend, da kommt leider sehr wenig, mit der Zeit vielleicht etwas schwarze Kirsche, sonst will der Bengel gar nichts von sich Preis geben.
Gaumen: Tannin, spitze Säure, auch hier etwas Kirsche, sonst sehr gezehrt. Schmaler Körper, wirkt sehr filigran und einfach gnadenlos zugenagelt. Der sagt sich, nö Jungs und Mädels, heut will ich (noch) nicht.
3 Stundem später dreht er dann mächtig auf. Bei 11 Personen ist die Flasche aber leider schnell leer, so dass nicht mehr viel zum Nach verkosten bleibt. Aber hier deutet er an was er drauf hat. Das wird!
Es sollte ein Pinot Flight folgen.
3) Gantenbein Pinot Noir, Schweiz, Bündner Herrschaft, 2007
Nase: Rumms. Erdbeere, Leichter Stinker, Holunder, etwas Thymian. Das muss Pinot sein!
Gaumen: Auch hier Holunder und Kirsche. Ja das ist Pinot und was für einer! Cremig, fruchtig, bisschen Schwarzpulver, Komplex und die Frucht wärmer als der Sancerre. Feine Würze. Wuchtiger als sein Flightpartner, der hier wenig Chancen hat einen Stich zu machen.
Was sehr schade ist, denn der Sancerre war eins meiner Mitbringsel. Solo hätte er evtl. besser abgeschnitten. Ich mag den Wein und seine Stilistik sehr. So ging er leider etwas unter.
Was aber die Performance des Eidgenossen keinesfalls schmälern soll. Das war der erste Gantenbein meines Lebens und hoffentlich wird das nicht mein letzter bleiben. Hammer Wein! Ohne Frage!
vs.
4) Sancerre Rouge, Domaine Vacheron, Frankreich, Loire, 2010
Nase: Bisschen verhaltener als der Ganti, buttrig, rote Früchte und etwas Süssholz. Auch hier deutlich Pinotfrucht. Wird leicht petrolig.
Gaumen: Präsente Säure, die Pinotfrucht etwas kühler, Herzkirsche. Etwas filigraner, Erdbeeren, Lakritz. Gerbstoffe noch sehr präsent. Geht leider gegen den Schweizer etwas unter. Aber preislich spielt das auch in einer anderen Liga. Nichts desto trotz hatte ich mir hier doch etwas mehr erhofft
Flight Nummer 3 hatte es wieder in sich
5) Pichon Comtesse, Fankreich, BDX, Pauillac, 2008
Nase: Sehr sehr schön! Blaubeere, warme Frucht, dunkel, tief, wuchtig, fett aber nicht im Sinne von breit. Sehr Komplex, sich ständig wandelnd. Schiefer, oder Bleistift? Pauillac? Anfangs war ich noch unsicher.
Gaumen: Auch sehr präsent, ganz leichte Süße dazu gesellt sich eine geile Säure. Sehr harmonisch, da passt alles schön zusammen. Voller Körper, seidige Textur, Schiefermineralität (oder Graphit?), noch kräftiges Tannin, ganz leichtes Bitterl hinten raus.
Ja das ist sie. Meine Comtesse (also ich hab sie leider nicht mitgebracht, aber ich liebe dieses Chateau)! Ich hab dann tatsächlich auf BDX, linkes Ufer, Pauillac getippt. Comtesse hab ich mich aber dann doch nicht getraut. Geiles Teil!
vs.
6) Terete, Rioja Gran Reserva, Alberto Gutierrez Andres, Spanien, Rioja, 1995
Die Flasche ohne Etikett. Wird wohl nur im Restaurant vor Ort verkauft. Die ganze Story hinter dem Wein hab ich leider wieder vergessen. Vielleicht kann einer der Mitstreiter hier noch was zu schreiben.
Auf jeden Fall wurde ich angehalten im Protokoll die erste Rüge für Mittrinker Thorsten festzuhalten, denn dieser konstatierte "Kork". War aber nicht. Roch nur komisch
Die Nase war auch ziemlich abgefahren, schwer definierbar, Marzipan, Kirsche, Leder, leichter undefinierbarer Stinker
Gaumen: Zwar schön aber auch etwas freakig, ziemlich alkoholisch, schöne Säure, aber die Substanz fehlte etwas. Mittlerer Körper. Schwierig zu raten. Die Flasche hatte wohl nen kleinen Batscher. Gemäss Spender kann das viel viel mehr. Interessant war es allemal.
Die Runde ging aber deutlich an die Comtesse
Jetzt wurde es crazy (zumindest für mich als Burgund Laie). Für mich eine völlig neue Erfahrung dass Pinot so schmecken kann. Denn blind war ich irgendwo im Priorat (sic!)
7) Hospices de Beaune, Corton, Gand Cru, Frankreich, Burgund 2003
Nase: Fast so strange wie der Terete. Ganz leicht Liebstöckel, etwas Gemüsegarten, kann auch Paprika gewesen sein, das legt sich aber mit mehr Luft. Dann Räucher-Noten (Holzkohle) und dunkle, aber eher kühle Frucht.
Gaumen: Fette Tannine, Blaubeere, Säure. Voller Körper, Schiefer, Kräuter aber auch florale Noten. Geilomat. Ich wäre NIE und Never auf Pinot gekommen. Auf Burgund schon gar nicht. Das ist ganz großes Tennis! Nachkaufreflex...
vs.
8) Elio Grasso Barolo, 1999
Nase: Marzipan, Rosmarin, Leder, Pilze und Wald, riecht älter als er schmeckt
Gaumen: Heftige Tannine, was auf Nebbiolo hätte hindeuten können. Dunkle Beeren, Schwarzbrot, laktisch. mittlerer Körper..
Auf die Idee einen Pinot aus Burgund gegen einen Barolo antreten zu lassen wären wir wohl sehenden Auges nicht gekommen. Der Zufall wollte es so und die Paarung war wirklich interessant.
Im 5. Flight kam wieder eine Flasche von mir dran. Schade dass wir den nicht im ersten Flight hatten:
9) Glaetzer, Amon Ra, Australien, Barossa Valley, 2013
Nase: Marzipan, Dunkle Beeren, Blut, Leder, wird blumig und wandlet sich ständig. Meine Nase des Abends.
Gaumen: Wuchtig, süß mit schöner konterkarierender Säure. Kräftiges Tannin, voller, muskulöser Körper. Das hat Power bis nach Meppen, Komplex, verändert sich ständig. Blutjung und ungestüm. Wow!
Wenn ich nicht so verknallt in die Comtesse wäre, da könnte ich drin ersaufen.
vs.
10) Corison, Cabernet Sauvignon, USA, Napa Valley, 1994
Nase: Strange, Schwarzbrot, etwas Sherry. Die Nase deutet an dass der Wein seinen Zenit leicht überschritten hat.Â
Gaumen: Nicht so schlimm wie die Nase. Trotzdem sehr säurelastig, Mittlerer bis filigraner Körper, schon leicht ausgezehrt. War wahrscheinlich mal sehr schön.
Gegen den Aussie sieht das dann leider noch weniger schön aus.
Endspurt
11) Chateau La Fleur Morange, St. Emilion GC, Frankreich, BDX, 2012
Ein mir gänzlich unbekanntes Chateau, was sich gerne ändern darf.
Nase: Wow, geile Nase, BDX? Ja das riecht sehr nach Bordeaux. Schiefer, Dunkle Herzkirsche, leichte Würze, Merlot.
Gaumen: Cassis, Vanille (Holz?), schmeckt noch jung, fast primärfruchtig. Schöne Säure, frisch und dennoch seidig elegant. Präsente Gerbstoffe geben ein gutes Gerüst und deuten ein noch lange andauerndes Leben an. Schöner Wein, gerne auf Wiedervorlage in 5 Jahren.
vs.
12) Pichon Baron, Frankreich BDX, Pauillac, 2002
Nase: Maggi Kochstudio
Gaumen: Besser als in der Nase aber leider mouse dead. Too bad.
Dann gabs noch was zum Dessert:
13) Weingut Königshof, Bopparder Hamm Feuerlay, Riesling Spätlese, DE, Mittelrhein, 2003
Nase: Leicht Petrolig, Frucht noch präsent, Säure fehlt.
Gaumen: Süß, reife Frucht, Säure fehlt auch hier, Nett aber die Komplexität wird etwas vermisst.
Die Konzentration lässt etwas nach
14) Robert Weil, Kiedrich Gräfenberg, Riesling Auslese, DE, Rheingau, 2004
Nase: Ganz leicht, Petrol, Türkischer Honig, Pfirsich. Komplex und sehr betörend.
Gaumen: Schöne Süße, mit nicer Säure (die durchaus noch heftiger hätte ausfallen dürfen), Wirkt fast schon etwas zu Süß. Aber da wollen wir zu fortgeschrittener Stunde wirklich nicht moppern. Schöne, in Würde gereifte, Auslese.
Watn Abend mal wieder! Was soll ich sagen, geile Weine, nette Leute, gute Stimmung und again what learned.
Vielen Dank an alle. Bis zum nächsten mal.Â
Protokoll geschlossen
Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!