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Hallo,
auch von mir und Steffi an alle Gäste einen ganz herzlichen Dank für Eure angenehme Gesellschaft und die tollen Weine. Ihr dürft gerne wiederkommen
Zur Begrüßung gabs es einen 2001er Riesling Saumagen Kabinett trocken von Koehler-Ruprecht.
Leichter Reifeton, Kamillenblüten und Quitte. SEit nunmehr 4 Jahren in bestechender Form und mit Reserven für bestimmt noch weitere 5 Jahre.
Blind serviert wurde ein 2008er Cabernet Blanc trocken von Anselmann den ich vor geraumer Zeit in einem Pfälzer Supermarkt für rund 7 Euro gekauft habe.
Tropisch expressive Nase, leichter Gemüseton (Sellerie). Weder tief noch komplex, aber wirklich gut trinkbar. Schöne reife Säure. Hat auch noch gestern gut geschmeckt.
Dann Bürklin Wolf-Pechstein 1999 (einer meiner drei trockenen Lieblingsrieslinge ever).
Als ersten Rotwein gabs Montrose 2001 aus der Magnum. Den WEin hatte ich neben dem 1989 Meyney kurzfristig von einem netten Forumskollegen und Händler gekauft (herzlichen Dank für die schnelle Lieferung lieber KaDeDe , weil ich leider meine einzige Magnum Angelus 1994 versehentlich in meinem Mannheimer Keller liegen habe.
Direkt nach dem Öffnen sehr süße Johannisbeerfrucht. Etwa die Hälfte in einen Decanter und den Rest in der Flasche gelassen. Der erste Teil im Decanter war nach rund 7h noch etwas verschlossen. Rotbeerig, reife Säure und feine Tannine. Die Länge am Gaumen lässt hoffen, dass noch mehr kommt. Der zweite Teil aus der Flasche war dann gegen Mitternacht deutlich stärker. Tiefe und Komplexität haben spürbar zugenommen. Reife Walderdbeeren und Cassis. Von 89 auf 93 Punkte.
Dann sollte es zwei Cims 96 und 01 geben. Leider hatte der 2001er zunächst einen stärkeren Korker, der aber am nächsten Tag zu meiner Überraschung nur noch schwach ausgepägt war und sich dann erahnen ließ, was für ein toller Wein das ist.
96er Cims erst in der Nase ziemlich verhalten: Da kam fast nix. Aber am Gaumen sehr schöne reife Pflaumenfrucht, kernie Säure und sehr harmonisch. Auch am nächsten Tag und gestern noch wirklich gut zu trinken.
Tony zauberte dann noch einen 99er Cims aus seinem Beutel. Der war aber eher schwierig. Mon Cheri. Möbelpolitur und eine zu starke Röstaromatik. Am nächsten Tag nur noch Kirschwasser.. Nicht mein Fall.
Dann Pontet Canet 1996. Herrlich! Beginnende Trinkreife. Brombeeren, Holunderbeeren, Bleistift und kalter Rauch. Kräftige Säure. 93+ Punkte.
Im Dezember hatte ich ein gutes Glas aus einer direkt geöffneten Magnum, da war er noch deutlich vernagelter.
Lynch Bages 1985. Wolfs Notiz ist nichts hinzuzufügen. Wobei ich einer derjenigen war, die den etwas austrocknenden Abgang bemäkelt haben. Trotzdem 92 Punkte.
Chateau St. Pierre 1985. MIr hat dieser Wein sehr gut gefallen. Tolle reife Tannine, weich und süß am Gaumen. Im Abschluck etwas Astringenz. Die Säure dominiert etwas zu sehr. Am nächsten Tag mit den Resten vom Essen (Kalbsbäckchen mit Pastinakenpüree und Wirsinggemüse) noch ein Glas getrunken..WIE DIE FAUST AUFS AUGE!!. 91 Punkte
Dann das (vinologische) Highlight des Abends: (tausend Dank lieber Tony für diesen Wein und die mehr als faire Umlage!!)
CHATEAU MARGAUX 1985.
Die sprichwörtliche Faust im Samthandschuh.. Die Nase etwas aristrokatisch verhalten aber durchaus vielschichtig Pflaumen, Kirsche, Cassis und Weisser Pfeffer. Am Gaumen geht die Post ab! Zigarre (helles Blatt) Johannisbeeren, Leder, Trüffel. Jeder Schluck eine neue Facette. Eine Spannung und Länge am Gaumen, die mich wirklich verstummen ließen.
Nase 94 Gaumen 99-100P Macht Summasummarum 97 Punkte für dieses sexy Teil.
Dann war dem ein oder anderen nach einem nach einem trockenen bzw. restsüßen Kalibierungswein:
Willi Schaefer (Danke Charlie) Domprobst Kabinett 2007. Kleiner Gärstinker. Kristallklare Frucht am Gaumen (Passionsfrucht, Litschi) tolle Säure. Für mich gerade noch in der Kabinettklasse. 89 Punkte.
Emrich Schönleber Halenberg Spätlese trocken 2009. Einfach nur genial. Würzige Nase. Reifer roter Apfel, Tabak, Mango und Citrusfrüchte. Einfach nur stimmig und für mich einer der PLV Sieger des Jahrgangs. 92 Punkte.
Zum Dessert dann noch AJ Adam DrohnHofberger Auslese 2006. Eigentlich eine Beerenauslese. Hohe Viskosität. Extrem druckvoll aber nicht plump. Zudem eine sehr saubere Botrytis. Reife Säure, viel Spiel. Phänomenale Länge 94+ Punkte.
Dann noch ein Rätselwein Anselmann Solaris Auslese 2009 (rund 6 Euro aus dem Supermarkt). Nimm Zwei Bonbon. Birnenkompott und Holunderblütengelee. Wirklich eine positive Überraschung. 85 Punkte.
Last but not least: Meyney 1989. Zapfen raus und rein ins Glas. Kerniger reifer BDX perfekt auf den Punkt.
Die Reste habe ich dann noch genüsslich mit Charlie und Tony vertilgt.
Einfach ein toller Abend im Kreise gleichgesinnter!!
Nikolai