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Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants Ffm.

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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maha

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMo 16. Sep 2019, 14:00

Hallo zusammen,

am Samstag ging die lange Sommerpause mit einer Vertikale von Duhart Milon zu Ende.
Anbei meine Eindrücke. Ich hab irgendwann aufgehört Notizen zu schreiben, deswegen nur etwas rudimentärer.
Es finden sich bestimmt noch 1-2 Mitstreiter die Ihre Notizen veröffentlichen.

Apero:
Peter Lauer, Schonfels, Fass 11, Riesling GG, 2015:
Schöne Rieslignase, Pfirsich und etwas Zuckerwatte, Im Mund mittelgewichtig, leicht zitrisch, floral, schöne Säure. Schon recht weit für 2015. Derzeit sehr schön zu trinken. 

1960
Schmutzige Farbe
Tertiäre Nase, aber noch ohne Liebstöckel, Eisen, Rost, 
Pilze und Leder im Mund, etwas Zigarrenkiste, schöne Säure und sogar noch etwas Frucht. Jaa er lebt noch!
Für den Füllstand (wir waren hier schon low shoulder) hatte ich das schlimmste befürchtet. Aber da das finanzielle Risiko überschaubar war, hab ich das mal probiert und in die Probe geworfen. Und nicht bereuht. Mir hat er sogar besser gefallen als der 80er.
vs
1980
Leichter Muff, Rosmarin, 
Auch im Mund leichter Muff, nasse Pappe, spitze Säure, etwas flach. Kirschlikör.

82
Geile Nase, dunkle Kirsche, Cassis, dreht mit Luft richtig auf, auch hier würzig
Am Gaumen ein kleiner Traum. Chili, dunkle Schoki, feinstes Tannin, schöne Säure. Leichte malzige Süße, etwas gefälliger
vs
96
Kuhstall, dunkelrote Beeren, floral, Würze
Würzig, etwas festeres Tannin, viel Kraft, etwas wuchtiger, lauter, expressiver. Man merkt dass er jünger ist
Schöner Flight, auch wenn wir den 96er schon mal auf absolutem Weltklasse Niveau hatten. Diese Flasche performte leider nicht ganz so stark

Ab jetzt hatte ich aufgehört en detail zu notieren und einfach nur genossen :-)

90
Ein schöner Wein, sieht aber gegen 89 für mich keine Sonne. Dennoch ist das großes Pauillac Kino. Der 90er vielleicht der typischste Pauillac bis jetzt (zusammen mit 82)
vs
89
Mein WOTN. Hat was Rhone-artiges in der Anmutung. Komplex und harmonisch. Das hat was warmes und doch ist es kühl. Schwer zu beschreiben. Sehr kraftvoll, aber eher auf der drahtig-muskolösen Seite. Da wäre ich blind wahrscheinlich nicht auf BDX gekommen.

2000
vs
2003
Nicht mein favoriten Flight. 2000 wirkt etwas harmonischer, 03 kommt etwas "nuttig" daher (pls excuse my french). Nennen wir es geschminkt. Beide aber wohl gerade in einer ungünstigen Trinkphase (oder die Flaschen waren nicht ganz optimal)

05
vs
04
Hier liegt 04 vorne. Beide noch sehr auf der Frucht. 05 kommt eher filigran daher, was ja im Jahrgangsvergleich eher untypisch ist. 04 im Vergleich kraftvoller, wuchtiger.

09
vs
08
Schwierig beide zu bewerten. Was sowohl an der fortgeschrittenen Stunde liegt, als auch an der wuchtigen Expressivität der beiden Weine. 08 hat aber hier für mich dennoch leicht die Nase vorn. Aber selbst ich, der die Flights zusammengestellt hatte, konnte blind nicht erraten welcher der beiden Weine in welchem Glas war. Beide liegen stilistisch sehr eng beieinander. Ich denke da kommt aber auch noch einiges in den nächsten Jahr(zehnten)

Zum Abschluss gab es noch was Süßes.
Lafaurie-Peyraguey 1990.
Wie bei vielen Sauternes fehlte mir hier die Säure. Die Süße noch sehr präsent, aber bereits mit ein paar tertiären Noten versehen. Ein in würde gereifter Süßwein der für einen perfekten Abschluss des Abends sorgte.

Vielen Dank an alle für diesen wundervollen Weinabend

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Jochen R.

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragMo 16. Sep 2019, 15:51

Ergänzend zu Marko´s Notizen ein paar kurze Eindrücke von mir.
Duhart Milon kann und muss wohl reifen. 1960 und 1980 - ja eher
schwache Jahrgänge - zwei total schöne Altweine. Auch wenn sich
Marko´s Beschreibung beim 1980er eher nicht danach anhört :mrgreen: ,
hatte ich viel Spaß damit.

Die 1980er/1990er haben mir insgesamt deutlich besser gefallen als
die 2000er - v. a. 2005/08/09 sollte man wohl besser noch einige
Jahre im Keller liegen lassen.

Mein Wein des Abends der 1990er:
Komplexe Nase: Florale Noten, Tabak, Minze und Zedern dominieren.
Druckvoll am Gaumen, würzig/tabakig, dunkle Früchte, frisch und
ewig lang. Großer Wein, 96-97 P.

... dicht gefolgt vom 1996er - den wir, wie Marko schon schrieb - im
Januar noch besser hatten:
Geniale Nase: Tabak, florale Noten, leich animalisch, Gewürze,
Bittermandeln.
Würzig/floral/herb, schöne Frucht &Adstringenz, frisch, Tabak, sehr
lang. 94-95 P.

1982 und ´89 performten auch ganz hervorragend, ich sah beide bei
93-94 P. Sehr schöne Probe mit Pauillac wie ich ihn mag - danke Marko
für die Organisation!

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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graves

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragDo 26. Sep 2019, 22:12

Auch von mir vielen Dank Marko für die reibungslose Organisation. Das war wieder einmal eine sehr schöne Probe in tollem Ambiente begleitet von hervorragendem Essen. Wir sollten dort mal eine Riesling-GG-Probe machen, das würde zur Küche noch besser passen, wäre bravissimo.

1. Flight: 1960 vs. 1980
1960
Sehr deutlicher Wasserrand, sehr durchscheinend ins rotbraun gehend mit "bröckeliger" Trübung deuten auf einen sehr reifen Wein hin.
In der Nase etwas Maggi und Liebstöckl, Pilze aber auch Frische.
Die Frische setzt sich am Gaumen fort. Markante Säure, schöner Speichelfluss, etwas Erdbeere und wieder Pilze.

1980
Markanter Wasserrand, harmonischer Farbverlauf, eher rostrot. Hervorragender Füllstand (top shoulder).
In der Nase etwas "Muff", irgendwo zwischen nasser Pappe und feuchtem Keller. Dahinter sous bois, aber dennoch macht das erstmal nicht so an.
Am Gaumen wird das dann deutlich besser, schönes Süße-Säure Spiel, hat noch Grip, Kirsche, Marzipan, leider wieder "Muff".

Fazit
Der 1960er klar vorne. Allein schon, dass er sich trotz des Alters so gut gezeigt hat, gibt Bonuspunkte. Der 1980er hat mir am Gaumen gut gefallen: Säure, Süße und Tannine haben überzeugt. Leider war die Aromatik überlagert.

2. Flight: 1982 vs. 1996
1982
Leichter Wasserrand, rot mit etwas blau-violetten Reflexen.
In der Nase Schokolade, Kirsche, ätherische Öle, etwas sous bois.
Am Gaumen etwas „breite“ Säure, zurückhaltende Tannine, schöne angenehme Süße, eher „rund“, etwas Marzipan, wieder Kirsche, lang.

1996
Kaum Wasserrand, tiefdunkel zur Mitte hin, rot mit etwas blau-violetten Reflexen.
Zeigt eine „süße“ Nase, deutlicher Kuhstall, leider etwas Alkohol.
Am Gaumen eher scharfe Säure, wieder Alkohol, archaisch, lang. Schöne Bitterkeit erinnernd an Kaffebohne.

Fazit
Der 1982er vorne, doch hätte dem Wein mehr Säure gut getan. Der 1996er dreht mit der Zeit auf, aber kommt nicht ran.

3. Flight: 1990 vs. 1989
1990
Deutliche violette Reflexe, hoher Extrakt.
In der Nase dunkelfruchtig, sehr offen, etwas vergorene Früchte.
Am Gaumen schlägt dann die erwartete Süße zu. Aber eine packende Säure und ein reiches Tanningerüst balancieren das super aus. Hinten raus etwas bitter, aber das ist charmant, lang,

1989
Rot dominiert, hoher Extrakt.
Tiefe Nase: Kakao, Zeder, Leder.
Mundfüllend, am Gaumen etwas alkoholisch, lang.

Fazit
Der 1990er vorne, da der ausgewogenere Wein. Der 1989er für meinen Geschmack zu voluminös, aber spannend, dass ein 30 Jahre alter Wein noch als „fett“ wahrgenommen werden kann. Zwischenzeitlich dachte ich, das hier könnte 2000 vs. 2003 sein.

4. Flight: 2000 vs. 2003
2000
Dunkelrot, am Rand kaum aufhellend, zur Mitte hin fast schwarz.
In der Nase dominieren Sauerkirsche, Cassis und Kaffee.
Schöner Tanningrip, frische Säure, raffinierte Süße, komplex und tief, aber alles etwas „unter der Decke“, lang.

2003
Ebenfalls tiefdunkel aber eher ein Rostrot.
In der Nase Pflaumenkompott, Sahnebonbon, wirkt sehr „heiß“ ohne die starke ätherische Note wäre das too much.
Am Gaumen etwas likörig, mundfüllend, gute Säure, die Tannine könnten runder sein, außerdem ist der Alkohol leider sehr dominant, sehr lang.

Fazit
Der 2003er hat sich gut geschlagen, aber der 2000er ist vorne. Ich hatte hier nicht geraderaus auf den Jahrgang getippt. Dabei hätte ich wissen müssen, dass die 2000er teilweise noch „schlummern“. Wenn der sich mal nicht mehr „versteckt“, wird das sehr gut. Der 2003er zeigte erstmals für mich Anzeichen von Schwäche. Immer noch ein sehr guter Wein, aber m.E. wird das nicht mehr besser, mit Glück wird es nur anders.

5. Flight: 2005 vs. 2004
2005
Tiefdunkles Rot, etwas trüb, sehr ölig.
In der Nase Waldfrüchte, etwas kompottig, aber auch laktisch und ätherisch, diese beiden Komponenten retten das Gesamtbild
Sehr frische Säure, rollende kräftige Tannine, aromatisch nun eher Kirsche, leider auch likörig-heiß, doch unter der Fruchtsuppe erahnt man den Aromenteppich, nur mittellang.

2004
Kein Wasserrand, tiefrot, schöne Glanz.
Waldboden, Pilze, Rinde, tiefgründige komplexe Nase, sehr schöne Frucht, etwas Teer, Kräuter.
Ziemlich zupackende Tannine, starker Grip, im Kontext der vorherigen Weine ist das extrem. Auch der Gaumen von komplexer Erdigkeit. Läuft, lässt nicht los, mittellang bis lang. Eine Flasche zum Mit-nach-Hause-Nehmen.

Fazit
Der 2005er ist mir aktuell zu mächtig. Das muss sich noch finden, wenngleich kein Grund besteht, pessimistisch zu sein. Das kann werden. Aber, hic Rhodus, hic salta und die Konkurrenz aus eigenem Hause ist einfach zu stark. Zudem: Der 2004er ist ein Dinosaurier im besten Trinkfenster. In Bordeaux scheint dieser elegantere Stil manchmal vom Aussterben bedroht. An diesem Abend war es eine Wohltat und der Wein in diesem Flight vorn.

6. Flight: 2009 vs. 2008
2009
Tiefdunkel bis zum Rand, „Mordor“.
Überwältigende Frucht, laktisch, Himbeer-Bonbon, im Verlauf etwas Stallgeruch, schöne Frische.
Sehr ölig, recht hohe Alkoholwahrnehmung, Tannine und Säure schön, letztere etwas „spitz am Gaumen“ aber insgesamt sehr gute strukturelle Anlagen

2008
Leichtes Wasserrand, etwas Trübung, ölig.
Zunächst verschlossen kommt aber im Glas, weniger Frucht, eher Marzipan und Waldboden.
Markante Säure, feine Tannine, letztere vielleicht zu wenig, dennoch den Mund gut auskleidend.

Fazit
Der 2009er klar der interessantere Wein, und 2009 in diesem Flight vorn. Wobei sich 2008er nicht schlecht geschlagen hat. Meine obigen Notizen zeigen das vielleicht nicht so, aber der 2008er war in diesem Stadium nicht „völlig abgeschlagen“.

Gesamt-Fazit
Duhart-Milon kann was. Es war gut die Probe gemacht zu haben, das Niveau dieser 12 Jahrgänge hat mich mehr als überzeugt - natürlich einige Weine mehr als andere. Ich habe dennoch nicht bepunktet, um das abzubilden, denn ich bin etwas aus der Übung. Nur so viel, das war schon alles ziemlich gut bis sehr gut. Mein WOTN war 1990, wobei 1989 und 1982 ebenfalls sehr schön waren. 2004 fand ich überraschend gut, von diesem und 1990 m.E. bei guten Kursen nachkaufen. Von 1996 und 2003 hatte ich etwas mehr erwartet, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. 2000 - die hidden beauty - braucht noch Zeit, aber das wird richtig gut. Für 2005 und 2009 ist es ohnehin zu früh. Ich hoffe sie verbessern ihre Balance. Dann wird auch das mächtig Freude machen.

Der 2015er Lauer Schonfels Riesling GG zum Aperitiv von Marko und der 1990er? Sauternes Lafaurie-Peyraguey als Digestiv von Carsten waren ebenfalls sehr schön. Notizen habe ich keine gemacht, aber Euch allerbesten Dank für diese schönen Mitbringsel.
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duhart09

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragSo 13. Okt 2019, 08:06

IMG_2055.jpg


Marko, das war ein klasse Abend, danke schön! Als bekennender Duhart-Fan, der aber bisher eher jüngere Jahrgänge (ab 2003) genossen hat, war die Erfahrung mit den älteren Duharts für mich toll und positiv überraschend, denn die einschlägigen Bewertungen dieser sind ja eher nicht so dolle.

Verkostet wurde übrigens blind in Zweier-Flights. Meine Eindrücke (zum Ende hin hat meine Konzentration/Sensorik leider wieder mal nachgelassen):

1. Flight:

Duhart Milon 1960: 18. Trübe. N: Eukalyptus, etwas kräutrig, Lakritz, schön. Mit Luft mehr Maggi. G: leicht Cassis, etwas Minze und Walderdbeere. Schön, aber sehr reif.

Duhart Milon 1980: 17. N: etwas muffig („staubig“), rote Paprika. G: roter Beerenmix, noch deutlich jünger wirkend!

2. Flight:

Duhart Milon 1982: 19. N: Pauillac/würzig, laktisch, Minze. G: aristokratische Kühle, eher schlank, sehr klassisch und harmonisch, etwas Karamell.

Duhart Milon 1996: 18-19. N: Kuhstall. G: kräutig, Maul voll Wein, etwas mehr Säure und weniger Frucht als der 82er daneben, aber rund und schöne Länge!

3. Flight:
Duhart Milon 1990: 19. N: Pauillac-Nase, Kirsche, Veilchen, aristokratisch kühl, Minze, Mokka- und Schokonoten. G: Pauillac, Lakritz, sehr lang.

Duhart Milon 1989: 19. N: Süße, Karamell, Cassis, etwas Pilze, schöne Komplexität. G: Cassis, Cabernet, etwas Marzipan-Süße, kräutrig und etwas breiter als der 90er daneben. Weniger lang und powerful als der 90er und vermutlich nicht mehr mit so einem langen Leben gesegnet.

4. Flight:
Duhart Milon 2000: 18+. N: verhaltener, Cassis, etwas Pauillac, Lakritz. G: klassichm rund, Cassis-dominiert, schöne Länge. Andeutung aristokratischer Kühle.

Duhart Milon 2003: 18+. N: gaaaanz anders als der 2000er daneben: Mokka/Kaffee massiv! G: Mokka/Kaffee/Cassis-Mix. Modern, kräftige Röstaromen, der Wein zum Steak! Ich habe den 03er schon oft getrunken und sehr geliebt, aber er kam mir nun schon sehr weit fortgeschritten vor. Ob's daran lag, dass diese Flasche hier offenbar ein Re-import aus den USA war?

5. Flight:
Duhart Milon 2005: 18+-19. N: klassischer Bx, Tabak, Würze, Lakritz, Kaffee, Fleisch – toll! G: Frucht, schöne Würze, etwas spitze Säure, Kaffee, braucht noch Luft aber offener als befürchtet.

Duhart Milon 2004: 19+. N: klassischer Pauillac, alkoholischer als der 05er daneben und etwas Rumtopf, ätherisch, Walderdbeeren. G: jung, voll, mit Luft deutlich zulegend, tolle Länge, Minze. Eine Konterflasche beim Kumpel-Wochenende eine Woche später zeigte sich leider deutlich verschlossener.

6. Flight:
Duhart Milon 2009: 18-19. N. noch zurückhaltender. Kirsche, Cassis, leichte Stall-Note. G: schöne, leicht pfeffrige Süße. Leider noch eher verschlossen, aber tolles Potential.

Duhart Milon 2008: 18. N: etwas alkoholisch, leichte Marzipan-Süße. G: Schön, leicht pfeffrig, lang. Noch ziemlich jung.

Somit war völlig überraschend der 2004er mein WOTN,aber 82/89/90 würde ich auch gerne nochmal nachverkosten!

Gruß
Uli
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duhart09

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragFr 25. Okt 2019, 22:37

Letzte Woche trafen wir uns zu einer kleinen St. Emilion-Verkostung der Top-Jahrgänge 1998 und 2001. Die Weine von Clos de l'Oratoire, Valandraud, Figeac und Canon La Gaffeliere wurden über beide Jahrgänge jeweils paarweise genossen (und analysiert).

Kurze Fazit: alles schöne Weine, Clos de l'Oratoire und Canon La Gaffeliere etwa auf Augenhöhe, wobei erstgenannter molliger ausfiel und mit dem 98er den besten dieser vier stellte (18-19 P.). Der CLG vielleicht etwas komplexer, genussmäßig trennten die Weine aus meiner Sicht aber eher Nuancen. Interessant die beiden Valandrauds (meine ersten): auch hier der 98er leicht vorne (19 P. vs. 18-19 P.), beide noch sehr jung wirkend, konzentriert, viel Extrakt, spürbare Tannine. Der Begriff "Probenblender" impliziert mehr Abfälliges, als ich ausdrücken möchte, denn fraglos waren das tolle Weine. Aber beide Valandrauds sind nicht der Wein, von dem ich gemütlich über einen ganzen Abend hinweg eine Flasche trinken möchte. Letzteres träfe freilich auf beide Figeacs fraglos zu! Großartig (19 P.) schon der deutlich jünge wirkende 01er, bei ähnlicher Typizität aber - erwartungsgemäß - größer der 98er. Für mich ein perfekter Wein (20 P.) und im Überschwang des sehr lange dauernden Schnüffelns habe ich "21 P. für die Nase" notiert, die mich mit Peru-Balsam, Kräutern und Lakritz sowas von geflasht hat. War auch in der Runde mehrheitlich der Wine of the Night. Meinen Aufzeichnungen zufolge habe ich diesen nun das vierte Mal verkosten dürfen und er kommt dabei nun auf sagenhafte 19-20 P. im Schnitt.

Reinhard, danke Dir für Orga und Auswahl, hat große Freude bereitet!

Gruß
Uli
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Jochen R.

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragSo 1. Dez 2019, 16:44

Ein paar Eindrücke zu unserer 80ziger-Probe zum Jahresabschluss
mit einem wunderbaren Gänsemenü im La Cigale.

1. Flight: Cos D´Estournel 1989 vs. Montrose 1989.
Der Montrose zu Beginn mit verhaltener Nase. Am Gaumen druckvoll,
sehr würzig, Ladung dunkle Früchte, nasses Laub, schöne Säure und
sehr lang. Na ja erst mal, den hatten wir schon besser, zunächst 91(-92) P.
Aber wie hatte der Wein am späten Abend beim Nachverkosten zugelegt -
geniale Entwicklung mit Luftzufuhr. Großer Wein! 96 P.
Ähnlich war es beim Cos, der gleich zu Beginn mit einer sehr schönen
Nase auftrumpfen konnte: Süßholz, erdig, Leder, dunkle Früchte und
Tabak.Mittelgewichtig, würzig, schöne Frucht, nasser Waldboden, lang.
Anfangs 91(-92) P., am späten Abend deutlich zugelegt: 93-94 P.

2. Flight: Mouton R. 1988 vs. Leoville Poyferre 1989
Der Mouton mit einer genialen Nase: animalisch, Zedern, Milchschokolade,
Tabak, Mon Cherie. Später Soja und Kaffee. Mittelgewichtig mit wunderbarer
Frucht, frische Säure, schöne Adstringenz, lang. 94 P.
Leo Poyferre mit Kräuter und Menthol, Tabak. Anfangs verhalten, dreht mit
Luftzufuhr auf, es gesellen sich Zedern und florale Noten dazu. Seidig, schöne
Frucht, frisch, dezent würzig, sehr lang. Groß! 95 P.

3. Flight: Rausan Segla 1986 vs. Haut Brion 1986
Der Rausan kräutrig/würzig, laktisch, Kümmel, wunderbare Frucht, intensiv.
Schöne Frucht & Adstringenz, frisch, floral/würzig, ewig lang. Groß! 95(-96) P.
Der Haut Brion mit einer genialen Nase: Tabak, Zedern, Leder, Paprika, dunkle
Früchte, animalisch. Druckvoll, Paprika, würzig/floral, frisch, fruchtig, ewig
lang. Großer Wein und mein WOTN! 97 P.

Verkostet wurde übrigens blind, das Line-Up war nur Uli (duhart09) bekannt.
Danke Uli für die Organisation - ein wunderbarer und würdiger Jahresabschluss!

Viele Grüße,
Jochen
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duhart09

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragSo 1. Dez 2019, 19:18

IMG_1177.jpg


"Best of 80s" - gestern abend zum Gänsemenü im La Cigale in Frankfurt

Traditioneller Jahresausklang unserer Bordeaux-Runde ist ja am letzten Samstag im November eine Probe zur Gans - gestern eben mit oben stehendem Titel, der natürlich breiten Interpretationsspielraum lässt. Im Interesse eine gewisse Budgetvorgabe einzuhalten haben wir die wahren Luxusboliden außen vor gelassen und blind in Zweierflights in kleiner Runde (fünf "Volltrinker" und drei Begleitungen) sechs schöne Bordeaux' aufgezogen. Solche mit großen Namen und dickem Preisschild und auf Basis gemachter Verkostungserfahrungen "smarte" Preis-Leistungs-Künstler.

Umrahmt wurde das Ganze von einem wie ich fand erstaunlich schönen Wegeler Berg Schloßberg GG 2012-Apero und einer wunderbaren Weil Turmberg 2009 Auslese (sowie einer etwas seltsamen Beerenauslese, die nicht so meins war). Die Bordeaux' wurden mit Ausnahme des am Nachmittag doppelt dekantierten Haut Brions alle zu Beginn des Abends entkorkt und direkt aus der Flasche ins Glas geschenkt.

1. Flight:
Cos d'Estournel 1989 N: sofort voll da, ein wahrer "Muster-Bordeaux" sprang förmlich aus dem Glas in die Nase. Volle Frucht, Sahne-Erdbeer, leichte Minze und rote Paprika, schöne Würze, lang. NOTN (Nose of the night)! Am Gaumen mundfüllend, leichtes Bitterl, ordentlich Tannin, jung wirkend. Legte mit Luft rasch zu. 19 P.
Montrose 1989 N: wirkt reifer, leichter Kuhstall. Am Gaumen etwas Erdbeere, schöne Frucht, leichtes Bitterl, schöne Konsistenz und deutlich laktisch. Baute mit Luft aus, brauchte dafür aber den Rest des Abends und zeigte sich dann ungemein körperreich und großartig. 19 P. Erstaunlich, dass der Wein so verhalten begonnen hatte. Vor zwei Jahren hatten wir diesen aus gleicher Quelle von mir gem. meinen Aufzeichnungen im Jahr 2001 erworbenen Wein bereits verkostet gehabt und ich hatte mir neben laktisch und Kuhstall u.a. notiert "ein Samtkissen oder ein ganzes Samtsofa", und das war er heute nicht.

2. Flight:
Mouton Rothschild 1988 N: sehr schön Kaffee, Pfeffer, Tabak. Am Gaumen eher enttäuschend, hier hatte ich mir durch die Notizen des Wineterminators mehr erwartet - doch etwas dünn/wässrig, Walderdbeere, elegant und schön, aber weniger komplex als in der Nase. Wirkte leicht auf dem absteigenden Ast. 19- P.
Leoville Poyferre 1989 N: geniale Nase aus roten Beeren, Pferdeschweiß, Blut/Eisen und Banane, am Gaumen sehr, sehr weich und harmonisch mit roten Beeren und Minze und auch leicht laktisch. Ebenfalls 19- P. Für die Mehrzahl der Mitverkoster der WOTN und sicher PLV-Sieger!!

3. Flight:
Rausan Segla 1986 N: rote Johnnisbeere, etwas stall, Margaux-Nase, etwas Pfefferminzbonbon. G: rote Beeren, weich, extrem harmonisch abernoch recht kräftig, leichte Kaffeenote. 19- P.

Haut Brion 1986 N: Toll! Kräuter, Feuerstein, rote Beeren, etwas Kaffee, jünger wirkend, intensive Nase. Gaumen: Cassis, Heftpflaster(!) aber nicht unangenehm, leicht rustikal. 19- P.

Allgemein war der Leoville Poyferre WOTN, ich war da zunächst eher beim Cos und bin mit zunehmender Evolution des Montrose gegen Ende des Abends in der Nachverkostungsrunde auf diesen eingeschwenkt. Aber: letztlich hat aus meiner Sicht keiner der Weine "mind-blowing" performt, aber alle lagen wie an meinen Punktewertungen zu erkennen für mich qualitativ extrem nah beieinander. Eine schöne Art und Weise, die Adventszeit einzuläuten!

Gruß
Uli
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maha

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragDi 14. Jan 2020, 17:01

Moinsen,

Die erste Probe des Weinjahres ist bei uns traditionell eine Best Bottle Probe. Auch diese hier hatte es wieder mal in sich. Tolle Weine zum Auftakt eines hoffentlich tollen Weinjahres:
Getrunken wurde doppelt blind, sprich jeder kannte vom Lineup nur seinen eigenen Wein, wusste aber selbst nicht in welchem Flight er dran kommt (auch wenn einige durch z.B. die Flaschenform schon einen Hinweis hatten). Aufgedeckt wurde nach jedem Flight
Vorgabe war einfach eine Granaten Flasche aus seinem Keller, ohne thematische Einschränkung.
Hier meine Notizen:

Apero: Riesling Hochstatt 2018, Lukas Hammelmann (3m2n)
Leichte Petrol Nase, floral. Am Gaumen würzig, gelbe Frucht, auch hier floral, knackige Säure. Hat noch ordentlich Potential, präsentierte sich aber schon sehr schön. Wundervoller Start.

Einzelflight, Champagner Lermandier-Bernier, Les Chemins D'Avize, zero Dosage, 2012
Nase (N): Sehr spannende Nase, Apfelmuffin, Hefe, mit Wärme etwas Petrol
Gaumen (G): Sehr ausgewogen, wirkt nicht knochentrocken, viel saftiger Extrakt, Johannisbeere, prickelnde Perlage, wenig Säure, voller Körper, sehr schön.

Flight 2
Huber, Spätburgunder Wildenstein Reserve, 2008
N: Kirsche, feine Würze, sehr elegant und aristokratisch, etwas Marzipan
G: Spektakulär, brilliante Säure, Erdbeere und Kirsche, schöne Würze auch hier, ganz feine, seidige Tannine. Elegance pur auch im Mund. Dreht mit Luft auf, Amarena Kirsche. Ich steh da total drauf!

Fontodi, Flaccianello 2007 (100% Sangiovese)
N: wuchtig, Blaubeere, phenolisch, sirupartig, etwas kompottig
G: krasse Tannine als ersten Eindruck, auch hier Blaubeere dazu Kirsche, sehr geschliffene Frucht, feine Säure, super interessant, voller Körper, Pfeffer, lang

KP Keller, Spätburgunder Frauenberg, 2009
N: Erdbeere, Pinot, etwas Waldboden, leicht Blut, mit Luft Pflaume, typisch deutscher Pinot
G: etwas würziger als der Huber, die Säure nicht so gut integriert, mittlerer Körper, ganz leicht bitter. Die Frucht sehr präsent. 

Ein super Start in den Abend. Hier hat der Huber für mich deutlich die Nase vorn. Der Sangiovese schlägt hier naturgemäß etwas aus der Art. Der Keller braucht noch etwas mehr Reife um seine Stärken voll auszuspielen. Auch der Huber kann noch liegen

Flight 3
Lynch Bages, 1982
N. Kuhstall, Torfrauch, Jod, Schwarze Johannisbeere, Fleisch (Blut), etwas Nelke
G: Wunderschön, auch hier Johannisbeere, mittlerer Körper, wird mit Luft voller, würziger, ganz seidige Tannine, feine Säure, sehr homogen, wird mit Luft immer schöner. Spitzen Wein!

Pagos Viejos, Rioja, 1997
N: leichter Muff, dahinter Kaffee, nasse Pappe, Pflaumenröster
G: Tertiär, malzige Süße, Zigarrenkiste, die Frucht schon sehr auf dem Rückzug, aber schon in den Endzügen seines Lebens, recht kurz. Die Flasche scheint leider einen leichten Fehler zu haben

Rauzan Segla, 2000
N: Das ist geil, Schiefer, dunkle Beeren (Brombeere, Blaubeere), Espresso, 
G: Sehr schön, etwas verhaltener als der Gaumen vermuten lässt, dunkle Kirsche, schön integrierte Säure, hat ein kleines Loch in der Mitte. Die Tannine vermuten einen jungen Wein.

Was für ein genialer BDX Flight, mit - für mich - ziemlich klarem Sieger, Lynch Bages! Der Rioja konnte hier leider nicht mithalten. Wobei ich zu seiner Ehrenrettung sagen muss, Pagos Viejos hatten wir (z.B. aus 1995) schon in Weltkasse! Diese Flasche hatte leider einen kleinen Batscher.

Flight 4
Dominus, Napa, 1999
N: Likör, Syrah? Neue Welt? Kaffee, Jod, Bleistift, Brombeere, Beruhigt sich aber mit der Zeit, war am Anfang freakiger. Krasse Nase, aber ich mag das
G: Dunkel und voll im Mund, auch hier likörig, leicht brandig, Säure könnte prägnanter sein, voll im Volumen, sehr lang, Wasn Brett!

Chateau Clinet (Pomerol) 1999
N: Wildkräuter, Sauerkirsch, fast schon burgundisch, Paprika (Cabernet?)
G: Recht harmonisch, BDX cuvée, Muskat, Nelke, seidige Tannine, Säure ist gut eingebunden

Pontet Canet 1996
N: Ähnlich wie der Dominus, fett, likörig, Rumtopf, Kuhstall, Fleischbrühe, auch Cabernet Paprika
G: Wirkt jugendlich, griffige Tannine, dunkle Frucht, weisser Pfeffer, Curry, Amarenakirsche

Der etwas freakige Flight. Hier hat der Dominus für mich die Nase vorn. Die beiden BDX können hier aber durchaus gut mithalten und performen ebenfalls auf hohem Niveau

Flight 5
Mouton Rothschild 1979
N: Bisher mein Nasentier des Abends, BDX, Kräuter, Pumpernickel, Blaubeere, etwas Kaffee, Rost
G: Fleischig, schöne aber spitze Säure, gute Länge, die Frucht eher verhalten, auch hier Rost, die Tannine etwas grobschlächtig. Leider kann der Gaumen nicht mit der Nase mithalten. Wahrscheinlich nicht mehr auf ganz auf der Höhe.

Haut Brion, 1991
N: Seltsame Nase, Sojasauce, angebrannter Honig, Marzipan, wenig Frucht.
G: Voller Körper, junge Tannine, Dörrpflaume, etwas erdig, kurz. Er deutet Größe an, aber die Flasche ist schon sehr weit (oder nicht optimal)

Was wohl nominell der Highlight Flight werden sollte, konnte leider die PS nicht ganz auf die Straße bringen. Beide Weine deuten großes an, aber leider liefern sie nicht perfekt ab. Der Mouton wirkt etwas gezehrt und der Haut Brion könnte auch einen leichten Fehler gehabt haben. Nichts desto trotz ein schöner Abschluss des Abends.

Süsswein:
Doisy Daene, 2009
N: Petrol in der Nase, leicht spritig, eingekochte gelbe Frucht
G: Aprikose, sehr süß, Säure fehlt, begleitet das Dessert ordentlich

Meine WOTN (wines of the night) waren Lynch Bages, sowie Huber und Dominus

Vielen Dank an alle für diesen wundervollen Abend
Gruss
Marko
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Jochen R.

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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragDi 14. Jan 2020, 18:55

Ergänzend zu Marko auch ein paar Eindrücke von mir.

Ich stehe in letzter Zeit immer mehr auf Cabernet Sauvignon-dominierte
Weine. Der Dominus 1999 für mich der Prototyp eines kalifornischen
Cabernets - üppig, aber nicht overdone.
In der Nase Kaffee, Röstaromen und Gewürze, Karamell/Vanille, dunkle
Früchte, ständig wechselnde Eindrücke. Druckvoll mit einem Korb dunkler
Früchte, frische Säure, schöne Adstringenz und sehr lang. 96-97 P. und für
mich der WOTN.

Aus den vielen schönen BDXs würde ich den Clinet 1999 besonders hervorheben.
Großer Wein aus einem eher kleinen Jahr, 95 P.
Rauzan Segla 2000 hatten wir schon deutlich besser (vor gut 1 Jahr für mich
bei grandiosen 98 P.) - diese Flasche jung und mit „angezogner Handbremse“
und „nur“ 92-93 P. , aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau. Haut Brion
1991 anfangs sehr strange mit Malz und Soja in der Nase, mit Luftzufuhr hat
sich das m. M. aber schon richtig schön entwickelt (94 P.).
Die mit Abstand ältesten Weine der Runde, Lynch Bages 1982 (93 P.) und Mouton
1979 (94-95 P.), für meinen Geschmack toll in Schuss.

Für deutsche Spätburgunder kann ich mich in letzter Zeit immer mehr begeistern.
Schön, dass hier mit Huber und KP Keller zwei Meister ihres Fachs am Start
waren. Keller´s Frauenberg GG 2009 noch sehr jung mit einer traumhaften
Pinot-Nase, 94 P. Huber´s Wildenstein R. 2008 für mich 92-93 P.

Und A. Barton kann man nur zustimmen: ein besonders gelungener Abend beginnt
mit einem Champagner und endet mit einem Sauternes :mrgreen:
Larmandier-Bernier (Les Chenins D´Avize BdB 2012) kannte ich bisher noch nicht
und befindet sich jetzt auf meiner Merkliste. Speziell wie ich finde, mit merklichem
aber absolut gekonnten Holzeinsatz. Mittelkräftige bis intensive Nase, am Gaumen
knackig frisch und sehr lang, zum reinlegen.
Ein Doisy-Daene liefert irgendwie immer, der 2009er zum Dessert ein Hochgenuss.

Besonderen Dank an Simon und Thomas für die Organisation! So darf es gerne
weitergehen. Ich habe nicht zu allen Weinen Notizen gemacht, was diese nicht
abwerten soll – durch die Bank klasse Weine.

Viele Grüße,
Jochen
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Re: Bordeaux-Runde Frankfurt und/oder Korkgeld-Restaurants F

BeitragDi 14. Jan 2020, 19:03

Da habt ihr ja ziemlich in die vollen gegriffen!
Ohne Thema is' auch mal schön. :)

Danke auch für die Menüimpressionen - sieht klasse (und ambitioniert) aus! Ich glaub' ich muß mal versuchen, euch wenigstens einmal zu besuchen... vielleicht ja am 7.3. und/oder 17.10.?
Besten Gruß, Karsten
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