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Johner, 2008 Blauer Spätburgunder - Eine Diva? Mag sein...

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thewineguy

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Johner, 2008 Blauer Spätburgunder - Eine Diva? Mag sein...

BeitragDi 9. Aug 2011, 17:46

Als Neumitglied hier im Forum, möchte ich gerne meinen Einstand mit einer Verkostungsnotiz geben..

"Ich habe Flasche leer – aber noch nicht fertig! Eine Magnumflasche ist fast schon ein MUSS ...in vielerlei Hinsicht! Denn der Perfektionist Johner aus Bischoffingen gönnt uns einen Helden, welcher sich erst auf den zweiten Schluck als umwerfend charmantes Schwergewicht präsentieren möchte. Eine Diva? Mag sein...

Der 2008 Blauer Spätburgunder aus dem Hause Johner – alleine der Name setzt mir ein freudiges, zufriedenstellendes Grinsen ins Gesicht – hat mir und einem befreundeten Weinfan am gestrigen Abend zunächst etwas Geduld abverlangt, ehe er uns sein ganzes Potential offenbarte. Ein intelligenter Stratege, ganz so wie sein Herr.

Bei der ersten Nase aus dem Glas öffnete sich uns nicht nur eine Blume, sondern gleich ein ganzer Blumenstrauss. Einfach herrlich und von typischem Kaiserstühler Charakter. Dieses Kaiserstühler Terroir, welches sich durch fast alle Weine der dort ansässigen Spitzenwinzer wie ein Faden zieht und für uns noch nicht so ganz in Worte zu fassen ist - wenn das überhaupt jemals möglich sein wird. Man muss es einfach unbedingt kennenlernen, wenn man es jetzt noch nicht kennt. Bei den Weissweinen ist es sogar noch herausragender, noch deutlicher und ehe man sich versieht, ist man verführt und schwebt auf Wolke sieben. Die Weinberge werden bei den Johners sehr penibel von Hand gepflegt, was das Ganze positiv unterstützt.

Jedenfalls folgte auf die volle Nase dann im Mund ein eher leichter??? Roter. Was war los? Fühlte sich an, als würde uns da ein Fliegengewicht unter dem Namen Klitschko an der Nase herumführen wollen. Also dachten wir, geben wir dem ganzen etwas Zeit und versuchen es dann im zweiten Anlauf. Sagen wir eine weitere gute Stunde. Und siehe da, das Fliegengewicht stand auf einmal völlig selbstbewusst im Ring der Schwergewichtsklasse. Zu Recht!! Denn wie sich herausstellte, benötigte es lediglich einer konzentrierten Aufwärmphase, um uns ein Fest der Aromen von Brombeeren, dunkler, wilder Sauerkirschen, Weihrauch und dezenter Nelke zu bescheren. Noch etwas weisse Asche und herrliche Barriquenoten kamen zum Vorschein. Angekohlte Eiche – je länger im Glas, desto stärker. Aber durchweg angenehm. Und im Abgang immer enorm lange (Dank sei der für Johner typischen, enormen Ertragsreduzierung) und mit dem so angenehmen Seidentuch-Charakter!!

Und als es dann am schönsten war ...war Flasche leer..

Auch aus diesem Grund empfiehlt sich, diesen Wein mindestens 1 - 2 Stunden vor dem ersten Schluck zu dekantieren, damit das volle Potenzial ausgeschöpft werden kann. Wir hätten uns diesen Wein jedenfalls in einer 1,5 Liter Magnumflasche gewünscht, um vielleicht noch mehr über ihn zu erfahren – ganz einfach weil da mit jedem Schluck noch mehr kam und noch so viel Potenzial vorhanden war."

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