
- Beiträge: 1160
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 14:19
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Hallo zusammen,
vor gut 1 Woche trafen sich wieder einige Weinfreunde, um in der örtlichen VHS einige interessante Tropfen aus unserem Nachbarland zu verkosten. Insgesamt wurden 15 Weine (6x weiss, 9x rot) "blind" probiert, die tatsächlich alle überzeugen konnten.
Folgende Weine waren im Rennen:
---- "Les Grands blancs" Extra Brut Grand Cru (Robert Moncuit, Mesnil-sur-Oger) -Champagne-
zartes Strohgelb, sehr feine Perlage, am Gaumen sehr trocken (läuft als Extra brut, hat aber keinerlei Dosage), dank gelungener Malolaktik sehr cremige Säure, tolle Harmonie, etwas Zitrus, Brioche, glasklare Chardonnay-Stilistik, elegant, ein perfekter Aperitiv-Schampus mit Klasse.
2018er "Mozaik" Anjou blanc a.c. (Pithon-Paille, St. Lambert du Lattay) -Loire-
reinsortiger Chenin blanc, Cuvee aus Schiefer- und Kalklagen,Ausbau im gebrauchten Barrique, 20-30 Jahre alte Reben, 14 Vol%.
dezente Reduktion in der Nase, wirkt sehr strigent und nur dezent fruchtig (Quitte, mehliger Apfel, etwas Aprikose), stimmiger Holzeinsatz, absolut mundwässernd, am Gaumen staubtrocken, saftige Säure, ein Hauch Gerbstoff, was für eine gute Struktur sorgt, zarte Holznote, deutlich (stein-) mineralisch, aber ohne den Nasse Wolle-Charakter
, zarte Gelbfrucht (Zitrus, Quitte), straffer Gaumeneindruck, die 14 Vol% sind in keiner Weise spürbar, langer zartfruchtig-würziger Abgang. Toller Chenin, der in dieser Preisklasse (ca. 17 EURO) kaum zu schlagen ist.
2017er Steingrubler de Wettolsheim Riesling Alsace Grand Cru (Barmes-Buecher) -Elsass
zartes Goldgelb, sehr typische Riesling-Nase mit Agrumen, Aprikose und einem Hauch (angenehmen) Petrol, trocken mit ein paar Gramm Restzucker, angenehme, integrierte Säure, mittelgewichtig (12,5 Vol%), Gelbe Früchte (Zitrus, Pfirsich) mit einem dezenten Schuss Petrol, saftig, klingt fruchtig-mineralisch aus. Ein sehr typischer Elsässer, der einem guten Pfälzer nicht unähnlich ist. Allerdings kein Schnäppchen, ca. 26 EURO im Fachhandel.
2020er "Cuvee Sarah" blanc Patrinonio a.c. (Domaine Giacometti, St. Florent) -Korsika-
100% Vermentino, Holzfassausbau, 13 Vol%.
Sehr feine elegante Nase mit nur ganz zarter Holztönung, würzige Frucht (Birne, knackiger Apfel, Hauch Rhabarber), zarte Kräuternote, sehr reintönig und klar, am Gaumen elegant, zarte Extraktsüsse, saftige Säure, ausgewogen, nur mittelgewichtig, hat aber durchaus Substanz und Struktur, gute Länge.
Gelungener Vermentino mit Klasse, der aber seinen Preis hat (27 EURO im hiesigen Handel).
2016er Savagnin Ouille Arbois a.c. (Domaine de Pelican, Marquis d´Angerville) -Jura-
Da sich einer der bekanntesten Burgund-Winzer mit ca. 15 ha im aufstrebenden Jura eingekauft hat, war die Erwartungshaltung entsprechend hoch... und wurde nicht enttäuscht.
Reduktiv ausgebauter Savagnin, zartes Strohgelb, sehr feine Nase, dezent floral, saftige, dezente Gelbfrucht, am Gaumen absolut trocken, sehr elegant dank lebendiger, aber zarter Säure, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), perfekter, kaum merklicher Holzeinsatz, perfekte Balance aus zarter Frucht, etwas Mineralität und viel Eleganz, saftiger Abgang. Ein Jura-Wein mit "burgundischen Genen"
Ist wirklich jeden Cent wert (26 EURO). Diese Domaine sollte man weiter im Auge behalten.
2017er Meursault "Le Pre de Manche" a.c. (Domaine Monthelie-Douhairet-Porcheret) -Burgund-
sehr elegante Nase mit zartem Holzeinsatz (nur 10% Neuholz), etwas Zitrus, sehr harmonisch, am Gaumen komplett trocken mit integrierter Säure, saftig, elegant, weight without power, zarte Würze, absolut kein Blockbuster, die Kernkompetenz ist hier die perfekte Harmonie und Eleganz, ohne dass der Wein ins Dünne abgleitet, komplett unauffälliger Alkohol (13 Vol %), harmonische Länge.
Ein sehr typischer, nicht überbordender Meursault aus einer guten Dorflage. Macht sehr viel Spass. Für Burgund-Verhältnisse eher günstig (ca. 40 EURO im Fachhandel).
Fortsetzung mit den 9 Rotweinen folgt in Kürze !
LG
Bodo
vor gut 1 Woche trafen sich wieder einige Weinfreunde, um in der örtlichen VHS einige interessante Tropfen aus unserem Nachbarland zu verkosten. Insgesamt wurden 15 Weine (6x weiss, 9x rot) "blind" probiert, die tatsächlich alle überzeugen konnten.
Folgende Weine waren im Rennen:
---- "Les Grands blancs" Extra Brut Grand Cru (Robert Moncuit, Mesnil-sur-Oger) -Champagne-
zartes Strohgelb, sehr feine Perlage, am Gaumen sehr trocken (läuft als Extra brut, hat aber keinerlei Dosage), dank gelungener Malolaktik sehr cremige Säure, tolle Harmonie, etwas Zitrus, Brioche, glasklare Chardonnay-Stilistik, elegant, ein perfekter Aperitiv-Schampus mit Klasse.
2018er "Mozaik" Anjou blanc a.c. (Pithon-Paille, St. Lambert du Lattay) -Loire-
reinsortiger Chenin blanc, Cuvee aus Schiefer- und Kalklagen,Ausbau im gebrauchten Barrique, 20-30 Jahre alte Reben, 14 Vol%.
dezente Reduktion in der Nase, wirkt sehr strigent und nur dezent fruchtig (Quitte, mehliger Apfel, etwas Aprikose), stimmiger Holzeinsatz, absolut mundwässernd, am Gaumen staubtrocken, saftige Säure, ein Hauch Gerbstoff, was für eine gute Struktur sorgt, zarte Holznote, deutlich (stein-) mineralisch, aber ohne den Nasse Wolle-Charakter

2017er Steingrubler de Wettolsheim Riesling Alsace Grand Cru (Barmes-Buecher) -Elsass
zartes Goldgelb, sehr typische Riesling-Nase mit Agrumen, Aprikose und einem Hauch (angenehmen) Petrol, trocken mit ein paar Gramm Restzucker, angenehme, integrierte Säure, mittelgewichtig (12,5 Vol%), Gelbe Früchte (Zitrus, Pfirsich) mit einem dezenten Schuss Petrol, saftig, klingt fruchtig-mineralisch aus. Ein sehr typischer Elsässer, der einem guten Pfälzer nicht unähnlich ist. Allerdings kein Schnäppchen, ca. 26 EURO im Fachhandel.
2020er "Cuvee Sarah" blanc Patrinonio a.c. (Domaine Giacometti, St. Florent) -Korsika-
100% Vermentino, Holzfassausbau, 13 Vol%.
Sehr feine elegante Nase mit nur ganz zarter Holztönung, würzige Frucht (Birne, knackiger Apfel, Hauch Rhabarber), zarte Kräuternote, sehr reintönig und klar, am Gaumen elegant, zarte Extraktsüsse, saftige Säure, ausgewogen, nur mittelgewichtig, hat aber durchaus Substanz und Struktur, gute Länge.
Gelungener Vermentino mit Klasse, der aber seinen Preis hat (27 EURO im hiesigen Handel).
2016er Savagnin Ouille Arbois a.c. (Domaine de Pelican, Marquis d´Angerville) -Jura-
Da sich einer der bekanntesten Burgund-Winzer mit ca. 15 ha im aufstrebenden Jura eingekauft hat, war die Erwartungshaltung entsprechend hoch... und wurde nicht enttäuscht.
Reduktiv ausgebauter Savagnin, zartes Strohgelb, sehr feine Nase, dezent floral, saftige, dezente Gelbfrucht, am Gaumen absolut trocken, sehr elegant dank lebendiger, aber zarter Säure, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), perfekter, kaum merklicher Holzeinsatz, perfekte Balance aus zarter Frucht, etwas Mineralität und viel Eleganz, saftiger Abgang. Ein Jura-Wein mit "burgundischen Genen"

2017er Meursault "Le Pre de Manche" a.c. (Domaine Monthelie-Douhairet-Porcheret) -Burgund-
sehr elegante Nase mit zartem Holzeinsatz (nur 10% Neuholz), etwas Zitrus, sehr harmonisch, am Gaumen komplett trocken mit integrierter Säure, saftig, elegant, weight without power, zarte Würze, absolut kein Blockbuster, die Kernkompetenz ist hier die perfekte Harmonie und Eleganz, ohne dass der Wein ins Dünne abgleitet, komplett unauffälliger Alkohol (13 Vol %), harmonische Länge.
Ein sehr typischer, nicht überbordender Meursault aus einer guten Dorflage. Macht sehr viel Spass. Für Burgund-Verhältnisse eher günstig (ca. 40 EURO im Fachhandel).
Fortsetzung mit den 9 Rotweinen folgt in Kürze !
LG
Bodo